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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Nachmittag gegen zwei. Sein Kopf schmerzte immer noch. Er schob den Stuhl zurück und stand auf, um seine Migränetabletten zu holen. Ein Stück Papier flatterte zu Boden.
    Er hob es auf. Es war eine Nachricht in großer, jugendlicher Schrift.
    Lieber Ben, du musst uns helfen. Du bist der Einzige, der es kann. Er will uns was tun. Lies unser Tagebuch, und du weißt, was du machen musst.
    Bitte, ich möchte nicht sterben!
    Ben las die Botschaft dreimal. Er legte eine Hand an die Schläfe, da der Kopfschmerz wieder stärker wurde. Die Punkte über j und i waren Herzchen. Das legte den Verdacht nahe, dass ein Mädchen diesen Hilferuf geschrieben hatte. Und die Handschrift ließ auf jemand zwischen zehn und dreizehn schließen, obwohl er darin kein Experte war.
    Aber wer war sie? Und warum wandte sie sich an ihn? Noch einmal sah er sich stirnrunzelnd um. Sein Büro war immer abgeschlossen. Wie war sie hereingekommen?
    Natürlich. Mit dem Schlüsselbund, das ihm gestohlen worden war. Er hatte die Haustürschlösser auswechseln lassen, aber nicht das Schloss vom Büro. Idiot .
    Vielleicht stammte die Nachricht von der Tochter des Patienten, der ihm die Schlüssel gestohlen hatte. Aber das war Terry Landry gewesen, und der saß hinter Gittern. Wie könnte Landry für jemand zur Gefahr werden?
    Es sei denn, Terry Landry war der Falsche.
    Fröstelnd schüttelte er leicht den Kopf, weil er die Vermutung nicht wahrhaben wollte. Die Polizei hatte eine Menge Beweise gegen Landry, wie er von Detective Johnson wusste.
    Beweise, die ihn mit dem Mord an Nancy Kent in Verbindung bringen. Allerdings haben sie keinerlei Beweise, dass er Anna terrorisiert oder Jaye entführt hat!
    Erschrocken erkannte er, dass die Sache nicht ausgestanden war. Anna durfte sich keineswegs in Sicherheit wiegen. Keiner von ihnen. Er musste sie anrufen und warnen. Er musste auch das NOPD informieren und Detective Johnson erzählen, was sich ereignet hatte. Sie würden wissen, was zu tun war.
    Danach fing alles von vorne an. Man würde ihn befragen und belästigen. Nein, nicht so voreilig. Vielleicht spielte ihm nur jemand einen Streich? Aber das müsste jemand sein, der mit den Vorkommnissen der letzten Zeit vertraut war. Das waren die Detectives, Anna, Bill und Dalton.
    Das Mädchen hatte geschrieben, er solle das Tagebuch lesen und würde wissen, was zu tun sei.
    Ein Tagebuch? Sie musste es hier für ihn hinterlassen haben. Aber wo? Logischerweise zusammen mit der Botschaft. Die hatte auf seinem Sessel gelegen. Auf dem Schreibtisch war nichts.
    Unter dem Schreibtisch. Natürlich.
    Er sah auf dem Boden nach, dann in den Schubladen. Nichts. Offenbar hatte sie es versteckt, aber vor wem? Er überlegte, wo er als Teenager etwas versteckt hätte. An der Unterseite des Schreibtisches.
    Er kroch unter den Schreibtisch und sah nach. Volltreffer. Mit Klebeband war dort ein Buch im Plastikbeutel befestigt.
    Kluges Kind.
    Er löste das Buch und kehrte zu seinem Sessel zurück. Vermutlich hatte die Nachricht auf dem Sitz gelegen. Er hatte sich darauf gesetzt, ohne sie zu bemerken, weil er in Gedanken bei Anna gewesen war. Erst als er aufstand, war sie zu Boden gefallen.
    Er öffnete das Buch, dessen Einband ziemlich mitgenommen aussah. Fast drei Viertel der Seiten waren voll geschrieben.
    Er hielt das Buch mit leicht zitternden Händen und hoffte, endlich einige Erklärungen zu erhalten: Wer terrorisierte Anna? Was war seine Rolle in dem Drama, und warum war er in die Sache hineingezogen worden?
    Er lehnte sich im Sessel zurück und begann zu lesen.

55. KAPITEL
    Sonntag, 4. Februar,
    2 Uhr nachts.
    „Minnie!“ rief Jaye, krabbelte von ihrer Pritsche und lief zur Tür. „Bist du das? Bist du da?“
    „Ich bin hier. Alles okay mit dir?“
    Jaye presste sich enger an die Tür. „Ich habe großen Hunger. Er hat mir lange nichts zu essen gegeben.“
    „Ich weiß. Darum habe ich dir was mitgebracht.“ Jaye hörte das Aufreißen von Papier. „Einen Schokoriegel. Den habe ich ihm stibitzt, als er weg war.“
    Sie schob ihn unter der Tür durch, und Jaye stürzte sich geradezu darauf. Die erste Hälfte schlang sie nur so hinunter, die zweite genoss sie.
    Als sie fertig war, leckte sie sich die Finger ab. Ihr Magen brannte immer noch vor Hunger, aber nicht mehr so schlimm. „Was hat er vor? Will er uns aushungern?“
    „Ich weiß nicht, was er macht. Ich habe ihn nicht gehört. Und er hat mich nicht rausgelassen.“
    „Aber jetzt bist du draußen.“
    „Ich habe

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