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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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hinterlassen hat.“
    „Ein echter Held.“ Dalton führte den Becher an die Lippen. „Ich mag solche Männer.“
    „Danke.“ Bill warf seinem Partner eine Kusshand zu und wandte sich wieder an Anna. „Magst du diesen Ben Walker?“
    Sie zögerte nicht. „Ja. Er ist nett.“ Da ihre Freunde aufstöhnten, fügte sie stirnrunzelnd hinzu: „Nett ist doch gut. Sogar sehr gut.“
    „Heiß ist besser.“
    „Viel besser.“
    Sie lachte kopfschüttelnd, und alle schwiegen einen Moment. Aus den Augenwinkeln bemerkte Anna, dass Bill Dalton in die Seite stieß. Der warf ihm einen bösen Blick zu und formte mit den Lippen so etwas wie eine Warnung.
    „Ihr zwei seht aus wie ein Katerduo, das gerade die Kanarienvögel verspeist hat. Was ist los?“
    Die Männer tauschten Blicke.
    „Wir wollten dich nicht aufregen.“
    „Wir wissen, wie viel Sorgen du dir wegen Jaye machst.“
    „Das Letzte, was du jetzt brauchst, ist wieder so ein Brief …“
    „Von deinem kleinen Fan.“
    Anna fragte voller Unbehagen: „Wann ist er gekommen?“
    „Erst gestern Nachmittag“, sagte Dalton. „Ich hätte ihn dir nach der Arbeit geben können …“
    „Aber du warst gestern verabredet und …“
    „Wir wollten dir nicht den Abend verderben.“
    „Ich danke für eure Rücksicht, Jungs, aber ich bin nicht aus Zuckerguss. Gebt ihn mir.“
    „Ich glaube, Dalton hat ihn in der ,Perfekten Rose‘ gelassen“, sagte Bill und wich ihrem Blick aus. „Ich bin mir sogar sicher.“
    „Netter Versuch, aber ich weiß es besser.“ Sie streckte die Hand aus. „Gebt ihn mir jetzt. Bitte.“
    Betreten zog Dalton den Brief aus seiner Hosentasche und reichte ihn ihr. „Du bist uns nicht böse, oder?“
    „Nicht, wenn du und dein Komplize hier mir versprecht, mich zukünftig nicht weiter schonen zu wollen. Sonst werde ich wütend.“ Sie sah zwischen den beiden hin und her. „Abgemacht?“
    Sie stimmten zu, obwohl sie nicht wirklich glaubte, dass sie sich an ihr Versprechen hielten. Aber damit konnte sie sich befassen, wenn es so weit war.
    Sie öffnete den Brief mit leicht zitternden Händen. Am liebsten hätte sie Zurück an Absender auf den Umschlag gekritzelt und Minnie vergessen.
    Aber das ging nicht. Zwar wusste sie nicht, wie sie dem Kind helfen konnte, jedoch wollte sie es wenigstens versuchen. Sie zog einen Bogen liniertes Papier aus dem Umschlag und begann zu lesen.
    Liebste Anna,
    es ist viel passiert, seit ich Dir das letzte Mal geschrieben habe. Er weiß, dass wir uns schreiben. Ob er es gerade herausgefunden hat oder es schon immer wusste, kann ich nicht sagen. Wenn er es von Anfang an wusste, warum hat er es mir dann erlaubt? Was hat er vor?
    Ich habe Angst, er will mir was tun. Oder der anderen, die geweint hat.
    Sei vorsichtig, Anna. Versprich es mir. Und ich verspreche auch, vorsichtig zu sein.
    Wie immer hatte Minnie den Umschlag mit Herzen, Gänseblümchen und der Abkürzung für „mit einem Kuss versiegelt“ verziert.
    „Mein Gott, Anna.“ Bill legte ihr eine Hand auf den Arm. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Was schreibt sie?“
    Anna gab ihm schweigend den Brief. Beide lasen und sahen sie an.
    „Meinst du, das ist echt?“ fragte Dalton.
    „Ja sicher. Meint ihr nicht?“
    „Zuerst habe ich die Briefe für echt gehalten, aber jetzt … ich weiß nicht.“ Dalton sah Bill an. „Dieser Detective könnte Recht haben, Anna. Das könnte ein übler Streich sein. Es klingt ein bisschen übertrieben.“
    „Das finde ich auch“, pflichtete Bill bei. „Wenn dieser mysteriöse ,Er‘ von eurem Briefwechsel weiß und sich darüber ärgert, warum lässt er ihn dann zu? Und wenn dieses Kind wirklich eine Gefangene ist, wieso kann sie dann Briefe schreiben und verschicken?“
    „Und warum solltest du in Gefahr sein, Anna?“ fragte Dalton und verzog skeptisch das attraktive Gesicht. „Für mein Gefühl ist das zu dick aufgetragen, um glaubhaft zu sein.“
    Bill gab zu bedenken: „Wenn dieser Mann in letzter Zeit in dieser Gegend ein Kind entführt hat, warum haben wir dann nichts davon gehört?“
    „Richtig“, pflichtete Dalton bei. „Kinder verschwinden nicht einfach so, ohne dass die Alarmglocken läuten. Das ergibt einfach keinen Sinn.“ Mitfühlend setzte er hinzu: „Tut mir Leid, Anna.“
    Sie sah von einem zum anderen, bedachte ihre Argumente und kam zu dem Schluss, dass sie Recht hatten. Das hier war einfach zu dick aufgetragen.
    Jemand hatte sich einen Spaß daraus gemacht, sie in Angst

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