Die Angune (German Edition)
Lea'Sidhe Cornelia a bgesetzt und war weggeflogen, um sich zu verstecken. Und bei Cornelia blieb das Gefühl zurück, dass sie die Drachin jederzeit rufen konnte, auch in einem Moment der Gefahr.
Und so stand Cornelia jetzt am Rand der Hochebene von Quât'ra und schaute in die Richtung, in der sie Rinu'usala ve rmutete.
Die Hochebene von Quât'ra war eine leicht hügelige Lan dschaft, die deutlich höher lag als die Ma'akuney. Im Süden und Osten wurde die Hochebene vom Hochgebirge der Nëllen begrenzt, und im Westen fiel sie auf kurzer Distanz in die hügelige Kulturlandschaft der Ma'akuney ab.
Als Cornelia in die Ma'akuney hinabstieg, änderte sich die Umgebung fortlaufend. Erstmals sah sie in der Ferne einen Holzschuppen, und als nächstes ein bewohntes, aber halb ve rfallenes Holzhaus. Im Laufe der Kilometer wurden diese Schuppen und Häuser immer zahlreicher, und bei manchen Holzschuppen bemerkte sie Schafe oder Ziegen, die in Gattern gehalten wurden.
Sie stieß auf einen Wanderweg, der in einem Saumpfad e ndete, und dieser führte sie zu einem unbefestigten Karrenweg. Aus dem Karrenweg wurde schließlich eine mit Pflastersteinen befestigte Straße.
Und sie begegnete auf diesen Wegen und Straßen anderen Personen. Manche waren zu Fuß unterwegs, andere waren beritten, oder saßen auf Karren, die von den unterschiedlich sten Kreaturen gezogen wurden.
Offenbar näherte sich Cornelia einer von Leben erfüllten Stadt.
Und bald darauf war in der Ferne auch der Umriss von Rinu'usala zu sehen, die sich an die hohen Klippen einer Felswand zu schmiegen schien.
Sie hatte ihr Ziel fast erreicht!
Als Cornelia näher kam, nahm sie sich einen Moment Zeit, um diese ihr unbekannte Stadt zu betrachten. Die gewaltige Stadtmauer war beindruckend. Sie teilte die Stadt in einen inneren und einen äußeren Bereich.
Im äußeren Bereich, vor der Stadtmauer, herrschte links und rechts der großen Einfallstraße ein heilloses Durcheina nder an Zelten, Hütten und kleinen Steinhäusern. Dieser Gürtel musste 400 oder 500 Meter breit sein und sicher Abertausende von Leute beherbergen.
Die Stadttore selbst, durch die man in die Stadt hineing elangen konnte, waren durch gewaltige Torburgen geschützt. Aus der Ferne hatte Cornelia vier dieser Torburgen gezählt. Die großen, doppelflügeligen Tore standen sperrangelweit offen, während gleich nebenan die kleinen Fußgängertore geschlossen waren. Zwischen jeweils zwei Torburgen wurde die Stadtmauer zusätzlich von vier viereckigen Wehrtürmen verstärkt. Ob sich zwischen den riesigen und bewehrten Stadttoren auch noch kleinere Tore in der Mauer befanden, war durch die chaotische Bebauung der Vorstadt nicht erkennbar.
Erst kurz vor dem Stadttor bemerkte Cornelia, dass die Mauer aus riesigen Steinquadern errichtet worden war, deren Kanten so scharf und gerade zugehauen und geschliffen wo rden waren, dass die Fugen fast nicht zu erkennen waren. Cornelia verstand nichts vom Maurerhandwerk, aber die Qualität dieser Arbeit war offensichtlich.
Von der Stadt selbst waren von außerhalb der Stadtmauern bloß die roten Dächer der Stadthäuser zu erkennen, die all esamt über zahlreiche Stockwerke verfügen mussten, um die gewaltige Stadtmauer noch an Höhe zu übertrumpfen. Und dahinter - im Stadtzentrum - überragten ein paar riesige Gebäude alles andere, das je in der Stadt gebaut worden war.
Als Cornelia durch das große Stadttor ging und in die Stadt eintrat, wurde sie von der Schönheit des Ortes überwältigt. Fast alle der vier- und fünfgeschossigen Gebäude besaßen eine reichverzierte Fassadenfront. Zweifellos hatten die Bürger dieser Stadt kein Problem damit, ihren Wohlstand zu zeigen. Eine pathetische Architektur voller Prunk bestimmte das Stadtbild.
Die Häuser traten in prachtvollen Darstellungen gegeneinander an und versuchten sich gegenseitig zu übertrumpfen. Manche Häuser protzten mit goldüberzogenen Säulen in den Fassaden. Auf anderen Häuserfronten waren riesige und detailreiche Gemälde angebracht, die in ihrer Übertriebenheit an prunkvolle Theaterdekorationen erinnerten. An anderen Vorderseiten wiederum hatten sich meisterliche Steinmetze ausgetobt, und komplizierte Skulpturen hinterlassen, die in einem beabsichtigten Spiel von Licht und Schatten eine verblüffende Lebendigkeit erreichten. Am meisten aber verblüffte Cornelia das viele Grün.
Steinbalken verbanden in luftiger Höhe die obersten Stockwerke und Dächer der Gebäude. Sie überfluteten nicht
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