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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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seit Jahren nicht mehr, ließ kaum einen Tanz aus und lachte, bis ihr die Seiten schmerzten.
    Erhitzt und atemlos kehrte sie an ihren Tisch zurück. „Wasser!“ keuchte sie, sank auf den Stuhl neben Dalton und fächelte sich Luft zu. Sie griff nach ihrem Glas und trank es auf einen Zug leer.
    Dalton schob ihr seines hin. „Noch keine Spur vom guten Doktor?“
    „Nein.“ Sie ließ sich seufzend gegen die Lehne sinken. „Ich habe Ausschau gehalten.“
    Er zog skeptisch eine Braue hoch. „Das sehe ich.“
    „Habe ich wohl!“ beharrte sie und sah ihn böse an. „Zwischen den Drehungen.“
    „Klar. Wahrscheinlich ist es besser so.“
    Sie trank einen Schluck aus Daltons Glas. „Und warum bitteschön?“
    „Weil“, erwiderte er mit gesenkter Stimme, „dich gerade ein unglaublich gut aussehender Bursche anstarrt. Eine richtige Augenweide.“
    „Mich?“ Sie drehte sich auf ihrem Stuhl um. „Wo?“
    „Da drüben.“ Er deutete hin. „Aber warte, sieh jetzt nicht hin. Du willst doch nicht zu viel Interesse zeigen, oder?“
    Sie hatte im Menschenmeer nichts Auffälliges bemerkt und sagte enttäuscht: „Wahrscheinlich starrt er dich an, Dalton. In dieser Stadt scheinen alle tollen Männer schwul zu sein.“
    „Ausgeschlossen. Diesmal nicht, meine Süße. Der Typ ist hundert Prozent hetero. Es sei denn, mein Homoradar funktioniert nicht mehr. Er sieht wieder her … er kommt sogar her. Schweig, mein Herz, der Typ ist ja ein Traum.“
    „Er kommt her?“ Sie drehte den Kopf. Ausgerechnet in dem Moment tanzte ein Paar im Two-Step in ihr Blickfeld. „Bist du sicher?“
    Der Tänzer drehte seine Partnerin, die Menge teilte sich, und Anna blieb fast das Herz stehen.
    Detective Malone! Und er kommt tatsächlich auf mich zu. Sie schluckte trocken, unfähig, den Blick abzuwenden. Dalton hat Recht. In Jeans und weiß gemustertem Hemd ist er wirklich ein Traum.
    Vermutlich hatte sie zu viel getanzt und zu viel getrunken.
    „Hallo, Anna“, grüßte er und blieb neben ihrem Tisch stehen.
    „Detective Malone“, erwiderte sie, und das klang selbst für ihre Ohren nervös. Was ist bloß los mit mir?
    „Nennen Sie mich Quentin.“ Er schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. „Oder einfach Malone, wie alle anderen auch.“
    Dalton stieß sie an. „Wirst du mich mit deinem Freund bekannt machen?“
    Ihr wurden die Wangen warm. „Natürlich, Dalton. Das ist Detective Malone. Der Detective, von dem ich dir erzählt habe.“
    „Oh, der Detective.“ Dalton streckte ihm lächelnd die Hand hin. „Anna hat mir nicht erzählt, was für ein toller Hecht Sie sind.“
    Quentin gab ihm die Hand. „Eine Unterlassung, die ich zutiefst bedaure.“
    „Wenn Sie mit ihr tanzen, gibt sie Ihnen vielleicht Gelegenheit, Ihre Qualitäten unter Beweis zu stellen. Falls Sie Glück haben.“
    „Dalton!“ Sie sah ihren Freund verärgert an. „Ich schlage vor, du wechselst zu Limonade über oder gehst nach Haus und schläfst dich aus!“
    Quentin ignorierte ihre Bemerkung und hielt ihr die Hand hin. „Ich würde gern meine Qualitäten unter Beweis stellen. Tanzen Sie mit mir, Anna.“
    Sie wollte schon ablehnen, wurde aber von Dalton geradezu hochgeschoben. Dabei flüsterte er ihr „Paradies“ ins Ohr.
    „Lustiger Bursche“, sagte Quentin, als er sie in die Arme zog. „Ein guter Freund?“
    „Ja.“ Sie sah ihn an und schob leicht das Kinn vor. Eine herausfordernde Geste, er solle ja keinen Scherz über Homosexuelle machen.
    Er hatte es nicht vorgehabt. Stattdessen zog er sie ein wenig fester an sich. „Sie riechen gut.“
    „Beruhigen Sie sich, Casanova“, erwiderte sie. „Wenn Dalton mich nicht geradezu geschubst hätte, würde ich jetzt nicht mit Ihnen tanzen.“
    „Dann muss ich ihm später danken.“
    Er wirbelte sie herum, und ihre Schenkel berührten sich. „Lassen Sie das. Ich garantiere Ihnen, heute ist nicht Ihre Glücksnacht.“
    „Ach, Cher“, flüsterte er im Cajun-Dialekt, den Mund nah an ihrem Ohr. „Sie brechen mir das Herz.“
    Sein Atem strich warm und sinnlich über ihr Ohr. Sie wappnete sich innerlich gegen die Gefühle, die sich zu regen begannen. „Tut mir Leid, Detective, so wirkungsvoll Ihr patentierter Charme auch bei anderen Frauen sein mag, bei mir funktioniert er nicht.“
    „Wirklich nicht?“ raunte er. „Ich dachte, er funktioniert ziemlich gut.“
    Damit hatte er leider Recht. Sie sah ihn an und heuchelte kühle Verärgerung. „Männer, die unter Selbstüberschätzung leiden, finde ich,

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