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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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bekommen. Entweder man hatte seinen Drachen schon lange und zeichnete sich durch Altersweisheit aus. Oder es gelang jemandem einen alten Drachen an sich zu binden, was aber eine äußerst heikle und durchaus gefährliche Angelegenheit war, denn diese wilden Burschen waren äußerst gefährlich und nicht einfach zu überlisten.
    Um Drachenreiter zu werden, musste der Anwärter zwei Aufgaben erfüllen.
    Zuerst musste er überhaupt einen Drachen finden. Wilde Drachen saßen nicht auf den Dachrinnen herum und warteten auf einen Reiter - wobei der Begriff "wild" bloß einen Drachen ohne Reiter bezeichnete, und nicht im gemeinüblichen Sinne mit 'unkultiviert', 'unzivilisiert', 'primitiv' oder 'naiv' gleichzusetzten war. In den zerklüfteten Vulkanbergen einen wilden Drachen zu suchen und zu finden war schon eine Herausforderung an sich, und benötigte den Einsatz erfahrener Spähertrupps - so wie sie im Moment für diese beiden Kandidi zusammengestellt wurden. Und trotzdem konnte es Dekadome oder Sternenhäuser dauern bis eine bewohnte Höhle gefunden wurde.
    Da Drachen außerhalb der Paarungszeit als Einzelgänger leben, waren Drachenhöhlen immer isolierte Einheiten. Diese konnten durchaus in Sichtweite zu anderen Höhlen liegen. Doch würden die einzelgängerisch lebenden Drachen nie einen einzelnen Berg mit einem anderen Drachen teilen.
    Hatte man also nach mühseliger Suche einen wilden Dr achen gefunden, musste alles sehr schnell gehen. Und genau deshalb dauerte die Ausbildung zum Drachenreiter so lange.
    Zuerst galt es die Drachenfurcht zu überwinden.
    Drachenfurcht war eine Eigenschaft, die allen Drachen in mehr oder weniger starker Ausprägung gemein war. Das bloße Erscheinen eines Drachen versetzte viele Lebewesen in Panik und jagte selbst dem härtesten Krieger eiskalte Schauer über den Rücken. Drachenfurcht war keine magische Eigenschaft, sondern wurde bloß durch das Aussehen bedingt. Und das Überwinden der Drachenfurcht, d.h. das bloße Gewöhnen an ihren Anblick, war der schwierigste Teil der Ausbildung zu einem Drachenreiter.
    Und dann musste man diesen Drachen an sich binden!
    Grundsätzlich ließ ein Drache nur denjenigen als Reiter zu, der sein Blut in sich trug. Und dies war das große Geheimnis, das die Bruderschaft der Lupisaner wohl behütete. Der zukünftige Drachenreiter musste einen Tropfen Drachenblut in sich aufnehmen. Denn es war nur dieses Blutsband, das Drachen und Reiter in einer lebenslangen Partnerschaft band, und das eine telepathische Kommunikation ermöglichte.
    Aber Drachenblut war hochgiftig. Ein einzelner Tropfen genügte um jedes andere Lebewesen zu töten. Genauer gesagt erzeugte ein Protein des Drachenblutes ein Gegengift um sich gegen das Immunsystem des fremden Blutes zu schützen. Und die Grauelben fanden heraus, dass nur ein grünes, kristallines Erz mit dem Namen Inaprolium dieses giftbildende Protein des Drachenblutes neutralisieren konnte.
    Und das große und wohlbehütete Geheimnis des Ordens der Lupisaner war der heilige Dolch der Suri'ion. Die Klinge dieses heiligen Dolches war aus reinstem Inaprolin geschaffen, einem graugrünen Metall das aus Inaprolium-Erz gewonnen wurde.
    Und nur mit Hilfe dieser Klinge konnte der zukünftige Drachenreiter einen Tropfen Drachenblut gewinnen und g efahrlos in sich aufnehmen.
    Drachen gab es seit Anbeginn der Zeit. Sie besaßen flede rmausartige Flügel die mit einer ledrigen Haut bespannt waren und die - besonders bei alten, kampferprobten Drachen - durch viele Löcher gekennzeichnet sein konnten.
    Beim Start beförderten sich Drachen mit einem gewaltigen Sprung in die Luft, eine Übung die eine kräftige Bein- und Sprungmusk ulatur verlangte. Jungen Drachen, denen es noch an ausreichender Stärke fehlte, lebten bevorzugt auf Klippen von denen sie sich herabfallen lassen konnten.
    Um sich in der Luft halten zu können, mussten die schw eren Drachen sehr stark und ununterbrochen mit ihren mächtigen Flügel schlagen. Beim Flug wurden die Flügel hoch in die Höhe gestreckt und mit Hilfe der kräftigen Brustmuskulatur so tief durchgezogen, dass fast parallel und senkrecht nach unten zeigen.
    Machten ihre riesigen Flügel sie zu guten Fliegern, so kon nten sich die schweren Tiere am Boden trotz zwei starker Hinterbeine aber nur ungeschickt weiterbewegen. Um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten und vornüber zu kippen, mussten sie sich mit den Ellbogen der vorderen Gliedmaßen, die zu Flügeln mutiert waren, am Boden

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