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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
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kleine Dose heraus. “Daisys kandierte Nüsse. Sie haben sie gestern auf der Bank vergessen, nachdem wir Mr. Novak bewusstlos aufgefunden hatten. Wir überbringen sie jetzt. Als Genesungsgeschenk.”
    “Die Nüsse waren sehr aufmerksam von Ihrer Schwester, Kevin. Richten Sie ihr meinen Dank aus”, sagte Ernie Novak höflich. Der alte Mann sah blass und schwach zwischen den weißen Laken aus, aber seine Stimme war kräftig.
    Kevin plauderte mit Ernie, bis Maggie sich einmischte. “Meine Großmutter wird sich freuen, dass es Ihnen so gut geht, Mr. Novak. Das muss man ihr lassen. Sie hat ein scharfes Auge. Sie hat schon Stunden vor Ihrem Schlaganfall die ersten Anzeichen bemerkt. Sie erinnern sich, Mr. Novak? Sie hat mit Ihnen über die Spendensammlung für das Programm für die gefährdete Jugend gesprochen.”
    Mr. Novak winkte ab. “Dieses schreckliche Stück”, murmelte er, und alle Farbe wich aus seinem Gesicht.
    Maggie tätschelte beruhigend die Hand des alten Mannes. “Ich verstehe, Mr. Novak, dass es schlimme Erinnerungen in Ihnen wachruft, wo Sie doch für Mr. Merrill gearbeitet haben. Standen Sie der Familie sehr nahe?”
    Eine Träne lief über das verwitterte Gesicht. “Ich habe die kleine Julianna geliebt. Keine zwei Jahre alt, als ich sie das letzte Mal sah.” Seine Augen schlossen sich, und noch mehr Tränen liefen über das faltige Gesicht. “Das hübscheste, süßeste Kleinkind, das Sie je gesehen haben. Haare wie gesponnenes Gold. Und ihr Lächeln …”
    Maggie schwankte ein wenig, als sie und Kevin aus dem Krankenhaus in den hellen Sonnenschein traten. Kevin stützte sie am Arm.
    “Alles in Ordnung?”, fragte er leise.
    Maggie nickte, aber Kevin war nicht überzeugt.
    “Es ist nur …” Maggie stockte und schluckte schwer.
    Kevin war betroffen, Tränen in ihren Augen zu sehen. “Maggie, was ist denn los?”
    “Ach Kevin, ich muss daran denken, wie schrecklich es für Arlene Merrill gewesen sein muss. Ihr Baby entführt – für immer verloren.” Sie als Mutter konnte den Schmerz und die Verzweiflung auf eine so schreckliche Art und Weise nachvollziehen.
    Kevin legte tröstend den Arm um ihre Schultern.
    Maggie schaffte ein schwaches, aber dankbares Lächeln. “Ich muss Leif am Spielfeld abholen. Es sind nur ein paar Blocks. Wollen Sie mitkommen?”
    “Sicher”, sagte Kevin und fühlte, dass sie nicht allein sein wollte.
    Als sie das Spielfeld erreichten, entdeckte Maggie Michael auf seinem Fahrrad, der auch das Ende von Leifs Training beobachtete. Sie entdeckte auch den beachtlichen Stapel nicht zugestellter
Tab
im Rucksack ihres Sohns.
    Sie ging mit leicht missbilligender Miene auf Michael zu. Aber seine Miene war wesentlich missbilligender, als er den Mann an ihrer Seite betrachtete.
    Maggie übernahm die Vorstellung. “Mr. Payne unterrichtet Mathematik”, erklärte sie ihrem Sohn und wandte sich an Kevin. “Mike ist sagenhaft in Mathe, Kevin.”
    “Ich hasse Mathe”, kam Michaels verdrossene Antwort.
    Maggie warf ihrem Sohn einen scharfen Blick zu, aber Kevin lächelte bloß. “Ob du es glaubst oder nicht, aber als Kind habe ich auch Mathe gehasst.”
    “Ich bin kein Kind. Ich bin dreizehn.”
    “Dreizehn und demnächst drei, wie du dich im Moment aufführst”, murmelte Maggie, verlegen über Michaels offene Feindseligkeit Kevin gegenüber. Allerdings verstand sie Michaels Sorge wegen eines neuen Mannes an der Seite seiner Mutter. Sie zerzauste ihm die Haare, um ihn zu beruhigen.
    Michael fand die Geste nicht gerade beruhigend und hätte noch eine Spitze abgefeuert, wäre nicht Leif zu ihnen gekommen. “Hey, Mom, hast du diesen abgefälschten dritten Schlag gesehen, den ich gefangen habe?”
    Maggie drückte ihren jüngeren Sohn an sich. “Du bist ein richtiger Willie Mays.”
    “Willie Mays war kein Fänger”, sagte Leif frustriert. “Lass es gut sein, Mom.”
    Alle lachten, die Spannung schwand. Michael fuhr mit seinem Fahrrad weiter, um die restlichen Zeitungen zuzustellen. Leif ließ sich von Kevin Eis kaufen und fand es nicht bedrohlich, dass ein Mann mit Mom ging.
    “Nette Kinder”, sagte Kevin, als Leif ins Haus lief. Maggie holte die Post aus dem Briefkasten.
    “Ob Sie es glauben oder nicht, das sind sie wirklich.” Maggie blickte von dem Stapel auf, der hauptsächlich aus Rechnungen und brieflichen Bestellungen bestand.
    “Ich glaube es”, sagte er leise.
    Sie zog einen großen weißen Umschlag hervor und zeigte ihn stirnrunzelnd Kevin.
    Er blickte

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