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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Wort. »Wie kann man einen Hunderttausend-Dollar-Auftrag in Zehntausend-Dollar-Unterverträge splitten?«
    »Das ist die Stimme von Greg Connolly«, erklärte Chris Moody. »Der Mann, den Sie heute kennengelernt haben«, fügte er hinzu, um mir zu demonstrieren, wie überaus gut sie informiert waren.
    Wieder Ciminos Stimme:
    »Wir teilen ihn nach Schulen auf, schlägt unser Nachwuchsanwalt vor. Jede Schule erteilt ihren eigenen Busauftrag, statt ihn übers Erziehungsministerium laufen zu lassen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Cimino versuchte Connolly zu beschwichtigen, indem er meinen Namen erwähnte – der Anwalt hat die ganze Sache abgesegnet. Die Sache war nur, das hatte ich gar nicht.
    »Ja, wir könnten es über die einzelnen Schulen laufen lassen. Das könnte funktionieren.« Eine dritte Stimme hatte sich eingeschaltet. Sie gehörte unverkennbar Patrick Lemke. »Damit hätten wir rund ein Dutzend Aufträge, alle unter Zehntausend.«
    »Dann drehen wir es so, über die Schulen«, sagte Cimino. »Und Lenny kriegt sie alle.«
    »Er redet von Leonard Swift«, sagte Moody. »Swift Transporte.
Derselbe Leonard Swift, der in den letzten zwölf Monaten mehr als dreißigtausend Dollar für Gouverneur Snow gespendet hat.«
    »Ich hab Cimino diesen Rat nicht gegeben«, erklärte ich. »Ich habe niemals vorgeschlagen, diesen Auftrag zu splitten und damit die Gesetze zu umgehen.« Ich war kurz vorm Überkochen – und dabei wusste ich genau, es war alles andere als empfehlenswert, mit dem FBI zu reden ohne klaren Kopf oder einen Anwalt. Mein Mund war schmerzhaft trocken, und die anfänglich so angenehme Benommenheit verwandelte sich rasch in eine bohrende Migräne, die eine vollständige Konzentration auf das vorliegende Problem verhinderte.
    Chris Moody, der mittlerweile lässig an meinem Bücherregal lehnte, musterte mich amüsiert. Die übrigen Agenten hockten weiter mit versteinerten Gesichtern auf der Couch.
    Moody nickte dem Agenten zu, der jetzt den Laptop bediente. Ein Klick, und mein Albtraum nahm seinen Fortgang.
    »Dann haben wir die Geschichte mit der Strafanstalt Marymount. Der Gefängnisauftrag.« Auch der zweite Teil der Aufzeichnung begann mit Ciminos Stimme.
    »Ja, äh, was war das noch mal – die sanitären Anlagen?«, fragte Connolly. »Klempnerarbeiten?«
    »Richtig. Genau. Bobby Higgins’ Firma«, bestätigte Cimino.
    »Okay, und um was geht’s da? Hat ihn jemand unterboten?«
    »Zwei Firmen lagen drunter«, erklärte Patrik Lemke.
    »Richtig, aber der Neuling, Kola … wie heißt der gleich noch mal, Kolarich, oder so ähnlich?«, fragte Cimino.
    »Jason Kolarich«, half Lemke ihm aus.
    »Genau, Kolarich.« Cimino hustete und räusperte einen Schleimbrocken hoch. »Also, der Neuling hat sich was Hübsches für sie ausgedacht. Er hat beide disqualifiziert.«

    Erneut völliger Blödsinn. Ich hatte keinen der beiden Bieter disqualifiziert. Vielmehr besagte mein Memo genau das Gegenteil, verdammt. Trotzdem blieb mir nichts anderes übrig, als stumm die Fäuste zu ballen und mühsam meine Beine ruhig zu halten.
    »Dieser Kolarich, ist das der, der Hector verteidigt hat?«, erkundigte sich Connolly.
    »Richtig. Hat dem FBI ’ne schwere Schlappe zugefügt«, bestätigte Cimino. »Warum?«
    »Nur so«, sagte Connolly. »Ist ein cleverer Bursche, oder? In der Higgins-Sache ist er uns von ziemlichem Nutzen. Ich meine, der Bursche ist möglicherweise echt brauchbar.«
    »Wird sich noch zeigen. Clever ist er, ganz ohne Zweifel. Schließlich hat er Hector den Kopf aus dem Arsch gezogen, und wir wissen ja, wie schwer das sein kann.«
    Alle auf dem Band lachten herzlich über den Witz. Moody nickte einem seiner Agenten zu, der die Aufzeichnung ausschaltete. Er hätte das ebenso gut ein paar Sätze früher tun können, aber offenbar wollte er, dass ich mitbekam, wie Charlie Cimino Hector runtermachte; als würde mich das als ehemaliger Anwalt Hectors persönlich treffen. Unter den gegenwärtigen Umständen schaffte es jedoch nicht mal einen Platz unter die Top Ten der Dinge, die mir Sorgen bereiteten.
    Chris Moody hingegen genoss die ganze Veranstaltung in vollen Zügen. Wahrscheinlich war er den ganzen Tag schon herumgehüpft aus lauter Vorfreude über diesen Besuch und hatte sich dabei all die cleveren Sprüche ausgedacht, die er mir an den Kopf werfen wollte.
    »Mein Wort steht gegen das von Cimino«, sagte ich. »Aber ich kann meine Aussage mit einem Dokument belegen.«

    »Welches Dokument? Meinen Sie etwa

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