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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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'Opéra'-Kuchen und einer Kugel V anille-Eis mit Himbeercoulis.
    Cornelia begutachtete den Teller einen Moment und sagte dann:
    »Aber der 'Opéra' ist nicht selbstgebacken, oder?«, fragte sie vorsichtig.
    »Nein! Das ist zu viel Arbeit. Den kaufe ich bei Klei nschmidt's. Alles andere aber ist hausgemacht. Die Himbeeren und die Erdbeeren sind vom Nachbarn. Und auch das Vanille-Eis ist selbst hergestellt.«
    Cornelia kniff die Augen zusammen und schaute Andreas eindringlich an:
    »Du bist nicht nur ein gutaussehender Junggeselle, du bist auch noch eine wirklich süße Erfahrung!«
    »Danke, Cornelia!«, lächelte Andreas. »Aber bevor ihr mich mit Komplimenten zudeckt, solltet ihr die Nachspeise mal schmecken.«
    Als der Nachtisch gegessen war und die vier noch etwas am Tisch herumgehangen hatten, ließen sie den Abend im alten Kuhstall ausklingen. Den hatte Andreas zu einer Bar umbauen lassen. Und so verbrachten sie den Abend bei Alkohol und Tanzmusik bis Cornelia sagte:
    »So, Andreas! Ich mach jetzt Schluss.«
    »Wie denn? Du willst schon gehen?«
    »Ja. Ich bin müde! Und ich habe etwas getrunken und muss noch Auto fahren. Mir reicht's! Es war ein wunderschöner Abend, Andreas, aber für mich wird es Zeit zu gehen.«
    »Ach, Nini, bleib doch noch ein wenig.«, jammerte Françoise.
    »Nein, Françoise. Es ist schon 02.30 Uhr und ich muss noch eine dreiviertel Stunde mit dem Auto fahren bevor ich zu Hause bin. Ich mach' mich jetzt auf den Weg.«
    »Na gut, Cornelia. Wie du willst.«, sagte Andreas.
    »Jungs, ich wünsche euch noch eine gute Nacht.«
    Cornelia ging zuerst zu Eduard und gab ihm zwei Wangenküsse. Dann ging sie zu Andreas.
    »Nochmals vielen Dank für den wundervollen Abend, Andreas. Es hat mir außergewöhnlich gut gefallen. Besonders dein schnöder Bauernhof hier! Wirklich toll.«
    »Es freut mich, dass es dir gefallen hat, Cornelia.«
    Zum Schluss ging Cornelia zu Françoise.
    »Sehen wir uns nächste Woche?«
    »Ja, klar, ich werde dich anrufen.«
    »Ich begleite dich zur Tür.«, sagte Andreas.
    Draußen verabschiedete er sich noch einmal von Cornelia.
    »Mach mir einen Gefallen.«, sagte Andreas zu der schon im Auto sitzenden Cornelia. »Bitte keine 6000 Umdrehungen in unserem Dorf. Da fallen die Bauern aus ihren Strohbetten.«
    »Versprochen!«, lächelte Cornelia und schon röhrte der 911-er im Leerlauf.
    Andreas warf die Autotür zu und Cornelia ließ den Porsche langsam aus dem Hof rollen.
    Das Dorf war wie ausgestorben. Die wenigen Straßenla mpen beleuchteten die Straße nur mangelhaft. Cornelia folgte den Anordnungen des Navi-Gerätes um das Auto ohne Umwege aus der Ortschaft hinaus zu steuern. Als sie das Ortsschild am Ausgang der Ortschaft erkannte beschleunigte sie das Auto ...
    Plötzlich stand sie da!
    Die Scheinwerfer des Autos hatten eine weiße Menschengestalt erfasst die bewegungslos mitten auf der Fahrbahn stand. Cornelia spürte wie das Pedal stotterte als sie mit aller Gewalt in die Eisen stieg. Das ABS ließ die Räder erzittern. Cornelia hatte das Gefühl, dass der 911-er eine Ewigkeit brauchte um zum Stehen zu kommen. Als das Fahrzeug endlich still stand, war die alte Frau nur noch einen Meter von der Stoßstange entfernt.
    Cornelia starrte die alte Frau fassungslos an als sie zur Fa hrertür gehumpelt kam. Dann ließ sie das Türfenster runter.
    »Verdammt noch mal!«, schrie Cornelia die Frau an. »Pa ssen sie doch gefälligst auf wo sie hingehen!«,
    Aber die alte Frau stand nur neben dem Auto und bewegte sich nicht.
    »Sie können mir doch nicht einfach vor das Auto springen! Ich hätte sie fast überfahren. Sind sie lebensmüde!«
    Doch die alte Frau reagierte immer noch nicht. Sie trug alte verschmutze Kleidung, wovon das meiste Wolle war. Sogar die graue Strickmütze, die sie in dieser warmen Sommernacht übergezogen hatte, war aus Wolle. Unter der Mütze schauten lange graue Haarsträhnen heraus.
    »Du alte Kuh!«, zischte Cornelia giftig und warf der alten Frau einen bösen Blick zu. Die aber hob die Hand und hielt Cornelia eine Halskette hin.
    »Was? Ich will deine dreckige Kette nicht!«
    An einem Schnürsenkel, oder Lederschnürsenkel, baumelte etwas, das wie ein Kieselstein aussah, in den lauter sinnlose Zeichen geritzt worden waren.
    Cornelia schaute der alten Frau ins Gesicht und zögerte e inen Moment. Sie mochte alt sein, und einen herunter gekommenen Eindruck machen, aber ihre dunklen Augen hatten die Schärfe eines Adlers. Cornelia lief ein kurzer Schauer

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