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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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gehört, dass Sie ein echter Zugewinn sind. Ich möchte Ihnen für alles danken, was Sie für uns getan haben. Arbeiten Sie weiter so erfolgreich für uns, okay? Wir können auch ein paar gute Dinge für Sie tun.«
    »Danke, Sir.«
    »Morgen Nachmittag haben wir diese Veranstaltung, richtig? Wegen diesem Todeskandidaten?«

    »Antwain Otis. Genau, Sir.«
    »Lassen Sie mich gut aussehen, okay?« Er zwinkerte mir zu.
    Ich erhob mich, um zu gehen. Kurz schaute ich nach Hector, der im Nebenraum mit dem Handy telefonierte. Ich war mir nicht sicher, ob er wollte, dass ich auf ihn wartete, aber es war mir auch egal. Ich verließ die Suite und nickte dem Wachmann zu. Dann trat ich hinaus in die kühle Nachtluft und versuchte mir auf dem Weg über meine Gefühle klarzuwerden.

    In Suite 410 herrschte Hochbetrieb. Im einzigen Konferenzraum hörte sich jemand die Gespräche an, die ich heute mit meinem F-Bird aufgezeichnet hatte, und tippte sie anschließend ab. Währenddessen informierte ich Chris Moody und Lee Tucker kurz über die wichtigsten Punkte. Ich konnte sehen, wie Moody dabei im Kopf Berechnungen anstellte.
    »Und bis wann genau muss der Gouverneur den Gesetzentwurf unterzeichnet oder sein Veto eingelegt haben?«, wollte Moody wissen.
    »Sie haben irgendwas von fünf Tagen erzählt.«
    »Und das Geld von den Abtreibungsbefürwortern will er vorher?«
    »Das war nicht klar. Aber ich gehe mal davon aus.«
    Chris Moody kratzte sich abwesend an der Wange. »Werden Sie darüber informiert?«, fragte er. »Wird man Sie da einbeziehen? «
    Schwer zu sagen. Ich hatte gemeinsam mit Charlie schon eine Menge »Spenden« für den Wahlkampf organisiert, aber ich hatte keine Ahnung, inwieweit ich mit der Erpressung dieser Pro-Abtreibungs-Gruppen zu tun haben würde.

    »Erzählen Sie mir noch mal, was er über Cimino gesagt hat«, bat Tucker.
    Ich erinnerte mich nicht mehr genau. »›Charlie hat gesagt, Sie sind ein großer Zugewinn‹, so was in der Art. Es ist auf dem F-Bird.«
    Sowohl Moody wie auch Tucker analysierten diesen Satz immer und immer wieder. Ich konnte mir vorstellen, wie sie ihn in naher Zukunft Charlie vorspielen würden. Wir wissen, dass Sie mit dem Gouverneur übers »Spendensammeln« gesprochen haben. Wir haben den Gouverneur auf Band, wie er das sagt. Aber abgesehen davon, dass sie es gegen Charlie verwenden konnten, wäre es auch genug, um den Gouverneur dranzukriegen? Kaum vorstellbar. Es kam verdammt nahe an die Grenze, überschritt sie aber nicht.
    Tucker legte mir eine Hand auf die Schulter. »Sind Sie gut vorbereitet für morgen?«
    Er meinte meine Gespräche mit den Kandidaten für den Obersten Gerichtshof. Ich hatte Instruktionen von Madison Koehler, es wie einen völlig korrekten Bewerbungs- und Auswahlprozess aussehen zu lassen. Also hatte ich eine Handvoll Kandidaten ausgesucht – drei Männer, zwei Frauen; drei Weiße, zwei Schwarze — zusätzlich zu dem erklärten Favoriten und sicheren Gewinner George Ippolito.
    Chris Moody trat zu uns. »Seien Sie vorsichtig in Ihrer Wortwahl«, betonte er nicht zum ersten Mal. »Sprechen Sie das Thema nie direkt an. Aber versuchen Sie, einen Köder auszuwerfen, vielleicht schnappt Ippolito ja danach.«
    »Schwer vorstellbar«, erwiderte ich. »Wenn er nur ein bisschen Verstand hat, wird er sich dumm stellen.«
    Moody nickte. »Hat er denn ein bisschen Verstand?«
    Ich lachte. Georg Ippolito hatte sicher nicht allzu viel davon.
Aber in politischen Fragen traute ich ihm etwas mehr davon zu als in juristischen Belangen.
    Moody streckte die Arme. Es war inzwischen kurz vor eins. Aber er würde das Büro nicht verlassen, ehe er die Aufzeichnungen vom heutigen Tag angehört hatte. Er würde sich anhören, lesen und erneut lesen, was Gouverneur Snow heute zum Besten gegeben hatte. Der Fall trat in seine letzte entscheidende Phase, und Moody wollte keinen weiteren großen politischen Korruptionsfall verlieren.

73
    Am nächsten Morgen um sieben Uhr betrat ich mein Büro im State Building. Ich hatte einen vollen Terminkalender. Am Vormittag würde ich fünf der sechs Richter treffen, um sie für die Berufung an den Obersten Gerichtshof zu befragen. Am Nachmittag würde das Ganze gekrönt durch ein Meeting mit dem Kerl, der dieses Schaulaufen gewinnen sollte, George Ippolito. Anschließend, um halb drei, wollten der Gouverneur und ich uns gemeinsam mit einer Gruppe von Anwälten und Kirchenvertretern an einen Tisch setzen; Menschen, die Antwain Otis vor der

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