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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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gesprochen. Er erzählte mir von der Notiz auf seiner Windschutzscheibe und was darauf stand …“
    Ihre Stimme brach. Quentin legte ihr tröstend eine Hand an die Wange und zwang Anna, ihn anzusehen. „Wir finden den Kerl. Ich finde ihn. Dir wird nichts geschehen.“
    Sie stieß eine Mischung zwischen Schluchzen und Lachen aus. „Versprochen?“
    Er beugte sich vor und drückte die Lippen sacht auf ihre. Sie bebten unter seinen. „Ich verspreche es.“
    Erleichtert seufzend schlang sie ihm die Arme um die Schultern und legte die Wange an seine Brust. Schweigend schloss er sie in die Arme … locker, damit sie nicht merkte, wie heftig sein Herz schlug, und nicht ahnte, wie viel sie ihm bedeutete.
    Nach einem Moment hob Anna den Kopf und sah Quentin an. „Diese Frau, die letzte Nacht gestorben ist …“
    „Jessica Jackson.“
    „Erzähl mir von ihr.“
    „Anna …“
    „Bitte.“ Ihre Augen glitzerten feucht. „Ich möchte sie kennen lernen. Sie ist für mich gestorben.“
    „Das weißt du nicht. Wir wis…“
    „Ich weiß es.“ Wieder versagte ihr kurz die Stimme, und sie musste sich räuspern. „Sie war rothaarig, und er hat ihr den rechten kleinen Finger abgeschnitten. Sie starb in der Nacht, in der ich überfallen wurde, in der jemand Ben eine Notiz an die Windschutzscheibe klebte, ich würde in dieser Nacht sterben.“
    „Die Notiz lautete: ,Sie wird heute Nacht sterben.‘ Du wurdest nicht namentlich erwähnt. Er könnte auch Jessica Jackson gemeint haben.“
    „Das glaubst du doch selbst nicht. Es ist so offenkundig, Quentin.“
    „Immer wenn ich glaubte, etwas sei offenkundig, habe ich mich geirrt.“
    „Erzähl mir von ihr.“
    Er gab widerwillig nach. „Sie hieß Jessica Jackson, war Studentin an der Tulane und arbeitete an der Bar im Omni Royal Orleans Hotel. Gestern Abend arbeitete sie bis elf und traf sich dann mit Freunden. Sie waren tanzen. Sie war ledig und hatte keine Kinder. Sie hinterlässt ihre Eltern und zwei Schwestern.“
    „Wie alt?“ fragte Anna mit zitternder Stimme.
    Er zögerte. „Einundzwanzig.“
    Anna stöhnte auf. „Ich fühle mich schrecklich. Mir tut ihre Familie so Leid. Und ich fühle mich schuldig, weil ich so erleichtert bin, dem Täter entkommen zu sein.“ Sie begann zu weinen. „Es ist meine Schuld, dass sie tot ist. Wie soll ich damit leben, Quentin? Wie?“
    „Hör auf damit, Anna.“ Er wischte ihr die Tränen fort. „Du hast sie nicht umgebracht.“
    „Aber sie ist an meiner Stelle gestorben.“ Sie sah ihn verzweifelt mit feuchten Augen an. „Leugne es nicht, denn ich weiß, dass es so ist.“
    So gern er widersprochen hätte, er konnte es nicht. Auch er glaubte, dass Jessica an ihrer Stelle gestorben war, was ihn immer wieder erschütterte.
    Er neigte den Kopf und küsste sie, sanft zunächst, dann mit wachsender Leidenschaft.
    Anna schlang ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich an ihn.
    Sie liebten sich gleich hier im Eingangsflur. Er hob sie hoch, schob sie gegen die Wand, und sie umschlang ihn mit den Beinen und klammerte sich an ihn, bis der Rausch vorüber war.
    Erst da schmeckte er ihre Tränen und spürte ihre Lippen beben. Bedauernd nahm er sie auf die Arme, trug sie ins Schlafzimmer und legte sich zu ihr aufs Bett. „Ich habe das nicht gewollt“, entschuldigte er sich. „Nicht so.“
    „Ich beklage mich nicht.“
    Sanft fuhr er ihr mit einem Finger über das Gesicht und die von seinen Bartstoppeln geröteten Wangen. „Tut mir Leid, ich habe dir wehgetan.“
    „Hast du nicht.“
    „Tut mir trotzdem Leid.“
    „Das muss es nicht.“ Schwach lächelnd legte sie ihm die Finger an die Lippen. „Du bist ein netter Mann, Quentin Malone, ein sehr netter.“
    Er lachte freudlos. „Glaubst du das wirklich? Viele würden mich einen opportunistischen Mistkerl schimpfen, der die Notlage einer Frau ausnutzt.“
    „Wirklich? Und warum sehe ich es dann nicht so?“
    „Weil du unter Schock stehst. Und da tauche ich plötzlich vor deiner Tür auf.“
    „Mit Hühnersuppe.“
    „Und lande nackt in deinem Bett. Ziemlich gewitzt.“
    „Wenn ich mich recht entsinne, war ich die treibende Kraft. Vielleicht bin ich ja opportunistisch.“
    Er legte seine Stirn gegen ihre. „Wenn das so ist, kannst du jederzeit meine Notlagen ausnutzen.“
    „Versprochen?“
    Er wollte etwas erwidern, doch ihr Magen knurrte so laut, dass sie die Hand darauf presste.
    Quentin lächelte. „Hast du gegessen?“
    „Nicht seit dem Frühstück.“ Ihr Magen

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