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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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er diesen Namen hörte. »Lassen Sie mich Ihnen was über Joey Espinoza erzählen. Ich meine, jetzt wo es vorbei ist.«
    Ich stählte mich innerlich. Ich hatte keine Ahnung, was als Nächstes kommen würde. Und ich konnte es nicht kontrollieren. In meiner Tasche befand sich ein elektronisches Gerät,
das alles nun Folgende aufzeichnen würde. Ich hatte versucht, Hector zu schützen, aus Loyalität meinem ehemaligen Klienten gegenüber. Aber eine ganze Reihe von Puzzleteilen war noch nicht am Platz, und das größte darunter war Joey Espinoza. FeeBee hin oder her, ich wollte das hören.
    »Ich meine, Sie sind nicht mehr mein Anwalt, aber Sie sind immer noch mein Mann. Hab ich recht oder hab ich nicht recht? Sind Sie mein Mann?«
    Klar, das war genau die Art, wie ein Mann wie Hector die Welt sah. Es war wie in Der Pate, wo man den Ring küsste und dem Boss ewige Treue und Gefolgschaft schwor. Hector brauchte nicht zu wissen, dass unser Gespräch durch die anwaltliche Schweigepflicht geschützt war. Im Gegenteil, er würde mir jetzt etwas erzählen, das er mir niemals anvertraut hätte, wäre ich an einen professionellen Eid gebunden gewesen. Nein, aus seiner Sicht war es ein weitaus heiligerer Bund, sein »Mann« zu sein, als sein Anwalt.
    »Natürlich bin ich Ihr Mann«, sagte ich.

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    »Klar, Sie wollten es vermutlich immer schon wissen.« Hector gluckste, leerte seinen Drink und griff nach der Karaffe, um sich nachzuschenken.
    »Dieser dämliche Joey«, sagte er. »Glauben Sie, der Kerl hätte ohne mich auch nur seinen beschissenen Namen buchstabieren können?«

    Davon war meiner Ansicht nach sehr wohl auszugehen. Mir war Espinoza immer wie ein ziemlich durchtriebener Bursche vorgekommen. Was nicht unbedingt einen hohen IQ voraussetzte, aber immerhin eine gewisse Cleverness.
    »Er wäre niemals auf diese Idee mit den Cannibals gekommen. Glauben Sie vielleicht, dieser Kerl hätte so was alleine aushecken können?«
    »Es war also Ihre Idee«, folgerte ich.
    Hector nahm einen Schluck, leckte sich die Lippen und atmete tief durch. »Ich hatte natürlich keine Ahnung, dass sie gleich Gewalt anwenden würden, um die Leute zu erpressen. Ich dachte, das ist gar nicht nötig und es reicht schon aus, die Leute nur zu fragen.«
    Was sicher zutraf. Ein Gangmitglied brauchte in der Regel nicht übermäßig deutlich zu werden, um die Konsequenzen einer Weigerung zu verdeutlichen. Eine einfache Aufforderung, monatlich das Schutzgeld zu entrichten – oder die politische Spende an Hector –, gefolgt von einem finsteren Grinsen dürfte vermutlich bei weitem ausgereicht haben.
    »Verstehe«, sagte ich. »Und wenn irgendwas davon auf Sie zurückgefallen wäre, hätten Sie es einfach abstreiten können. Sie hätten es den Columbus Street Cannibals in die Schuhe schieben können, die auf der Straße Dinge trieben, von denen Sie keine Ahnung hatten.«
    Er lächelte über meine Zusammenfassung. Er selbst hätte es niemals so direkt ausgesprochen. »Ich hab Joey lediglich angewiesen, sich um die Ausführung zu kümmern. Aber nicht mal dazu war er imstande.« Er wackelte mit dem Zeigefinger vor meiner Nase herum. »Ich hab diesem Jungen alles gegeben. Scheiße, ich sorge immer noch für diesen Schwanzlutscher. Und das nach allem, was er mir angetan hat.«

    Ich war mir nicht sicher, was das bedeutete, aber ich hatte so eine Ahnung. »Sie reden davon, dass Charlie Joeys Frau einen Job gegeben hat. Ich habe sie mal in Charlies Büro gesehen. «
    Hector nickte. »Sechsstellig«, sagte er. »Sie kassiert sechsstellig im Jahr. Und alles, was sie dafür tut, ist im Büro zu hocken und ihre beschissenen langen Nägel zu lackieren. Der Job gehört ihr, bis Joey wieder draußen ist.«
    »Aber warum?«, fragte ich. »Warum tun Sie das für Joey?«
    »Weil Joey seine Nase in Angelegenheiten steckt … Moment. « Hector langte in seine Tasche und schaute auf sein Handy. »Ah, Mist. Warten Sie.« Er klappte sein Handy auf und senkte die Stimme. »Dame un minuto, querido. Te veré pronto.«
    Hector klappte das Handy wieder zu und schob es zurück in seine Jacketttasche. »Ah, ich bin betrunken.« Der Schwung war raus. Und ich hatte ihn so kurz davor gehabt, mir alles zu offenbaren.
    »Lassen Sie mich jetzt nicht hängen, Hector«, sagte ich, während er auf die Tür der Limousine zurutschte.
    »Ich will nicht mehr drüber reden«, grunzte er, bückte sich und kletterte hinaus in die kühle Nachtluft. Und da ich sein »Mann« war, musste ich seine

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