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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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trennte.

Kapitel 4
    Der Wolf
    Sonntag, 8. Juni 2012
    Es war ein schöner Sommertag im Vorort Krausberg. Schon um 08.00 Uhr morgens hatte das Thermometer die 20°C-Grad Marke überschritten, und jetzt kurz nach 14.00 Uhr stand die Quecksilbersäule bei 32°C Grad.
    Cornelia hatte sich auf ihrer Terrasse installiert und arbeit ete an ihren Füssen. Sie dachte an gestern Abend und musste lächeln. Im Laufe des Abends hatte Andreas sie gefragt wie sie es stets fertigbrachte, immer und zu jeder Gelegenheit gut auszusehen. Heute hätte er seine Meinung geändert, denn auch eine Cornelia liebte es manchmal im Schlabber-Look unterwegs zu sein.
    So wie heute an diesem heißen Sommertag.
    Die langen Haare hatte sie einfach und lose hinter dem Kopf zusammengeknotet, und ließ einzelne widerspenstige Strähnen links und rechts in die Landschaft stehen. Das weiße Tank-Top war ein Souvenir aus längst vergangenen Ferien und total verwaschen, und die Hot-Pants aus rosa Frottee zog sie nur an wenn sie alleine war. Sie hielten die Form nicht mehr und gewährten - je nach Sitzposition - nicht gesellschaftsfähige Einblicke. Als die Musik in ihren Ohrstöpseln verstummte, ergriff sie das iPod das neben ihr auf dem Badetuch lag und wählte eine neue Wiedergabeliste.
    Cornelia hatte ein Fußbad genommen, ihre Füße mit einer Creme eingerieben und die Nägel lackiert. Sie begutachtete ihre Arbeit. In diesem Sommer war ein bunter Glanznagellack angesagt. Nagellack verhielt sich wie ein Accessoire, musste also auf die Kleidung abgestimmt sein und zum allgemeinen Look passen. Und da Cornelia sich für die kommende Woche für einen 'All-in-Black'-Stil entschieden hatte, hatte sie knallr oten Nagellack benutzt. Zu roten Nägeln sah ein schwarzes Outfit immer umwerfend aus.
    Sie zögerte einen Moment und zog die Stöpsel des iPod aus den Ohren.
    Wieder erklang die Türklingel!
    Cornelia hüpfte von der Gartencouch und lief barfuß zur Wohnungstür. Als sie auf einen Knopf drückte, schaltete sich das schwarzweiße Display der Video-Überwachungskamera an, die unten bei den Briefkästen im Eingangsbereich des A ppartementhauses angebracht war. Cornelia konnte die Umrisse von zwei uniformierten Personen erkennen.
    »Ja?«, fragte sie ins Mikrophon der Gegensprechanlage.
    »Polizei Rath. Könnten Sie uns die Tür öffnen, Frau Wandreiz, wir möchten zu Ihnen hoch kommen.«
    Cornelia drückte auf einen weiteren Schalter und hörte in der Gegensprechanlage den Türöffner der Eingangstür su mmen. Sie sperrte die Wohnungstür auf und schon bald hörte sie wie der Fahrstuhl stoppte. Ein Mann und eine Frau in Polizeiuniform verließen den Aufzug.
    »Guten Tag, Frau Wandreiz!«, sagte die Frau in Uniform. »Mein Name ist Rabenschmied, und dies ist mein Kollege Si eber. Dürfen wir zu Ihnen herein kommen?«
    »Warum?«, fragte Cornelia. »Um was geht es?«
    Die Frau zog ein Foto aus der Brusttasche des kurzärmligen Hemdes und zeigte es Cornelia.
    »Es geht um diese Person, Frau Wandreiz.«
    Cornelia schaute auf das Foto welches das Gesicht einer alten Person zeigte.
    Automatisch trat Cornelia zur Seite und gab den Weg frei, ohne aber das Foto aus den Augen zu lassen.
    »Ja, sicher! Bitte, kommen Sie herein.«
    »Kennen Sie diese Person, Frau Wandreiz?«
    Das Gesicht auf dem Foto sah etwas aufgedunsen aus, die Augen waren geschlossen.
    »Ich ... ich bin mir nicht sicher! Was ist mit der Person?«
    »Sie ist tot. Kennen Sie sie?«
    Cornelia schaute die Polizistin überrascht an, und dann wieder auf das Foto. Vor ihrem inneren Auge sah sie das Bild der verrückten Frau aus Nocher auftauchen.
    »Ja, ich glaube schon. Wohnt die Frau nicht in Nocher, oben im Silbergebirge?«
    »Frau Wandreiz, wo waren Sie heute Morgen zwischen 02.00 Uhr und 04.00 Uhr?«, fragte der uniformierte Mann, und Cornelia schaute ihn an.
    »Ich war mit dem Auto unterwegs. Warum?«
    »Wo genau waren Sie, Frau Wandreiz?«, hakte der Polizist nach.
    »Nun, ich war bei einem Freund in Nocher zu Besuch und bin dort gegen ... ich weiß nicht mehr genau ... vielleicht 02.45 Uhr fortgefahren.«
    »Ist ihnen etwas aufgefallen als sie fortgefahren sind.«
    »Aufgefallen? Nein! Warum? Was ist geschehen?«
    »Haben Sie die Person auf dem Bild vielleicht gesehen? Oder eine andere Person?«, fragte die Polizistin ohne auf die Frage einzugehen.
    »Die Frau habe ich gesehen, ja. Aber sonst niemand. Die Frau ist mir vor das Auto gelaufen und ich hätte sie beinahe überfahren. Aber ich kann Ihnen

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