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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Folgendes.« Ridgeway machte eine verbindliche Geste. »Hier.« Er schob mir ein Dokument zu. Es war das Memo, das ich für Charlie geschrieben hatte und das die beiden günstigeren Bieter für den Sanitär-Auftrag zu Gunsten von Higgins disqualifizierte. Es war die letzte Version, die ich überarbeitet hatte, um Charlie zu beeindrucken und sein Vertrauen zu gewinnen.
    »Mr. Kolarich, haben Sie dieses Memo geschrieben?«
    »Sagen Sie ruhig Jason zu mir.«
    »Ich ziehe es vor, Sie Mr. Kolarich zu nennen.«
    »Und ich ziehe es vor, wenn Sie mich Jason nennen.«
    Ridgeway warf Hudzik einen Blick zu, der besagen sollte: Was ist denn mit dem los?
    »Die Antwort ist ja«, bestätigte ich. »Ich hab dieses Dokument dem Vorsitzenden der BBK übergeben, meinem Klienten. Das bedeutet, der Vorgang fällt unter die anwaltliche Schweigepflicht.«
    Ridgeway räusperte sich umständlich. »Greg Connolly hat es uns übergeben, also machen Sie sich keine Sorgen über die anwaltliche Schweigepflicht.«
    »Hören Sie, Brian, ich bin Anwalt, also kümmere ich mich sehr wohl um solche Kleinigkeiten wie die anwaltliche Schweigepflicht.«

    Ridgeway schwieg einen Augenblick und warf Hudzik einen weiteren Blick zu.
    »Brian hat Ihnen erklärt, dass Ihr eigener Klient ihm das Dokument überlassen hat«, sagte Norm und legte eine Hand auf meinen Arm. »Also lassen Sie uns fortfahren und antworten Sie ihm.«
    Ich dachte einen Augenblick nach, oder besser gesagt, ich tat so, als würde ich nachdenken. »Okay«, gab ich schließlich nach. »Ja, ich habe es geschrieben.«
    »Wer hat Sie beauftragt, es zu schreiben?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Es war normaler Bestandteil meiner Tätigkeit. Ich war ein externer Rechtsberater der BBK.«
    »Hat irgendjemand mit Ihnen über Ihre Schlussfolgerungen gesprochen?«
    Ich zuckte erneut mit den Achseln. »Nicht, dass ich mich erinnern könnte. Sie meinen, ob jemand nicht mit dem einverstanden war, was ich geschrieben habe?«
    »Oder ob jemand bereits im Vorfeld mit Ihnen über die Schlussfolgerungen gesprochen hat?«
    »Also bevor ich sie überhaupt gezogen hatte?« Ich ließ mich zurückfallen. »Mit anderen Worten, ob mir jemand gesagt hat, was ich schreiben soll?«
    »Das meine ich.«
    »Ganz bestimmt nicht. Eher würde ich kündigen.« Ich erklärte ihm kurz, dass es meine Aufgabe gewesen war, die Qualifikationen der Bieter zu überprüfen und die Schlussfolgerungen schriftlich festzuhalten. Außerdem erläuterte ich ihm, dass wir eine Akte über jeden Bieter besaßen, in der alles über seine früheren Aufträge für den Staat, eventuelle Prozesse oder Zweifel an seiner Zuverlässigkeit vermerkt war.
    »Und nachdem ich die Unterlagen gründlich studiert
hatte«, sagte ich, »kam ich ganz alleine zu meiner Schlussfolgerung. Vielleicht hat einer der disqualifizierten Bieter Beschwerde eingelegt, aber das tun sie immer, und normalerweise klagen sie auch. Aber mir hat niemand was eingeflüstert. Kein Mensch hat mich angewiesen, sagen Sie dies oder das. Ich stehe zu dem, was ich hier geschrieben habe, und ich habe meine Entscheidung absolut selbstständig getroffen. «
    Ridgeway nickte, als hätte er erwartet, dass ich etwas in dieser Richtung sagen würde. »Okay, gut. Vielen Dank für Ihr Kommen.«
    Ich blickte zu meinem Anwalt und dann wieder zu Ridgeway. »Wie, das war’s schon?«, fragte ich.
    Und Norm sagte: »Deswegen sind wir hergekommen?«
    »Ach, du weißt doch, wie’s läuft«, sagte Ridgeway. »Man muss jedem Hinweis folgen.«
    »Was für ein Hinweis?«, fragte ich. »Ich mag es überhaupt nicht, wenn irgendwer meine Integrität in Zweifel zieht.«
    »Nein, es ist nichts dergleichen …« Ridgeway hob die Hände. Er blickte uns beide an, als würde er uns gerne noch mehr anvertrauen.
    »Kannst du uns vielleicht ins Bild setzen?«, bat Norm. »Klingt ja nicht nach einer großen Angelegenheit.«
    Ridgeway erlaubte sich ein Lachen. »Das ist jetzt aber eine Untertreibung.«
    »Ach, komm schon, Brian. Du hast uns schließlich den ganzen Weg hierher machen lassen.«
    Ridgeway zögerte kurz, dann sagte er aus dem Mundwinkel zu Norm: »Das ist aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, okay?«
    »Klar, natürlich.«

    »Dieser Kerl, der Chef der Kommission war – Connolly? Greg Connolly? Waren Sie Freunde?«
    »Hab ihn kaum gekannt«, sagte ich.
    »Wenn Sie mich fragen, dann war er einer dieser selbstberufenen moralischen Kreuzzügler. Das muss jetzt aber wirklich unter uns bleiben.«
    »Kein

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