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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Lippen.
    »Das hat Spaß gemacht«, verkündete er. Das Adrenalin pulsierte immer noch durch seine Adern nach diesem Ereignis. Er schaute erwartungsvoll in die Runde, und die Reaktion ließ auch nicht lange auf sich warten. Sie waren großartig. Die Menschen lieben Sie. Möchte wissen, ob auch Willie Bryant eine Riesenhalle so in Begeisterung versetzen könnte.
    »Sie sind Jason«, wandte er sich dann an mich.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Gouverneur.« Und sagen Sie bitte auch hallo zu meinem kleinen Aufzeichnungsgerät, dem ich den Spitznahmen FeeBee gegeben habe.
    »Freut mich ebenfalls. Ja.« Er nickte mir zu. »Schöne Krawatte. «
    »Ich versuche nur, mit Hector mitzuhalten.« Mein ehemaliger Klient stand dieser Tage auf Ton-in-Ton – heute waren
es ein hellbraunes Hemd und dazu eine senffarbene Krawatte.
    Der Gouverneur blickte zu Hector und erlaubte sich ein schiefes Lächeln. Dann drehte er sich wieder zu mir. »Sie haben Football an der State gespielt.«
    »Ja.«
    »Ich erinnere mich noch an dieses eine Spiel. Ihr letztes. Ich war da. Sie sind diesem Linebacker entwischt, trotz seinem mörderischen Block.«
    Ich hatte ganz vergessen, dass er ebenfalls die State besucht hatte. Greg Connolly hatte es erwähnt.
    »Und am nächsten Tag haben Sie Karmeier auf die Bretter geschickt.«
    Himmel, erinnerte sich denn wirklich jeder daran? Na ja, Tony war ein All-Conference-Spieler und der Captain gewesen. Offensichtlich hatte ich mich in den Annalen des Colleges unsterblich gemacht.
    »Und jetzt halten Sie uns die Probleme vom Hals?«, fragte er.
    »Ich versuche mein Bestes.«
    Er trank erneut aus seiner Flasche. »Tja, ich schätze, das ist ein Job, der Sie rund um die Uhr auf Trab hält.«
    Noch mehr beifälliges Gelächter seines Hofstaats.
    »Kennen Sie bereits alle hier in der Runde?«, fragte er.
    Na, schauen wir mal. Ich habe den nackten Körper Ihrer Stabschefin bereits mehrmals eingehend erforscht. Ich habe Ihren Kumpel Hector vor einem Aufenthalt im Bundesgefängnis bewahrt …
    »Bill Peshke.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte ich.
    »Nennen Sie mich Pesh.«

    Ich erinnerte mich an das, was Chris Moody mir erzählt hatte. Peshke war ein Berater des Gouverneurs und vor allen anderen für die Kampagne zuständig. Er war der Hauptstratege – Moody hatte die Revierstreitigkeiten zwischen ihm und Madison Koehler erwähnt. Er war Mitte vierzig, eher schlank und machte einen gelackten Eindruck. Sein glänzendes Haar war streng gescheitelt und mit viel Haarspray gefestigt. Seine Kleidung wirkte eher dezent, sein Lächeln roboterhaft, und sein Blick schoss beständig durch die Limousine, als hielte er Ausschau nach einem besseren Angebot.
    »Ich habe nur Gutes über Sie gehört«, sagte er.
    »Pesh ist der mit dem Doktortitel«, bemerkte Hector. »Das bedeutet, er ist cleverer als der Rest von uns.«
    Der Gouverneur klatschte in die Hände. »Wo geht’s jetzt hin?«
    »Darling Theater«, erwiderte Peshke.
    Ich kannte den Ort. Es war eine kleine Bühne auf der Northside. Ich hatte dort mal ein Konzert gesehen. Die Pogues, wenn ich mich recht erinnerte. Das war zu der Zeit gewesen, als es noch Moshpits gab. Gab es die eigentlich immer noch?
    »Richtig, richtig. Gut, sehr gut.« Der Gouverneur sah zu Madison. »Was treibt Willie im Moment?«
    »Marinaville«, erklärte sie. »Redet dort über Verbrechen und Strafreform.«
    »Und haben wir diesen Werbeclip geschaltet?«
    Sie nickte, während sie ihr BlackBerry kontrollierte. »Läuft morgen – außer er liefert uns heute noch neuen Stoff. Sie bringen ihn in jedem größeren Lokalsender im Land.«
    Nachdem wir am Darling Theater angelangt waren, eskortierten wir den Gouverneur in einen mir bisher unbekannten
Seitenraum. Auf langen Tischen war ein Buffet aufgebaut: kalte Vorspeisen, Pasta und Früchte. Gelegentlich wurde jemand vorgelassen, der den Gouverneur sprechen wollte, bevor dieser später den Saal betrat. Hector und ich hielten uns zurück. Er schien Spaß daran zu haben, meinen Führer zu spielen und seine Erfahrungen mit mir, dem Neuling, zu teilen. Außerdem kam es mir so vor, als wäre niemand von den anderen besonders an einer Unterhaltung mit ihm interessiert. Erneut fragte ich mich: Was hatte Hector hier zu suchen? Und wieder kam ich zu derselben Schlussfolgerung: Er war ein zweckdienlicher Statist, ein Aushängeschild. Auch wenn mich diese Antwort nicht restlos zufriedenstellte.
    »Willie wirbt an der Basis«, erklärte mir Hector.

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