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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Falten. „Das kann nicht sein.“
    „Es war aber so“, bestätigte Bill. „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“
    „Neulich morgens, als Bill und ich im Innenhof gefrühstückt haben, hast du uns hereingerufen“, sagte Dalton. „Vielleicht hast du da vergessen, die Tür wieder abzuschließen.“
    Das war möglich, obwohl es gar nicht ihrer Art entsprach. Sie rieb sich die Stirn. „Ich kann mich nicht erinnern.“
    „Alle anderen Fenster waren verschlossen“, erklärte Malone. „Und ich habe keine Spuren für gewaltsames Eindringen gefunden.“
    „Sie glauben, er ist über den Balkon gekommen?“
    „Wäre möglich.“ Er zog sein Notizbuch hervor und sah Anna in die Augen. „Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Hat außer Ihnen noch jemand einen Schlüssel zu der Wohnung?“
    „Nur Dalton.“
    Malone sah ihn an, und Dalton errötete. „Mir gehört dieses Haus, also habe ich logischerweise den Hauptschlüssel zu allen Wohnungen.“
    „Was aber nicht heißt, dass er ihn benutzen würde“, verteidigte Anna ihn. „Außerdem sind Dalton und Bill meine Freunde. Sie würden nie …“
    „Natürlich nicht“, lenkte Malone leise ein und konzentrierte sich wieder auf sie. „Was ist mit früheren Freunden oder Lebensgefährten?“
    Ihre Blicke begegneten sich, und Anna spürte Röte in ihre Wangen kriechen. Obwohl es im Rahmen der Ermittlungen eine logische und legitime Frage war, erschien sie ihr zu intim. Sie fühlte sich bloßgestellt. „Nein, keine.“
    „Haben Sie hier mal mit jemand zusammengelebt?“ Sie verneinte, und er notierte die Antwort auf seinem Block. „Haben Sie einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte?“
    Die Frage erschreckte sie, und die Antwort machte sie fast hysterisch. „Kurt“, presste sie hervor.
    „Kurt? Sie meinen doch nicht den Mann, der Sie vor dreiundzwanzig Jahren entführt hat?“
    „Doch, den meine ich. Er hat mich gefunden, ich weiß es.“
    Malone ließ den Blick kurz zu ihren Freunden schweifen und räusperte sich. „Haben Sie Beweise dafür?“
    Sie lachte freudlos. „Ist das, was heute Abend passiert ist, nicht Beweis genug?“
    Malone schwieg einen Moment. Als er wieder das Wort ergriff, sprach er sanft und in vorsichtiger Wortwahl. „Ihr Verdacht ist verständlich, Anna. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass jemand anders es auf Sie abgesehen hat. Jemand, der Ihre Geschichte kennt und auf Sie fixiert ist.“
    „Na, großartig“, erwiderte sie leise. „Sie behaupten, dass mehr als ein Psychopath hinter mir her ist. Manche Leute haben wirklich nur Glück.“
    Ein Lächeln zuckte um seinen Mund, doch sie wusste, es galt nicht ihrer Situation. Sein Blick schweifte über Bill und Dalton hinweg wieder zu ihr. „Sehr wahrscheinlich ist es jemand, der mit Ihrem gegenwärtigen Leben zu tun hat. Ein Freund oder Bekannter. Ein Geschäftspartner. Ein regelmäßiger Kunde in der ,Perfekten Rose‘ oder jemand, den Sie nur ganz flüchtig kennen.“ Er sah von einem zum anderen. „Dieser Anschlag beweist ein hohes Maß an Planungsvermögen und Entschlossenheit. Außerdem ist der Täter mit Ihren Lebensumständen vertraut und besitzt eine Menge Sachkenntnis. Denken Sie nach. Fällt Ihnen dazu jemand ein?“
    Anna faltete die Hände. „Nein. Nur Kurt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wer mir so etwas antut.“
    Sie sah Bestätigung suchend zu Dalton und Bill.
    „Dazu fällt mir auch niemand ein, Detective Malone“, sagte Bill versonnen. „Ich wünschte, es wäre anders.“
    Da auch Dalton ihm keinen Tipp geben konnte, erklärte Malone stirnrunzelnd: „Ich will ehrlich sein. Bestenfalls haben wir es mit jemand zu tun, der einen abartigen Sinn für Humor hat. Jemand, dem es Spaß macht, andere in Angst zu versetzen. Er macht das aus der Ferne und bleibt unerkannt, das ist Teil seines Vergnügens. Gefahr an Leib und Leben droht Ihnen von ihm nicht, weil er keine direkte Konfrontation möchte, dazu fehlt ihm der Mut.“
    „Und schlimmstenfalls?“ fragte Anna und hatte Mühe, mit ruhiger Stimme zu sprechen.
    „Schlimmstenfalls haben wir es mit jemand zu tun, der psychisch krank und gefährlich ist. Sie aus der Ferne zu terrorisieren, ist nur der Beginn seiner Schreckenskampagne. Sie wird eskalieren, und er kann Ihnen gefährlich werden.“
    „Allmächtiger!“ stöhnte Dalton auf.
    Bill setzte sich. „Ich glaube, ich brauche was zu trinken.“
    Anna fühlte sich schwach. „Was soll ich machen?“
    „Vor allem können Sie mir bei meiner Arbeit

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