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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Informant des FBI gewesen war.
    »Vergessen Sie Greg«, sagte Charlie. »Er spielt hier keine Rolle.«
    Madison konnte offensichtlich nicht ganz folgen, aber es schien sie auch nicht weiter zu kümmern. »Treiben Sie das Geld ein«, sagte sie.
    Nachdem Madison abgerauscht war, warf Charlie mir einen bösen Blick zu. »Was zum Teufel sollte das?«, flüsterte er.
    »Ich dachte, sie weiß es«, erwiderte ich. »Die Sache mit Greg.«
    »Sie weiß nur, was ich sie wissen lasse.« Er flüsterte, hatte mich aber dicht zu sich herangezogen, so dass er quasi direkt in den FeeBee sprach. »Nein, sie hat keine Ahnung.«
    »Also, dann sollten Sie mich vielleicht informieren, wer davon weiß, damit ich nicht jedes Mal ins Fettnäpfchen trete.«
    »Noch besser ist, Sie erwähnen es einfach überhaupt nicht mehr, basta.«
    Charlie drehte sich um und marschierte davon. Er war wütend. Und ich überrascht. Madison Koehler wusste nicht, dass
Greg Connolly als Informant des FBI enttarnt worden war? Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Bisher hatte ich gedacht, alles würde über sie laufen. Und ich war davon ausgegangen, dass sie in irgendeiner Form an der ganzen Sache beteiligt war.
    »Hey, keine Geheimniskrämerei mehr da hinten in der Ecke!«, rief Gouverneur Snow uns zu. »Wie wär’s, wenn Sie sich endlich an der Party beteiligen?«
    Ich kehrte zu der Gruppe zurück, die sich im Wohnbereich der Suite niedergelassen hatte. Hector, Peshke und Madison debattierten darüber, was mit dem Entwurf zum Abtreibungsgesetz passieren sollte, der bei Teenagern die Zustimmung der Eltern erforderlich machen sollte. Der Gouverneur musste innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden unterzeichen oder sein Veto einlegen.
    »Ich bin Maddies Meinung«, gab Hector bekannt. »Legen Sie Ihr Veto ein. Sie sind ein Abtreibungsbefürworter, Carl. Verhalten Sie sich auch so.«
    »Man kann auch ein moderater Abtreibungsbefürworter sein.« Peshke klang wie eine gesprungene Schallplatte. »Unterzeichnen Sie und entschärfen Sie das Thema während der Vorwahlen. Dann haben Sie das Abtreibungsthema ganz allgemein weiter für sich gepachtet.«
    Den Gouverneur schien die Diskussion zu langweilen. Er nickte Charlie zu, der sich jetzt zu uns gesellte. »Hey, Ciriaco«, nannte er ihn beim Nachnamen, »was ist mit Ihren Leuten, die nicht zahlen? Maddie meint, von diesen Leuten stehen immer noch hundertfünfzigtausend aus?«
    »Wir arbeiten daran, Herr Gouverneur.«
    »Vielleicht können Sie ihnen etwas Dampf machen.«
    »Ja, Sir.«

    Ich dachte an Christopher Moody und fragte mich, ob ihm diese Aussagen etwas brachten. Isoliert betrachtet vermutlich nicht. Das FBI hatte jetzt zwei Aussagen des Gouverneurs auf Band, bei denen er Charlies und meine Machenschaften erwähnte. Beim ersten Mal hatte der Gouverneur lediglich gesagt, er hätte gehört, ich leiste gute Arbeit. Seine zweite Anspielung gerade eben war schon ein bisschen dichter dran, aber immer noch keine Punktlandung. Keine seiner Aussagen war ein direktes Eingeständnis; und letztendlich war keiner davon wirklich zu entnehmen, was er über unsere Aktivitäten wusste – über ihren illegalen Charakter und die Erpressungen. Für einen Außenstehenden musste es so klingen, als spräche er zu einem Spendensammler über das ganz legale Sammeln von Kampagnengeldern.
    Bei der US-Staatsanwaltschaft würden diese Aufzeichnungen für mehr als nur eine bedenklich gerunzelte Stirn sorgen. Der Gouverneur balancierte ohne sein Wissen auf einem schmalen Grat und war ständig von einem Fehltritt bedroht; doch bisher hatte er sich erfolgreich aufrecht gehalten. Er hatte auf einige unserer Aktivitäten angespielt: George Ippolito; die Posten für die Gewerkschaftler in seiner Administration; Charlies und meine Erpressungen – aber an keinem Punkt hatte er offenbart, ob er von ihrem illegalen Charakter wusste.
    Wenn ich darüber nachdachte, dann war das einzig wirklich Illegale, das er selbst bisher geäußert hatte, sein gestriger Vorschlag gewesen, den Gruppen der Abtreibungsbefürworter jeweils hunderttausend Dollar für sein Veto abzuverlangen. Allerdings hatte er das Thema danach nie wieder angeschnitten. Ich hatte keine Ahnung, ob er dafür überhaupt jemals vernehmbar »grünes Licht« gegeben hatte.

    Jemand rollte ein Fernsehgerät herein. Wir schauten uns gemeinsam die Werbeclips an, die der Gouverneur unmittelbar vor der Vorwahl ausstrahlen lassen wollte. Einige davon waren in der Tonart positiv und

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