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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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abkaufen, wenn Sie an meiner Stelle wären, Herr Anwalt?« Er spazierte in meinem Wohnzimmer auf und ab. »Für mich hört es sich so an, als wäre der Vorstandsvorsitzende schwer von Ihrer Kreativität beeindruckt, mit der Sie bevorzugten Firmen Aufträge zuschanzen helfen. Außerdem klingt es für mich ganz danach, als würden Sie zugeben, dass Ihre rechtlichen Erörterungen Humbug sind. Und das, Mr. Kolarich, klingt in meinen Ohren nach Betrug und krimineller Verschwörung.«
    »Und warum hätte ich das tun sollen?«, entgegnete ich. »Selbst wenn es meine Absicht gewesen wäre, was hätte ich davon gehabt?«
    »Tja, warum sollten Sie so etwas tun … warum sollten Sie so etwas nur tun …« Moody blickte sich im Kreis der anderen Agenten um, als hätte jeder außer mir den Witz kapiert.
    »Wie ich erfahren habe, haben Sie heute einen Gerichtstermin für die Baufirma Hauser beantragt«, wandte er sich wieder an mich.
    Ich lockerte meinen Unterkiefer, indem ich ihn langsam vor und zurück bewegte. Ich verstand noch nicht ganz, auf was er abzielte, hatte aber so eine vage Ahnung.
    »Jack Hauser«, sagte er. »Der Kerl, der Sie heute angeheuert hat? Anteilseigner bei Higgins Haustechnik? Sein anderes Unternehmen, die Baufirma, benötigt einen Anwalt, und da wendet er sich ausgerechnet an jemanden, der nicht die geringste Ahnung von Baurecht hat? Und wählt dabei auch noch rein zufällig den Anwalt aus, der ihm gerade geholfen
hat, die beiden günstigeren Anbieter für einen fetten Auftrag über sanitäre Anlagen aus dem Rennen zu werfen?«
    Mich packte die Wut – auf Cimino und auf mich selbst. Rückblickend betrachtet war Hauser zu mir gekommen, als wäre ich seine letzte Hoffnung. Was hatte er gesagt, als ich dreihundert die Stunde von ihm gefordert hatte? Okay. Also, Sie sind ganz ofensichtlich engagiert. Ich meine, okay, klar, ich will Sie, aber … gibt es irgendeine Chance, es etwas günstiger zu machen? So, als wüsste er, dass er gar keine andere Wahl hatte und mich daher um eine gnädige Ermäßigung meines Stundenhonorars anbettelte.
    Und als ich ihn fragte, woher er meinen Namen hatte, blickte er mich an, als würden wir beide die Antwort kennen und ihm wäre schleierhaft, warum ich das überhaupt fragte.
    Jack Hauser, daran konnte nun kein Zweifel mehr bestehen, war zu mir geschickt worden. Cimino hatte ihm erklärt, der Gefängnisauftrag hätte einen weiteren Preis neben der Wahlkampfspende für den Gouverneur, und der bestünde darin, den Anwalt, der das vermeintlich alles erst möglich gemacht hatte, als Rechtsbeistand zu engagieren. Cimino hatte mich am Geschäft beteiligt. So lief das hier. Jeder bekam ein Stück vom Kuchen. Anscheinend wollte er, dass ich das kapierte.
    Ich hatte Bestechungsgeld akzeptiert, ohne es zu wissen.
    Moody setzte sich auf den freien Platz direkt neben mich und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Das ist ein kriminelles Unternehmen, gegen das Hector Almundo und die Cannibals wie brave Klosterschülerinnen wirken. Connolly und Cimino verteilen staatliche Aufträge, die eigentlich anderen Firmen zustehen, an solche, die für die Wahlkampfkasse des Gouverneurs spenden. Ich weiß es, Kolarich. Ich weiß es genau, verdammt. Und ich werde es beweisen. Und Sie werden mir dabei
helfen. Denn falls Sie sich weigern, werden Sie mit denen gemeinsam auf der Anklagbank hocken. Und dann können Sie versuchen, die Jury davon zu überzeugen, dass Sie der einzige Ehrliche in diesem Haufen verkommener Mistkerle sind. Ausgerechnet Sie, der Sie doch darum gebettelt haben, mitmachen zu dürfen und Ihre Beziehungen zu Hector Almundo haben spielen lassen, um da reinzukommen. Vielleicht werden Sie tatsächlich der Einzige auf der Anklagebank sein, der freigesprochen wird. Aber ich würde mir da lieber keine allzu großen Chancen ausrechen, Herr Anwalt.«
    Ich musterte Moody und ging dabei innerlich meine Optionen durch.
    »Was wird Cimino wohl vor Gericht aussagen?«, fuhr Moody fort. »Und Connolly. Keine Frage, die werden auf Ihre ›Rechtsberatung‹ verweisen. Sie werden behaupten, sich bei ihren Unternehmungen ganz auf Sie, den Anwalt, verlassen zu haben. Jeder Ihrer Mitangeklagten wird alles tun, um die Schuld auf Jason Kolarich abzuwälzen.«
    Damit hatte er wohl recht. Während eines Prozesses säße ich in einer Reihe mit einer Bande von Kriminellen, die alle mit dem Finger auf mich zeigen würden.
    »Chris«, sagte ich, »Sie haben da was im Gesicht.«
    Er lehnte sich zurück und

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