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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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der in Ihr Zimmer kam und Sie bedrohte.“
    Ihr Gesicht drückte plötzlich Angst aus. „Ben hat Ihnen davon erzählt?“
    „Ja, er sagte, Sie hätten sich sehr aufgeregt.“
    „Keiner glaubt mir, nicht mal Ben.“ Sie senkte die Stimme. „Die denken, ich bin verrückt.“
    „Können Sie mir von diesem Mann erzählen?“
    „Ich bin nicht verrückt“, beharrte sie, seine Frage ignorierend. Dann lächelte sie. „Mir gefällt es hier. Die sind gut zu mir.“
    „Wie oft hat dieser Mann Sie besucht?“
    Sie schien sich wieder auf ihn zu konzentrieren. „Ich weiß nicht. Oft.“ Ihr Kinn bebte. „Ich mag ihn nicht. Er ist ein böser Mann, schlimmer als Jack Crowley.“
    „Schlimmer?“ Er zog sich einen Stuhl ans Bett und wollte sie weiter befragen, obwohl offensichtlich war, dass Louise Walker unter Realitätsverlust litt. Sie schien jedoch eine nette alte Dame zu sein, und mit ihr zu reden, nahm ihr vielleicht die Angst. „Wie kann er schlimmer sein als Jack?“
    „Er ist bösartig.“ Plötzlich schaltete sie mit der Fernbedienung das Gerät aus. Die Stille war beunruhigend. „Er hat mir Angst gemacht.“
    „Ich würde Ihnen gern helfen. Aber Sie müssen mir alles sagen, was Sie über ihn wissen.“
    „Er will meinem Ben was tun.“ Sie sah ihn mit glasigen Augen an. „Er hasst ihn.“
    Quentin zog die Stirn in Falten. „Er hat Ben bedroht? Nicht Sie?“
    „Er will, dass er stirbt.“
    „Warum?“
    Sie blinzelte und wirkte zerstreut und verwirrt. Quentin formulierte seine Frage anders. „Warum wünscht er Ben den Tod?“
    „Weil Ben viel, viel besser ist als er. Ben ist ein guter Junge. Ein guter Sohn. Adam ist …“
    Quentin merkte auf. „Sagten Sie, sein Name ist …“
    „Adam. Der Teufel in Person.“

48. KAPITEL
    Donnerstag, 1. Februar,
    20 Uhr 50.
    Quentin bekam nicht viel mehr aus Louise heraus. Je mehr er fragte, desto verwirrter und aufgeregter wurde sie. Die Schwester schlug vor, er solle am Morgen wiederkommen, dann sei Louise aufmerksamer.
    Er stimmte zu. Ehe er ging, sah er noch einmal das Eintragungsbuch durch. Doch bis zum Herbst des Vorjahres war kein Adam zu finden. War das nur ein Zufall mit dem Namen? War Louises Bedrohung nur ihr Hirngespinst? Er glaubte es nicht. Die Schwester hatte zugegeben, dass Besucher durchschlüpfen konnten, ohne sich einzutragen.
    Sobald Quentin in seinen Bronco gestiegen war, wählte er die Nummer seiner Tante. „Tante Patti, ich bins, Quentin.“
    „Neffe“, grüßte sie freundlich. „Sag mir, dass dies ein Privatanruf ist und kein dienstlicher.“
    „Tut mir Leid, Tante Patti. Aber wenn du hörst, was ich zu sagen habe, bist du vielleicht froh, dass es dienstlich ist. Wir haben vielleicht unseren ersten Durchbruch in den French-Quarter-Morden.“
    „Fahr fort“, sagte sie eifrig.
    Quentin erzählte, erinnerte an die Briefe, die Anna von Minnie bekommen hatte, an Jayes Verschwinden, erklärte, wer Ben Walker war und was er mit der Sache zu tun hatte, und erwähnte den Überfall auf Anna. Zum Schluss berichtete er von seinem Besuch bei Louise Walker und dass sie von einem Mann namens Adam bedroht wurde.
    Seine Tante schwieg einen Moment, als setze sie im Geist die Stücke des Puzzles zusammen. „War Adam nicht der Name des Brieffachbesitzers, über den Anna Minnies Briefe erhielt?“
    „Volltreffer.“
    „Kann die alte Dame dem Polizeizeichner den Mann beschreiben?“ Seine Tante hatte Feuer gefangen wie er.
    „Ich denke schon. Sie leidet an Alzheimer. Aber bei diesem Adam scheint sie sich sehr sicher zu sein. Ich schicke gleich morgen früh den Polizeizeichner zu ihr.“
    „Mach das. Und lass eine Wache bei Louise Walker aufstellen. Ich möchte nicht, dass dieser Typ dort auftaucht, ohne dass wir dabei sind.“
    Quentin wünschte ihr und seinem Onkel einen guten Abend und wählte sein Revier an. „Brad“, grüßte er den Diensthabenden. „Malone hier. Ich habe gerade mit Captain O’Shay gesprochen. Wir brauchen einen Uniformierten für eine Bewohnerin im Crestwood Pflegeheim. Der Name ist Louise Walker.“
    „Machen wir“, erwiderte er. „Was ist los?“
    „Sie kann vielleicht den Mörder aus dem French Quarter identifizieren.“
    Der Officer stieß einen Pfiff aus. „Ich schicke sofort jemand rüber.“
    „Gut. Und schick gleich morgen früh einen Polizeizeichner dahin.“
    „Selbe Adresse?“
    „Du hast es erfasst.“ Quentin sah auf seine Uhr und dachte an Anna und Ben … zusammen. „Irgendwelche Anrufe heute

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