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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Denn du befindest dich im Irrtum. Okay? Lass dir das von mir gesagt sein. Du hast nicht recht. Es ist, als würdest du förmlich nach Ärger suchen. Als wärst du darauf aus …« Er beendete den Gedanken nicht. Das war auch nicht nötig.
    »Oh, jetzt hältst du mich sogar schon für selbstmordgefährdet. «
    »Weißt du was? Vielleicht bist du das tatsächlich. Ich meine, bei dem Scheiß, den du abziehst. Glaub mir, das ist was für die Polizei. Das ist was für Leute mit Dienstmarken …«
    »Ich hab meine noch.«
    »… und Waffen …«
    »So was hab ich auch.«
    »… und kugelsicheren Westen.«
    »Zwei von drei erforderlichen Punkten ist doch schon gar nicht so schlecht.«
    »Hey, hast du Scheiße im Hirn? Ich mache keine Witze.« Lightner wirkte, als würde er gleich aufstehen und gehen. Vermutlich wollte er das auch, änderte dann aber seine Meinung. »Sei bitte mal für eine Sekunde ernst«, fuhr er fort. »Du weißt, dass ich recht habe. Du jagst Mörder und du hast vor, dir den gefährlichsten Killer der gemeinsten Straßengang dieser Stadt vorzuknöpfen. Wie willst du aus all dem unbeschadet rauskommen? Du würdest das niemals …« Er unterbrach sich kurz, beschloss dann aber fortzufahren. »Du würdest das niemals tun, wenn deine Frau und deine Tochter noch am Leben wären. Tut mir leid, wenn ich das aufs Tapet bringe, aber in dem Fall würdest du das um keinen Preis tun.«

    »Kann schon sein, na und?«
    Er warf die Hände in die Höhe. »Dein eigenes Leben bedeutet dir also gar nichts mehr?«
    »Mein Leben ist nur anders, das ist alles. Klar wäre ich vorsichtiger, wenn Tal und Emily noch bei mir wären. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich das Falsche tue.«
    »Ach ja? Und was tust du?«, fragte er. »Angenommen, Kiko nennt dir einen Namen. Wird er zwar nicht tun, aber nur mal angenommen. Was hast du dann vor? Den Kerl umbringen? Ich meine, selbst wenn du Kiko zum Reden bringst, dann wird er deshalb noch lange nicht vor Gericht aussagen. Du wirst niemals die Beweise kriegen, die du brauchst, damit dieser ominöse Hintermann vor Gericht verurteilt wird. Also, was ist dein Plan, Jason? Was willst du tun, wenn du rausgefunden hast, wer Ernestos Mörder ist? Willst du den Betreffenden töten?«
    Ich zog etwas Geld aus der Tasche und warf es auf den Tisch. Dieses Gespräch führte zu nichts.
    »Hör zu, ich will damit nur sagen, hol tief Luft, beruhige dich und lass dir helfen. Du brauchst professionelle Hilfe.«
    »Hey, du bist ein Profi. Und ich hab dich um deine Hilfe gebeten.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Gib mir die verdammte Adresse, Lightner.«
    Ich wusste, dass er sie mir geben würde. Er machte sich Sorgen um mich, was rührend von ihm war, aber in seinem Innersten war er im Grunde genauso widerborstig und stur wie ich. Er schob mir ein Stück Papier hin. »Lass mich wenigstens dabei sein«, sagte er. »Wenn du mit diesem Arschloch redest.«
    Ich tat so, als dächte ich darüber nach, hatte aber nicht wirklich vor, Joel in die Sache mit hineinzuziehen. Besser ich
beschränkte unser Stelldichein auf zwei Personen, Kiko und mich.
    Je länger ich darüber nachdachte, desto überzeugter war ich: Diese Morde hingen zusammen. Wer auch immer Adalbert Wozniak und Ernesto Ramirez getötet hatte, war auch verantwortlich für den Mord an Greg Connolly. Wenn ich nur einen dieser Mordfälle knackte, hätte ich alle beide gelöst.
    Mir blieben zwei mögliche Informationsquellen. Ich hatte Frederico Hurtado, den berüchtigten Kiko. Und ich hatte die Leute aus dem Umfeld des Gouverneurs – sofern ich mir Zugang zum inneren Zirkel verschaffen konnte.
    Zumindest hatte ich bereits einen Teilsieg an der ersten Front errungen: Ich hatte Kikos Adresse.
    Und wenn alles lief wie geplant, würde ich bald auch an der zweiten Front erfolgreich sein.

62
    Zwei Tage später rief ich Charlie an und erklärte ihm, wir müssten uns sehen. Wir einigten uns auf ein zwischen unseren Büros gelegenes Restaurant und trafen uns zu einem frühen Lunch.
    »Ich hab gerade einen Anruf von der US-Staatsanwaltschaft bekommen«, sagte ich.
    Ich konnte nicht leugnen, dass es mir eine gewisse Genugtuung bereitete, als Charlies Gesicht leichenblass wurde. »Und?«, fragte er.

    »Sie wollen mit mir über den Higgins-Haustechnik-Auftrag reden«, sagte ich. »Erinnern Sie sich? Da gab es damals zwei günstigere Gebote, die ich disqual…«
    »Klar, klar, ich erinnere mich. Und das war’s?«, fragte er. »Mehr haben die nicht

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