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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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Zahlreiche Gurtbögen verstärkten das hohe Spitztonnengewölbe das sich auf jeder Seite auf einem dicken Gesims abstützte.
    Knapp unterhalb des Gesimses waren beiderseits des Ga nges im Abstand von 10 Schritten Eisenringe in der Wand befestigt, in denen große, schwere Fackeln aus kunstvollem Schmiedeeisen hingen. Die Flammen von kelchförmigen Talglichtern erhellten den langen, geraden Gang, dessen anderes Ende von einer doppelflügeligen Tür aus dicken Eichenbohlen verschlossen war.
    Albart begutachtete die Tür. Hier lag das Ziel seiner Reise: der Ratssaal der Arkanen.
    Er kramte aus dem mitgebrachten Leinensack sein gelbes Kapuzengewand heraus und warf es über. Er hatte es aus Wollstoff aus Kahr'chi herstellen lassen. Die Arbeiten aus diesem unbedeutenden Küstendorf waren als besonders qualitätsvolle Tücher bekannt und sehr begehrt. Er zupfte das Gewand ein paarmal zurecht um die Gewissheit zu haben, dass es gut und korrekt saß. Besonders die große Kapuze war wichtig. Sie hatte als einzige Aufgabe einen dunklen Schatten der Anonymität über das Gesicht des Arkans des Handels zu legen.
    Wenn in den Versammlungen der Arkanen etwas verboten war, dann war es die eigne Identität preiszugeben!
    An jedem Türflügel hing ein schwerer Klopfer aus Basalt. Albart Silbermünze hob einen der Türklopfer hoch und ließ ihn wieder fallen. Dumpf dröhnte der Klang durch das Gewölbe. Kurz darauf hörte Albart wie drinnen ein Eisenriegel hochgeklappt wurde und ein Türflügel sich öffnete. Ein Gnom im Gewand eines Ministranten trat zur Seite und gewährte ihm Einlass. Der Arkan des Handels spitze kurz unter seiner Kapuze zu der hässlichen Kreatur hinüber. Im Gegensatz zu seinem Fahrer hatte dieser Gnom sein langes schneeweißes Haar sorgfältig gekämmt. Locker und leicht flossen Haupthaar und Bart über Rücken und Brust glatt und sauber bis zur Taille hinab.
    Mit gebeugtem Haupt betrat der Arkan des Handels die Ratshalle.
    Die Welt hatte in der Zwischenzeit vergessen, wer der Erbauer dieser monumentalen Säulenhalle war, aber der Arkan des Handels war sich sicher, dass eine solch herausragende Arbeit nur von einem großen Baumeister der Zwerge stammen konnte.
    Zehn sechseckige Säulen standen gleichweit voneinander entfernt im Kreis und bildeten den Versammlungsraum. Der Arkan des Handels schätzte, dass es mindestens fünfzehn Zwerge benötigen würde, wenn sie händereichend einen Kreis um eine Säule bilden wollten.
    Es hätten eigentlich zwölf Säulen sein sollen um den Kreis vollständig zu schließen, doch die Erbauer hatten die elfte und zwölfte Säule, die beide vor der Eingangstür gestanden hätten, einfach weggelassen. Diese Bauweise erlaubte den Versammelten einen ungehinderten Blick auf die Tür.
    Außen um den Säulenkreis herum lief ein breiter Gang, der von der äußeren Hallenwand aus pechschwarzen Basaltqu adern begrenzt wurde.
    An der ersten, dritten und fünften Säule zu jeder Seite hing eine schwere Fackel aus kunstvollem Schmiedeeisen mit einem kelchförmigen Talglicht drin. Die sechs Feuer beleuchteten den Raum nur spärlich, aber das war im Sinne der Anonymität so gewollt. Nichts sollte die unter weiten und breiten Kapuzen versteckten Gesichter erhellen.
    »Wir heißen den Arkan des Handels in unserer Mitte willkommen.«, sagte eine Stimme im Raum.
    Der Arkan des Handels deutete mit einer leichten Verbe ugung seinen Dank an für den Willkommensgruß. Dann ging er zu seinem vorbestimmten Platz an dem riesigen runden Tisch.
    Zu seiner linken Seite, ein paar Schritte entfernt, saß die weißgekleidete Arkane der Spiritualität. Der nächste am Tisch war der schwarz gekleidete Arkan der Magie. Dann folgte der blaugekleidete Arkan des Adels. Und zu seiner rechten, schließlich, saß der rotgekleidete Arkan des Krieges. Alle w aren in ihre Kapuzengewänder eingehüllt, und niemand gab auch nur einen Winkel seines Gesichtes preis.
    »Jetzt, wo wir vollzählig sind, möchte ich jedem einzelnen von Euch herzlich dafür danken, dass Ihr wieder einmal diese unendlichen Mühen auf Euch genommen habt um dieser Si tzung beizuwohnen.«, fuhr der blaugekleidete Arkan des Adels fort. Er saß kerzengerade auf seinem Stuhl und hatte beide Handflächen flach auf dem Tisch liegen. Die bleiche Haut der Hände verriet ihn als Weißelf. »Möchte jemand das Wort ergreifen bevor wir mit unseren Beratungen anfangen?«
    Die weißgekleidete Arkane der Spiritualität fragte das Wort indem sie ihre flache, auf dem

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