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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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Anhaltspunkt bot in dieser von hellbla uem Licht überfluteten Umgebung. Die dunkelblauen Linien erlaubten eine perspektivische Wahrnehmung der Säulenhalle.
    Cornelia war sprachlos. Sie hatte noch nie eine Umgebung von solcher Schönheit gesehen.
    Langsam schritt sie am ersten Säulenpaar vorbei. Es war als spazierte sie durch das Mittelschiff einer riesigen Kathedrale. Doch als sie zwischen zwei Säulen hindurch ins Seitenschiff schauen wollte, sah sie nichts. Ihr Blick verlor sich in unendlicher Dunkelheit. Es war als schluckten die Seitenschiffe - insofern welche vorhanden waren - alles Licht der Säulen.
    Was sie ebenfalls nicht erkennen konnte, war der Chor di eses kirchenähnlichen Gebäudes. Es war als würde dieser phantastische Säulengang hinter dem zwölften Säulenpaar im Nichts aufhören. Im Gegensatz zu den absolut schwarzen Seitenschiffen war es dort nur noch hell.
    Sie schätzte den Durchmesser jeder Säule auf sieben bis 8 Meter, und den Abstand zwischen zwei Säulen auf 12 bis 13 Meter. Der gesamte Säulengang wäre demnach geschätzte 240 bis 250 Meter lang. Doch womit hörte der Säulengang auf? Was lag hinter dem letzten Säulenpaar?
    Langsam ging sie weiter, am vierten, fünften und sechsten Säulenpaar vorbei. Sie studierte die reichen Ornamente auf den Wülsten, deren dunkelblaue Aussparungen sich deutlich von den hellblau leuchtenden Erhebungen unterschieden. Sie schaute sich das Muster der Steinplatten am Boden an. Sie leuchteten ebenfalls. Nur die Fugen waren dunkelblau. Es war als würden sie durch ihre Füße hindurch verlaufen.
    Es war als wären die Fugen durch ihre Füße hindurch sichtbar.
    Es war als wären ihre Füße durchsichtig!
    Langsam hob sie die Arme und schaute auf ihre Hände.
    Es war als wären ihre Hände durchsichtig!!
    Cornelia begann zu zittern.
    Es war als wäre ihr ganzer Körper durchsichtig!!!
    Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf ihre durchsichtigen Hände ... und konnte die dahinter liegende Säule erkennen
    Sie begann zu zittern. Angst griff eiskalt nach ihrem Herzen.
    Langsam ging sie einen Schritt zurück.
    Und dann noch einen.
    Sie drehte sich um und ging in Richtung des Ausgangs z urück, den Blick immer starr auf ihre durchsichtigen Hände gerichtet.
    Als sie das fünfte Säulenpaar erreichte, begann sie schneller zu gehen und kam zum vierten Säulenpaar.
    Noch 70 Meter bis zum Ausgang!
    Sie begann zu laufen.
    Drittes Säulenpaar!
    Sie begann zu rennen. Sie rannte so schnell sie konnte!
    Zweites Säulenpaar!
    Das erste Säulenpaar!
    Sie stürzte sich in den dunklen Bergstollen. Sie bog nach links ab. Dann lief sie um eine rechte Biegung herum. Nach 20 weiteren Meter und zwei weiteren Gangwindungen sah sie fast nichts mehr im dunklen Stollen. Sie schrammte an einem Felsen vorbei. Sie blieb keuchend stehen und kramte hastig die Taschenlampe hervor. Aber ihre zitternden Hände fanden den Schalter nicht. Irgendwann begann die Taschenlampe dann aber doch zu leuchten und warf einen hellen Lichtkegel durch den Stollen.
    Cornelia war außer Atem. Sie fühlte einen pochenden Schmerz auf ihrer Hand. Sie hatte sich die Haut an der Fel swand aufgescheuert. Im Licht der Taschenlampe erkannte sie ein paar dünne, rote Striemen, die sich über zwei Knöchel zogen.
    Sie studierte ihre Hände. Sie sahen nochmal aus. Vollko mmen außer Atem stützte sie sich mit den Händen auf den Knien ab und versuchte den hämmernden Pulsschlag zu beruhigen. Es dauere ein paar Minuten bis ihr Herz sich langsam wieder beruhigte. Sie richtete sich wieder auf und schaute zurück.
    ›Was zum Teufel war das?‹ , schoss es ihr durch den Kopf.
    In der nächsten Biegung des Stollens war ein schwaches blaues Schimmern zu sehen. Lustlos presste sie die Atemluft zwischen ihren Lippen hervor und schüttelte ratlos den Kopf.
    Wahrlich, hier gingen außergewöhnliche Dinge vor sich!
    Cornelia war hin und her gerissen. Das alles war ihr unheimlich! Eine Stimme in ihr sagte, sie solle nach Hause gehen und alles vergessen. Andererseits packte sie die Neugier nachdem der erste Schrecken verflogen war.
    Sie schaute auf ihren verletzten Knöchel. In Träumen ve rletzte man sich nicht. Und man spürte auch keinen Schmerz. Diese Schrammen aber sandten ein Schmerzsignal an ihr Gehirn. Also gab es hier unten in der irrealen Welt dieses Stollens doch einen Bezug zur Realität.
    Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung.
    Was, in aller Welt, ging in diesem Raum vor sich?
    Am Eingang zur Säulenhalle blieb

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