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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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gewesen.
    Frustriert streckte er die Finger am Lenkrad. In der Nacht von Nancy Kents Ermordung war er im Shannon gewesen. Durch diesen Zufall hatte er sie als einer der Letzten lebend gesehen. Ihr Mörder war in jener Nacht auch dort gewesen, davon war er überzeugt. Der Täter hatte sie beobachtet und vermutlich mit ihr getanzt. Dass er ihn wahrscheinlich sogar selbst gesehen hatte, bereitete ihm großes Unbehagen.
    Die Ampel sprang um, und er fuhr wieder an. Beide Opfer waren beraubt worden. Das erste war eine wohlhabende junge Frau gewesen, die am Abend ihres Todes mit großen Geldscheinen gewedelt hatte. Als man sie fand, war ihre Brieftasche leer gewesen.
    Plötzlich stand ihm das Bild vor Augen, wie Terry Shannon fünfzig Dollar zusteckte. Seine unwillkürliche Schlussfolgerung erschütterte ihn so sehr, dass er den Wagen am Straßenrand anhielt.
    Großer Gott im Himmel, was denke ich denn da?
    Dass Terry sie umgebracht hat? Dass die fünfzig Dollar Nancy Kent gehörten? Quentin schüttelte ungläubig den Kopf. Terry war zu keinem Mord fähig. Ausgeschlossen. Außerdem waren sie an dem Abend die ganze Zeit zusammen gewesen. Und als sie sich getrennt hatten, war Terry so sturzbetrunken gewesen, dass er kaum gehen, geschweige denn einen Mord begehen konnte. Was war nur los mit ihm? Wie hatte er auch nur einen Moment erwägen können, Terry sei zu so einer Tat fähig?
    Quentin fuhr weiter. Nach wenigen Minuten erreichte er Ben Walkers Adresse und hielt langsam vor dem Haus an. Kein Licht aus den Fenstern, die Zufahrt war leer. Quentin sah auf seine Uhr. Es war nach elf. Er schmunzelte. Was für ein Jammer, den guten Doktor aufzuwecken. Wirklich jammerschade.
    Er stellte den Motor ab, stieg aus und ging zur Haustür. Er läutete, wartete und läutete wieder. Kein Hundegebell, kein Licht ging an. Er klopfte laut, erhielt keine Antwort und ging zur Rückseite. Dort war es ebenso dunkel wie vorne. Er stieg die Stufen zur Hintertür hinauf und klopfte, wartete und klopfte wieder.
    Interessant, dachte er, wandte sich ab und ging wieder zu seinem Wagen. Nach elf Uhr abends an einem Werktag, und der Doktor war aus. Offenbar war der Gute eine Nachteule.
    Vielleicht hat Anna ihn angerufen. Vielleicht ist er zu ihr gefahren, um sie zu trösten.
    Die Vorstellung gefiel ihm nicht, und er verdrängte sie. Er würde dem Psychologen am Morgen einen Besuch abstatten.
    Quentin stieg in seinen Bronco, startete und fuhr Richtung St. Charles Avenue. Seine Gedanken schweiften ab, als er durch die stillen Straßen unter einem Baldachin jahrhundertealter Eichen fuhr, vorbei an Herrenhäusern der Jahrhundertwende und den Universitäten Loyola und Tulane. Das alles war ihm so vertraut wie seine Westentasche.
    Er lebte in einem kleinen Haus im Stadtviertel Riverbend, genau dort, wo der Mississippi einen Bogen machte und zwei der größten Boulevards der Stadt, St. Charles und Carrollton Avenue, auf die River Road mündeten.
    Es war ein buntes Völkchen in seinem Viertel aus jungen Familien, berufstätigen Paaren und Studenten, die in restaurierten Bungalows, Doppelhäusern und Cottages in unterschiedlichen Stadien der Renovierung lebten.
    Quentin bog in seine Straße, in seine Zufahrt und hielt im Carport an. Er schaltete den Motor aus, stieg aus und verharrte in der Bewegung, als ihn ein erschreckender Gedanke durchzuckte.
    In jener Nacht im Shannon war er nicht die ganze Zeit mit Terry zusammen gewesen. Kurz nach Terrys Streit mit Nancy Kent hatte er ihn für eine Weile aus den Augen verloren.

33. KAPITEL
    Mittwoch, 24. Januar,
    6 Uhr 50 morgens.
    Quentin stieg die Stufen vor Dr. Benjamin Walkers Haustür hinauf. Er tat das langsam und bemerkte den frischen Anstrich des Gebäudes und den gepflegten, wenn auch karg bepflanzten Garten. Details, die ihm gestern Nacht entgangen waren. Die rechte Seite des Doppelhauses bewohnte der Doktor, links lagen seine Praxisräume, das verriet das glänzende Messingschild neben dem Eingang.
    Er überquerte die schmale Veranda zur Tür des Privathauses und läutete. Einmal, dann noch einmal. Es war früh am Morgen, noch nicht einmal sieben. Also bestand eine gute Chance, dass er den Psychologen weckte, zumal er gestern Abend aus gewesen war.
    Quentin lächelte vor sich hin. Er wollte den Mann überraschen und seine volle Aufmerksamkeit und Kooperation erzwingen. Falls er gewartet hätte, bis Ben Walker seine Praxis öffnete, hätte er sich damit begnügen müssen, zwischen Patiententerminen eingeschoben

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