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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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schüttelte den Kopf. Paul Riley war der beste Anwalt, mit dem ich je gearbeitet hatte. Es fühlte sich an, als hätte man einen Elternteil schwer enttäuscht. Er blickte zur Decke und seufzte. »Du könntest in die Immunität einwilligen, ohne dabei den Anklagepunkten zuzustimmen …«
    »Was im Endeffekt auf dasselbe hinausläuft«, erwiderte ich.
»Ich müsste meinen Fall immer noch vor dem Obersten Gerichtshof vertreten.«
    Darauf wusste er nichts mehr zu erwidern. Ich hatte recht. Wir wussten es beide. Wenn ich mich auf einen Immunitätshandel einließ, wäre ich höchstwahrscheinlich meine Lizenz los, zumindest für eine Weile.
    Paul zuckte mit den Schultern. »Okay, also lässt du dich nicht auf einen Handel ein. Stattdessen wartest du einfach ab, und hoffst, dass sie dich nicht anklagen? Ich meine, das hört sich nicht sehr …«
    »Oh, ich warte nicht einfach ab«, sagte ich. »Ich werde für sie arbeiten.«
    Paul ließ sich das durch den Kopf gehen, während er mit den Fingern auf den Tisch trommelte. Ein paar Tische weiter erzählte jemand einen Witz, und alle klopften sich brüllend auf die Schenkel. Wie gerne wäre ich in diesem Moment einer von ihnen gewesen.
    »Du kooperierst also ohne Deal und hoffst anschließend darauf, dass der Richter nach deinem Schuldbekenntnis Milde walten lässt.«
    »Scheiß auf Milde«, sagte ich. »Ich werde mich niemals schuldig bekennen. Auf gar keinen Fall.«
    »Dann verstehe ich nicht, worauf du hinauswillst. Warum dann für das FBI arbeiten? Warum verdeckt ermitteln? Was bringt dir das ein?«
    Nichts. Das würde es mir einbringen. Rein gar nichts.
    »Du willst keine Immunität und keine Milde«, sagte er. »Also, was willst du dann?«
    Ich war mir nicht sicher, was ich für mich selbst wollte. Ich wusste, was Talia sagen würde, wäre sie noch hier. Sie würde einen ihrer geduldigen Kommentare abgeben, in
die üblicherweise Ausdrücke wie unverbesserlicher Sturschädel einflossen.
    »Jetzt versteh ich«, sagte Paul. »Du bist sauer. Du willst Rache.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Diese Arschlöcher haben mich in ihre Jauchegrube gezerrt. Soll ich sie vielleicht ungeschoren davonkommen lassen?«
    »Jason. Jason.« Paul streckte seine Hand aus. »Tu bitte nicht, an was du gerade denkst. Du bist stinksauer auf diese Typen – Cimino und die anderen. Das kann ich verstehen. Ich wär das auch an deiner Stelle. Die haben aus dir einen unfreiwilligen Komplizen gemacht. Aber du musst das größere Bild im Auge behalten. Du musst an dich selbst denken. Nimm das Immunitätsangebot an. Andernfalls wird Moody dich als V-Mann missbrauchen und anschließend zum Teufel schicken. Das wird er, Jason. Du weißt das.«
    Paul hatte recht. Vermutlich war es hirnrissig, was ich vorhatte. Ich würde als Informant für das FBI arbeiten, ohne jede Zusage oder Garantie von ihrer Seite.
    »Die haben mich reingelegt, Paul. Und die werden die Öffentlichkeit ebenfalls täuschen, wenn ich nicht nach ihrer Pfeife tanze. Da mach ich nicht mit.«
    »Gut, dann arbeite meinetwegen für das FBI, aber nimm diese verdammte Immunität an, Jason. Spiel nicht den Helden. Denn ich versichere dir, niemand wird am Ende Schlange stehen, um sich dafür bei dir zu bedanken.«
    Ich wollte auch keinen Dank. Ich wollte einfach nur meinen Prinzipien treu bleiben. Ich hatte mir nichts zuschulden kommen lassen. Immunität anzunehmen bedeutete, eine Schuld einzugestehen. Nein, wenn Chris Moody und seine Handlanger mir tatsächlich ihre lächerliche Klage anhängen
wollten, dann würde ich zum gegebenen Zeitpunkt darauf reagieren. Aber keinesfalls konnte ich Charlie Cimino und den Rest dieser Bande – wer auch immer dazugehörte – einfach ungestraft davonkommen lassen.
    Wenn ich schon unterging, dann wenigstens auf meine Weise. Paul zog eine Grimasse, als wir im Eingang des Maritime Club standen. »Keine Ahnung, ob ich dir eine wirkliche Hilfe war, mein Freund. Ich denke, du hattest deine Entscheidung bereits getroffen.«
    »Ich hab deinen Rat gebraucht. Und du hast ihn mir erteilt. Du hast mir bestätigt, dass ich komplett durchgeknallt bin.«
    »Du lässt dich von Prinzipien leiten, Jason. Und ich bewundere das. Wirklich.« Er bot mir seine Hand. »Aber etwas Bewundernswertes kann trotzdem selbstmörderisch sein. Bitte folge meinem Rat und mach einen Deal mit ihnen. Und bitte, lass mich dich vertreten.«
    Ich lächelte. »Ich hoffe, dich demnächst mit ›Euer Ehren‹ anreden zu können, Paul.« Ich schüttelte ihm

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