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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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amerikanisch-freiheitlich gehalten; doch die meisten bestanden aus Negativwerbung und zeigten Fotos von Staatsekretär Willie Bryant in Verbindung mit düsterer Hintergrundmusik, unvorteilhaften Anspielungen und taktischer Meinungsmache.
    Nachdem wir ausführlich über die Vorzüge der unterschiedlichen Clips und die Platzierungen in den unterschiedlichen Sendern debattiert hatten, war die Gruppe müde und ziemlich betrunken; und das bei dem gewaltigen Arbeitspensum am morgigen Tag. Alle erhoben sich, um sich entweder in ihre eigenen Suiten zu verziehen oder nach Hause zu fahren.
    Ich schaute zu Madison hinüber, die neben mir gesessen hatte und nun im Gehen begriffen war. Ich war immer noch verblüfft, dass sie nichts über Greg Connolly wusste. Dabei hatte ich sie für die geheime Drahtzieherin hinter allem gehalten. Ich war mir zu hundert Prozent sicher gewesen, dass sie an der Entscheidung, Greg zu beseitigen, beteiligt gewesen war und das Ganze niemals ohne ihre Zustimmung über die Bühne gegangen wäre.
    Doch zu meiner anhaltenden Verwunderung musste ich sie von meiner Liste streichen. Ich würde alles noch einmal neu durchdenken müssen. Meiner bisherigen Arbeitsprämisse zufolge stand die Person, die Gregs Tod befohlen hatte, in der Nahrungskette über Charlie; und nachdem Madison nun ausgeschieden war, blieb nur noch eine Person, auf die diese Beschreibung zutraf.
    Ich blickte zu dieser Person hinüber, und wie der Zufall es
wollte, drehte sich Gouverneur Snow im gleichen Moment zu mir um. »Bleiben Sie noch«, formten seine Lippen stumm.
    Das klang nach einer guten Idee. »Klar«, erwiderte ich.
    »Hey«, sagte Hector, der bereits unterwegs zur Tür war und sich noch einmal zu mir umdrehte. »Wenn Sie müde sind, gehen Sie einfach. Sie müssen nicht bleiben, wenn Sie nicht wollen.«
    Interessant, dass gerade Hector das sagte. Vielleicht wollte er klarstellen, dass ich nach wie vor sein »Mann« war, oder es gefiel ihm nicht, dass ich eine exklusive Redezeit mit dem Gouverneur erhielt.
    »Nein, ist schon okay«, erwiderte ich. Ein kleines Gespräch unter vier Augen mit dem Gouverneur war genau das, was ich jetzt brauchte. Bei seiner durch den Alkohol herabgesetzten Hemmschwelle war das womöglich eine einmalige Chance, ihn über das auszuhorchen, was er wusste und seit wann.

80
    Die Suite wirkte groß und verlassen, nachdem alle gegangen waren und das aggressive Geplapper verklungen war. Der Gouverneur schenkte sich ein weiteres Glas Champagner ein, und als er mir ebenfalls eins anbot, nahm ich es an. Hauptsache, er blieb in Plauderstimmung.
    »Manchmal ist es nett, mit ganz normalen Menschen zu reden«, sagte der Gouverneur. »Sie kommen mir ziemlich normal vor. Ich meine unpolitisch.«

    »Das bin ich auch.« Ich setzte mich auf die Couch. Er ließ sich mir gegenüber in einem Sessel nieder. Sein Gesicht wirkte erhitzt, und seine Augen waren gerötet. Er war eindeutig betrunken. Betrunken, aber mit sich zufrieden. Er liebte es, Gouverneur zu sein.
    »Ich möchte Sie etwas fragen«, sagte er und nickte in Richtung Fernsehgerät. »Dieser Spot über Willie Bryant, der mit dem Angestellten in seinem Büro, der Schmiergelder annimmt? Was halten Sie davon?«
    Ich hatte eine klare Meinung dazu, wollte aber keine ungute Stimmung erzeugen. »Willie würde vermutlich dasselbe mit Ihnen tun«, erwiderte ich. »In der Politik darf man nicht zimperlich sein.«
    Er nippte an seinem Glas und beäugte mich. »Okay, und jetzt möchte ich Ihre ehrliche Meinung dazu hören.«
    »Ich mag keine Negativwerbung«, erklärte ich. »Klar, wenn alle unter Bryant korrupt sind, dann ist das natürlich ein berechtigter Punkt.« Ich stockte kurz, als mir die Ironie dieses Satzes klar wurde. »Aber«, fuhr ich fort, »dieser Werbung entnehme ich lediglich, dass es ein faules Ei in seinem Büro gibt. Und dem würde ich als Wähler nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Allerdings würde ich mich fragen, warum Willie Bryants Konkurrent es nötig hat, eine Negativwerbung zu schalten und ihn wegen eines einzelnen unlauteren Angestellten zu beschuldigen.«
    Gouverneur Snow lächelte. »Wissen Sie, ich zahle diesen Leuten eine Menge Geld, damit sie so denken wie der normale Wähler. Aber die Wahrheit ist, sie sind so dicht dran an allem – ich meine, diese Jungs hassen Willie regelrecht –, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob sie den richtigen Blickwinkel haben. Ich denke, Sie haben recht.«

    »Diese Leute sorgen dafür, dass jemand

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