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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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von so weit her, dass ich fast vergessen habe, wo das ist!«
    Das Mädchen nickte mitfühlend mit dem Kopf.
    »Ich verstehe! Übrigens, ich heiße Jíntho’la. Jíntho’la Valy'anna Barkarië! Und wie wirst du gerufen?«
    »Cornelia! Cornelia Wandreiz!«
    »Cornelia Cornelia Wandreiz! Willkommen in Rinu'usala, Cornelia Cornelia Wandreiz!«
    »Nein, Nein! Einfach nur Cornelia Wandreiz. Cornelia ist mein Vorname, und Wandreiz ist der Name meines Vaters.«
    »Du trägst den Namen deines Vaters? Das ist aber komisch!«
    »Wieso?«
    »Weil doch nur der Name der Mutter weitergeben wird. Mein Name ist Jíntho’la Valy'anna Barkarië! Der ganze Name lautet Jíntho’la, die Tochter von Valy'anna aus dem Geschlecht Barkarië! Mein Großvater ist Mitglied im Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft. Calaele'en Obra Barkarië. Vielleicht hast du schon von ihm gehört?«
    »Nein, tut mir leid! Ich kenne überhaupt noch niemanden hier. Wie lautet sein Name?«
    »Calaele'en Obra Barkarië!«
    »Er wäre dann Calaele'en, ... Sohn ... «
    Cornelia schaute die Frau zögernd und fragend an.
    »... von Obra aus dem Geschlecht Barkarië!?«
    »Ja! Genau! Der mittlere Name ist stets der Vorname der Mutter. Auch bei den Männern.«
    »Bei euch wird also nur der Name der Mutter weitergeben. Seit ihr eine matriarchisch strukturierte Gesellschaft?«
    »Ich kenne deinen Begriff nicht. Aber wenn du damit au sdrücken willst, dass sich bei uns Abstammungs- und Wohnsitzregeln an den Frauen ausrichten, dann ist das richtig. Kulturell und wirtschaftlich haben die Frauen eine zentrale Stellung in unserer Gesellschaft.«
    Cornelia blieb stehen und schaute düsteren Blickes zurück.
    »Jetzt verstehe ich! Frustrierte Männerschaft! Alles klar!«
    Die Weißelfe lachte laut auf.
    »Nein, so schlimm ist es nicht! Das Problem ist, dass sich draußen vor den Stadttoren viel Gesindel ansammelt. Diebe, Bettler, und Räuber. Sie stinken und übertragen Krankheiten. Auch wenn wir im Prinzip keinem Fremden den Zugang zur Stadt verwehren, so ist es uns doch lieber, dass all dieses Gesindel von Zwergen und Goblins draußen bleibt.«
    Eine Frau kam ihnen entgegen und zog Cornelias Au fmerksamkeit auf sich. Sie trug ein ähnliches Hemdkleid wie ihre junge Begleiterin. Aber ihres war aus halbdurchsichtigem Musselin. Und sie trug es direkt auf dem Körper! Die hellbraunen Brustwarzen der Frau fingen augenblicklich Cornelias Blick ein.
    Als die Frau vorbeiging, drehte sich Cornelia um und star rte ihr hinterher. Die Rinne zwischen den wohlgeformten Gesäßbacken war gut sichtbar.
    »Eh!«, stotterte Cornelia verdutzt.
    Jíntho’la zog sie am Ärmel.
    »Komm! Es ist unhöflich anderen Leuten hinterher zu sta rren!«
    »Hast du das gesehen?«, hakte Cornelia nach und zeigte mit dem Finger auf die andere Frau.
    »Sicher!«
    »Aber ...«
    Cornelia sagte nichts mehr. Diese halbnackte Frau schien die junge Frau nicht im Geringsten gestört zu haben.
    »Unsere Kleider - die der Frauen meine ich - sind für g ewöhnlich sehr schlicht geschnitten.«, begann Jíntho’la unaufgefordert die Lage zu erklären. »Näharbeiten werden auf ein Minimum beschränkt! Als Gewebe wird oft feine Baumwolle verwendet. Aber auch Musselin - ein noch feineres, halbdurchsichtiges Stoff aus Baumwolle - ist sehr gefragt. Und Chiffon, ein feines Gewebe aus Naturseide. Die Modefarbe ist Beige oder Weiß, aber die Jugend zieht Pastelltöne vor. Bei besonders eleganten Kleidern wird das Gewebe mit Gold durchwirkt oder mit Purpurstreifen verziert ...«
    Dann unterbrach sie sich.
    »Schau dir die Frau an, die uns entgegen kommt!«
    Cornelia tat wie befohlen.
    »Sie trägt ein Chiton aus Baumwolle. Der Chiton ist ein rechteckiges Tuch das um den Körper gelegt und auf den Schultern geschlossen wird. Der Chiton der unfreien Elfen ...«
    Jíntho’la schaute auf Cornelia und fügte erklärend hinzu:
    »Als unfrei gilt, wer für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss, ...«
    Dann schaute die junge Frau wieder zur Fußgängerin hin.
    »... so wie die da, wird nur auf der linken Schulter geknotet und bleibt an der rechten Schulter offen. Damit bleibt der rechte Arm für die Arbeit frei. Der Chiton der freien Weißelfen, dagegen, wird zusätzlich an der rechten Schulter durch eine Heftnadel oder Brosche zusammengehalten. Alle Chitons werden in der Mitte durch einen Gürtel zusammengehalten.«
    Dann blieb Jíntho’la stehen, drehte sich zu Cornelia und schaute an sich hinunter.
    »Ich trage ein Hemdkleid,

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