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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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bitte?“
    „Nachdem ich merkte, dass Sie aus dem Tipitina abgehauen waren, fragte ich Ihren Freund Dalton, welchen Weg Sie vermutlich nach Hause nehmen würden, und folgte Ihnen. Haben Sie die St. Peter zur St. Ann genommen?“ Sie nickte. „Bis Sie in die Gasse abgebogen sind, waren die Schritte, die Sie hörten, vielleicht meine.“
    „Und was ist mit der Blechdose?“
    „Könnte eine Katze gewesen sein, die einen Abfallcontainer durchwühlt hat.“
    Sie gingen weiter. Habe ich überreagiert, weil Malone mich vorher gewarnt hatte? Ist meine Fantasie mit mir durchgegangen, habe ich mir das Ganze etwa nur eingebildet?
    „Ich weiß nicht“, erwiderte sie leise. „Ich hatte solche Angst, und es sieht mir nicht ähnlich, so in Panik zu geraten.“ Außer nachts, wenn die Albträume kommen und Kurt mich holt.
    „Ist das dort das Haus, in dem Sie wohnen?“ fragte er und deutete auf das Gebäude vor ihnen.
    Sie bestätigte es und stöhnte auf, als sie auf etwas Scharfes trat. „Autsch! Warten Sie.“
    Sie stützte sich auf seinem Arm ab und begutachtete ihre Fußsohle. Blutig. Und wie. Leicht schwindelig hob sie den Blick zu Quentin Malone. „Das muss Glas gewesen sein, eine große Scherbe.“
    „Lassen Sie mal sehen.“ Er besah sich den Schaden, stieß eine leise Verwünschung aus und nahm Anna auf die Arme.
    „Malone! Setzen Sie mich ab!“ beschwerte sie sich.
    „Kommt nicht in Frage.“ Sie waren fast an ihrem Haus. „Das hätte ich schon zwei Blocks früher tun sollen.“
    „Ich komme mir albern vor. Wenn uns jemand sieht?“
    „Dann hält man uns für frisch verheiratet. Außerdem kann ich nicht jeden Tag einer Lady in Not helfen.“
    „Sie sind doch Polizist.“
    Er grinste. „Ja, aber meine Spezialität sind nun mal Leichen. Haben Sie einen Schlüssel für das Tor?“
    Sie kramte den Schlüsselring aus ihrer Handtasche und gab ihn ihm. „Der erste, der runde ist für das Hoftor, der zweite, eckige für meine Wohnung.“
    Minuten später saß Anna auf dem Rand ihrer Badewanne, und ihr Fuß lag auf einem Handtuch in Malones Schoß. Er hatte den Vorfall bereits telefonisch dem 8. Revier gemeldet und die Kollegen gebeten, sich die Gegend mal anzusehen. Außerdem schlug er vor, die Leute im Tipitina zu befragen.
    Jetzt galt seine Aufmerksamkeit ihrer Fußsohle. „Eindeutig Glas“, bestätigte er. „Sieht aus wie die Scherbe einer Abita-Bierflasche. Typisch French Quarter.“
    Sie wurde ein wenig bleich. „Glauben Sie, dass es genäht werden muss?“
    Da sie mit bebender Stimme sprach, sah er Anna besorgt an. „Bitte sagen Sie mir nicht, dass Sie ohnmächtig werden wollen.“
    „Ich werde versuchen, mich zu beherrschen.“ Sie nagte an ihrer Unterlippe. „Ich kann nicht gut Blut sehen. Seit …“ Sie atmete tief durch, um den Kreislauf zu stabilisieren. „Sie wissen schon.“
    „Ich kann es mir denken.“ Er stand auf, holte einen feuchten Waschlappen und säuberte ihr den Fuß. Danach prüfte er vorsichtig die Wunde. „Sieht nicht allzu tief aus. Ich denke, damit müssen Sie nicht in die Notaufnahme.“
    Sie ließ den angehaltenen Atem entweichen. „Danke.“
    „Nicht der Rede wert.“ Er stand auf und ging zum Medizinschränkchen. „Ich brauche ein Antiseptikum, sterile Gaze, Pflaster und eine Pinzette. Haben Sie so etwas?“
    Sie zeigte ihm, wo die Sachen waren. So ausgestattet, bewies er ihr sein Geschick in Badezimmerchirurgie. „Okay“, sagte er leise, „beißen Sie auf die Faust, das könnte jetzt wehtun.“
    Als er sich dem Fuß mit der Pinzette näherte, presste Anna die Augen zu und wartete auf den Schmerz. Der ließ nicht lange auf sich warten, und sie unterdrückte einen Schmerzlaut.
    „Ich habe sie. Wollen Sie sie sehen? Eine richtig schöne Scherbe.“
    „Bloß nicht.“ Sie drehte den Kopf zur Seite, um das blutige Ding nicht zufällig zu sehen. „Sonst falle ich doch noch in Ohnmacht.“
    „Danke für die Warnung. Reißen Sie sich noch einmal zusammen, jetzt wird es richtig gemein.“
    Das war keine Übertreibung. Sie ging buchstäblich in die Höhe, als er die Wunde mit Antiseptikum ausspülte. Es brannte höllisch. „He, vorsichtig mit dem Zeug!“
    „Tut mir Leid, Baby. Das Schlimmste ist vorbei. Versprochen.“
    Er grinste sie jungenhaft an, und ihr Herz machte einen seltsamen kleinen Hopser. Natürlich aus purer Erleichterung. Nicht etwa wegen gegenseitiger Anziehung oder Zuneigung, und schon gar nicht wegen dieser irrationalen erotischen Gefühle, die

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