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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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sehe ich anders.« Madison tat nicht mal so, als würde sie sich an Peshke wenden. Sie redete direkt zu Snow. »Wir stehen ohnehin schon links von Bryant. Waffengesetze? Schwule? Vergessen Sie’s. Wenn der Gouverneur bei der Gesetzesvorlage 100 sein Veto einlegt, ändert das dort unten gar nichts. Für die sind und bleiben wir die Liberalen aus der Stadt. Aber hier oben werden wir Wähler dazugewinnen. «
    »Nein. Nein.« Peshke schüttelte den Kopf. »Es schadet uns mehr bei den Parlamentswahlen, als dass es uns bei den Vorwahlen hilft.«
    »Man kann die Parlamentswahlen nur gewinnen, wenn man die Vorwahlen gewonnen hat, Pesh.«
    »Und man kann die Parlamentswahlen nicht gewinnen, wenn man sich bei den Vorwahlen selbst sabotiert hat, Maddie. «
    »In Ordnung.« Der Gouverneur stemmte sich aus der Couch und marschierte hinüber zum Fenster, ein Glas Scotch in der Hand. »Wissen Sie, es würde mein Leben wesentlich erleichtern, wenn Sie beide in dieser Angelegenheit einer Meinung wären.«
    Hector beugte sich zu mir. »Das ist genau, was die Republikaner wollen. Deshalb haben sie den Gesetzentwurf in dieser Legislaturperiode so schnell durchgebracht. Und der Senat wollte uns auch keinen Gefallen tun. Der Gouverneur muss spätestens sechzig Tage nach Vorlage des Gesetzentwurfs zustimmen
oder sein Veto einlegen. Die wussten genau, dass die Unterzeichnungsfrist mitten in den Wahlkampf fallen würde. Sie versuchen, uns in eine Zwickmühle zu bringen.«
    »Sie wollen, dass wir ein Veto einlegen«, sagte Peshke. »Damit tun wir ihnen einen Riesengefallen. Der Gouverneur steht da wie ein weiterer Linker aus der Stadt. Und Edgar Trotter wird dann im Herbst um die Stimmen der Demokraten im Süden werben.«
    »Ich muss die Vorwahlen gewinnen, Pesh.« Der Gouverneur leerte seinen Scotch und atmete tief aus.
    »Herr Gouverneur.« Peshke erhob sich. »Woher wissen wir denn, ob uns das überhaupt hilft? Wenn jemand ein Abtreibungsbefürworter ist, dann ist er vermutlich nicht unbedingt ein Waffennarr. Folglich wird er auch nicht für diesen beschissenen Willie Bryant stimmen. Und er wird ganz sicher nicht Edgar Trotter wählen – oder wen immer die Republikaner am Ende ins Rennen schicken.«
    »Sie werden gar nicht erst zur Wahl gehen«, warf Madison ein.
    »Blödsinn. Blödsinn.« Peshkes Gesicht verfärbte sich rot. Irgendetwas an Madison schien ihn auf die Palme zu bringen. Der Revierstreit. Hier ging es um mehr als nur um die richtige Strategie. Hier ging es um den Stolz, der allein führende Kopf hinter all dem zu sein. »Abtreibungsbefürworter zählen mit zu den politisch aktivsten Menschen in diesem Staat. Sie werden nicht wählen? Wirklich? Sie werden es tatsächlich riskieren, dass Willie Bryant gewinnt? Gouverneur Snow ist denen in jedem Fall zehntausendmal lieber als Willie Bryant.«
    »Sie werden nicht zur Wahl gehen«, wiederholte Madison. »Sie werden zuhause bleiben und hoffen, dass wir verlieren.
Damit werden sie uns einen Denkzettel verpassen. Sie lassen nicht mit sich spaßen – und jeder Demokrat, der in Zukunft antritt, soll das wissen. Und das auf unsere Kosten …«
    »Ist denen das wirklich so wichtig?«, unterbrach sie der Gouverneur. »Würden sie tatsächlich riskieren, dass der Falsche gewählt wird, nur um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren? «
    »Ich denke schon, Herr Gouverneur, ja.«
    Er drehte sich wieder zu der Gruppe, ein Funkeln in den Augen. »Dann sollen sie ihre Entschlossenheit demonstrieren«, sagte er. »Geben wir ihnen die Chance dazu.«
    »Und wie sollen sie …«
    »Wie viele Gruppierungen gibt es – vier oder fünf, Maddie? Die NOW, das Politische Aktionskomitee, Frauen für freie …«
    »Richtig. Frauen für Entscheidungsfreiheit.«
    »Okay, also vier. Sie wollen von mir, dass ich eine Position beziehe, die mir bei den Parlamentswahlen schaden könnte? Okay, dann sollen sie uns helfen, die Parlamentswahl zu gewinnen. Einhunderttausend Dollar Spenden für die Wahl im Herbst von jeder dieser Gruppen. Beschissene Hunderttausend von jeder einzelnen. Schluss mit diesem Neutral-bleiben-bei-den-Vorwahlen-Scheiß. Hunderttausend von jedem dieser Vereine. Jetzt sofort. Dann leg ich mein Veto gegen diesen verdammten Gesetzentwurf ein.«
    Für einen Moment wurde es still im Raum. Peshke schwieg, weil er den Kürzeren gezogen hatte. Madison schien ihren Vorschlag noch einmal zu überdenken. Doch dann begann sie langsam zu nicken. »Okay«, sagte sie mit einer Zuversicht, die aufgesetzt

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