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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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mit einer glühenden Nadel gepiekt. »Gibt es da eventuell Verhandlungsspielraum? « Er breitete die Hände aus. »Ich meine, okay, klar, ich will Sie, aber … gibt es irgendeine Chance, es etwas günstiger zu machen?«
    Wir einigten uns auf zweihundertfünfzig, was immer noch eine hübsche Stange Geld war. Er zeigte mir die Beschwerde, die die Stadt gegen ihn eingereicht hatte, zahlte mir einen Vorschuss und gab mir noch ein paar wesentliche Informationen über den Fall. Noch vor Ende des Tages hatte ich einen Antrag unterzeichnet, der mich als juristischen Vertreter der Baufirma Hauser einsetzte und den Marie gleich ins Gericht brachte.
    Vielleicht war es doch nicht so schwierig wie erwartet, sich als selbstständiger Anwalt durchzuschlagen. Shauna, angemessen beeindruckt, bot an, mich zum Dinner einzuladen, in ein Restaurant meiner Wahl. »In nur zwei Tagen die Zahl seiner Klienten zu verdoppeln, ist ein echter Grund zum Feiern«, sagte sie. Obwohl das Doppelte von null immer noch null ergab, wollte ich mir die Gelegenheit zur freien Restaurantwahl
nicht vermasseln, und dort eingetroffen, bestellte ich mir einen großen Teller Spareribs mit extra Sauce und gegrillten Süßkartoffeln.
    Dazu trank ich drei Gläser von ihrem selbstgebrauten Bier – ein dunkles Hefeweizen –, und dann hatten Shauna und ich die wundervolle Idee, noch ein bisschen weiterzumachen. Wir fanden eine Taverne ein Stück die Straße runter, ich wechselte zu Wodka, und irgendwann gegen Mitternacht stolperte ich nach draußen in ein Taxi. Ich war ziemlich blau, mir war schwindlig, und ich dachte an Talia, doch abgesehen davon ging’s mir großartig.
    Bis ich den Wagen entdeckte, der in der Auffahrt vor meinem Stadthaus parkte.
    Sie sprangen alle vier gleichzeitig aus dem Sedan und strichen sich synchron die Mäntel glatt, während ihre Blicke nach allen Seiten schossen – es fehlten nur die typischen dunklen Sonnenbrillen, da es kurz nach Mitternacht war.
    »Jason Kolarich?« Der Kerl, der aus der Tür hinter dem Fahrer gestiegen war, kam auf mich zu. Er brauchte sich nicht groß zu legitimieren. Ich wusste, mit wem ich es zu tun hatte, sobald ich aus dem Taxi gestiegen war. »Special Agent Lee Tucker, FBI.«
    »Schön für Sie.« Ich marschierte weiter auf meine Eingangstür zu und versuchte durch bloße Willenskraft nüchtern zu werden.
    »Wir müssen kurz mit Ihnen sprechen, Sir.«
    »Nicht jetzt. Ich hab meinem Hamster ein Bad versprochen. «
    »Es muss aber jetzt sein«, beharrte der Mann hinter ihm. Ich erkannte seine Stimme wieder und, als er herantrat, auch seine weichen irischen Gesichtszüge. Es war Christopher
Moody, der leitende Staatsanwalt im Fall Vereinigte Staaten gegen Hector Almundo. Das war richtig ernstzunehmender Besuch, alle vier, vor allem der humorlose Moody. Dennoch hätte ich schwören können, auf seinem Gesicht die Spur eines Lächelns zu erahnen.

25
    Das FBI hatte mein Wohnzimmer in Beschlag genommen. Vier Agenten, die ernste, würdevolle Mienen aufgesetzt hatten, obwohl ihnen diese Überfälle diebische Freude bereiteten. Sie hatten sich in Standardformation positioniert: zwei rechts von mir und zwei links. Eingekeilt zwischen ihnen hockte ich auf der Couch und starrte auf den Laptop, der in der Mitte des Raums auf dem kleinen Zweiersofa aufgebaut war.
    Als Chris Moody eine Taste des Computers drückte und das Diskettenlaufwerk startete, dröhnte der Ton viel zu laut aus den kleinen Lautsprechern, und er regelte ihn rasch herunter. Die erste Stimme, die ich hörte, war leicht zu erkennen. Es war die von Charlie Cimino, laut und deutlich vernehmbar, in einem Gespräch, das offensichtlich vom FBI abgehört worden war:
    »Okay, was steht als Nächstes an … oh, der Busauftrag. Erziehungsministerium. Das ist der für Lenny Swift. Okay, folgendes Problem. Unser Neuling – Hectors Anwalt – meint, das ist keinesfalls ein Auftrag für einen Alleinbieter und wir können ihn nicht einfach so Lennys Firma geben. Man kann nicht
behaupten, Busse wären was Besonderes. Er meint, der einzige Weg, einen ofenen Wettbewerb zu vermeiden, besteht darin, den Auftrag in Teile zu splitten, von denen keiner die Zehntausenddollarschwelle überschreitet.«
    »Sehr kreativ«, kommentierte Chris Moody, während die Aufzeichnung weiterlief.
    Ich schwieg. Langsam wurde ich sauer, aber ich wollte sehen, was Moody in der Hand hatte, bevor ich irgendetwas von mir gab.
    »Wie soll das funktionieren?«, meldete sich eine zweite Stimme zu

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