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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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verkleiden musste um zur Versammlung der Arkanen zu gehen. Andere, die von weither kamen, hatten es da viel einfacher als der in Synh lebende Zwerg.
    Zum Beispiel, der Arkan des Adels. Einer von seinen Spi onen hatte gesehen und berichtet wie der Arkan, der aus Rinu'usala kam, die unerhörte Dreistigkeit besaß, auf einem schneeweißen Flügelpferd zu reisen. Diese seltenen Kreaturen kosteten ein Vermögen. Es war eine Verspottung der anderen Mitglieder der Gruppe.
    Andere reisten weniger prahlerisch, aber noch immer ihres Standes angepasst. Die Arkane der Spiritualität kam auf ihrem eigenen Schiff, und der Arkan des Krieges lies keine Gelege nheit verstreichen ohne seinen von vier gepanzerten Wölfen gezogenen Streitwagen vorzuführen.
    Nur den Arkan der Magie hatte noch keiner seiner Spione anreisen sehen.
    Und er, Albart VII., genannt Silbermünze, vom Clan der Gemmenschneider, einer der reichsten und angesehensten Händler in der ganzen Versammlung der Weißelfen, musste sich in Lumpen kleiden um aus der Stadt zu schleichen.
    Verbissen kniff er die Lippen zusammen und schob die Kinnlade kämpferisch nach vorn. Im Moment musste er sich diesem Schicksal beugen. Es war zu riskant, dass er durch se inen Bekanntheitsgrad den Treffpunkt der Arkanen außerhalb von Synh verriet. Im Interesse der Sache musste er sich stets verkleidet und auf Umwegen aus der Stadt hinaus schleichen.
    Aber das würde sich bald ändern!
    Wenn der Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft erst einmal gestürzt war und die Arkanen das Land beherrschten, dann würden die anderen Arkanen erfahren was wirklicher Reichtum war.
    Und wie er, Albart Silbermünze, seinen Reichtum einzuse tzen gedachte.
    Unten am Rawe Fjord, im Land der armseligen Meneliden, dort lag seine Zukunft, dort lag das Zentrum seiner zukünft igen Macht. Dort waren die Arkanen auf einen Mann mit seinen Fähigkeiten angewiesen.
    Die Mine Drachenfels war durchaus kein Geheimnis mehr. Aber um diese neue Mine richtig und vollständig auszubeuten, dazu brauchten die Arkanen einen Zwerg mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen.
    Und mit seinen Beziehungen!
    Steinmade hatten sie ihn am Anfang beschimpft!
    Bodenwühler!
    Unterirdischer!
    Albart Silbermünze ballte die Fäuste zusammen bis die Knöchel weiß wurden. Sollten sie doch nur ihren Spott mit ihm treiben. Sein Tag würde noch kommen! Dies war so sicher wie der Sonnenaufgang am nächsten Morgen.
    Die Mine Drachenfels stand erst am Anfang ihrer G eschichte, aber es war mehr als offensichtlich, dass es die größte Mine auf Ersoh werden würde. Größer noch als das legendäre Dun Morthor auf der anderen Seite der Taralomischen Meere. In der Schlucht des Rawe stiegen die geologischen Schichten steil aus den Tiefen von Ersoh empor und er hatte sie durchsucht und erforscht. Und er konnte sich nur andeutungsweise ausmalen, wie es in den Tiefen von Ersoh aussehen konnte. Dort unten mussten unermessliche Reichtümer liegen die nur darauf warteten, von ihm gehoben zu werden. Zur Ausbeutung einer solchen Mine würde er zehntausende von Sklaven benötigen. Und sie würden alle seinem Wort gehorchen. Denn nur er wusste wie man die Marktpreise anheizte, oder auch abkühlte, um entsprechende Gewinne zu erzielen.
    Albart Silbermünze biss so fest auf die Zähne, dass seine Lippen bebten.
    Der Tag der Steinmade wird kommen!
    Und sie werden alle von seiner Gnade abhängig sein!
    Alle!
    Von einem anderen Haken zog der Zwerg einen weiten, gelben Kapuzenumhang herunter und stopfte ihn in einen Leinensack. Dann trat er durch eine Tür in ein anderes Zi mmer. In einem Loch in der Erde stand eine Leiter. Albart Silbermünze kletterte hinunter und stand in einem unterirdischen Stollen, der sich rund eine Meile nach Süden hin zog und weit außerhalb der befestigten Stadtmauern endete. Am anderen Ende des Stollens stand wieder eine Leiter die der Zwerg hochstieg und in einem alten Schuppen am Waldrand herauskam.
    Dies war der Punkt wo der Gnom mit einer Gig auf ihn wartete.
    Albart Silbermünze musterte den Gnom als er zu ihm auf die Gig stieg. Er schätzte, dass der Gnom die gleiche Körpergröße hatte wie er. Vom Gewicht her aber war er nicht ebenbürtig. Das kleine, dürre Männlein mochte ein Viertel - oder vielleicht weniger - von dessen wiegen, was einen anständigen Zwerg ausmachte.
    Und sein Alter war überhaupt nicht einzuschätzen.
    Die graue Haut des Gnoms war von kleinen hellen Flecken übersät, so als hätte die Bläschenkrankheit die

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