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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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die Hand und trat durch die Tür nach draußen, wo mir ein unerwartet kalter Wind entgegenschlug. Und ich hofe, fügte ich stumm hinzu, dass ich es nicht von einer Gefängniszelle aus tun muss.

29
    Um exakt drei Uhr nachmittags am gleichen Tag betrat ich das Büro der US-Staatsanwaltschaft im Federal Building in der Innenstadt. Man führte mich direkt in ein Konferenzzimmer.
Chris Moody, der ausgeruht und entspannt wirkte, kam herein und ließ sich mir gegenüber nieder. Als US-Regierungsbeamter trug er ein weißes Hemd, eine rot-blau-karierte Krawatte und über den schmalen Schultern leuchtend blaue Hosenträger, die jedem signalisieren sollten, dass er ein ehrgeiziger Ankläger war. Er schien überrascht, dass ich keinen Anwalt mitbrachte, was ihm aber letztendlich nur recht sein konnte.
    Er schob mir ein Dokument hin. Ich warf einen kurzen Blick darauf und schüttelte dann den Kopf.
    »Ich unterschreibe keine Einwilligung«, erklärte ich.
    »Sicher tun Sie das.«
    »Sicher nicht.«
    Moody wollte, dass ich eine Erklärung unterschrieb, in der die US-Staatsanwaltschaft mich im Gegenzug für meine Kooperation für immun erklärte, ohne dass wir deswegen vor Gericht erscheinen mussten. Es war eine Standardprozedur für Leute, die das FBI ›umgedreht‹ hatte – wie Joey Espinoza zum Beispiel. Schließlich konnten sie schlecht jemanden anklagen und ein Verfahren gegen ihn eröffnen, wenn er als verdeckter Informant für sie arbeiten sollte. Daher wickelten sie das Ganze lieber hinter den Kulissen ab.
    »Lassen Sie uns das von Anfang an klarstellen, Chris. Ich werde niemals in irgendeiner Form zugeben, dass ich etwas Kriminelles getan habe. Das Ganze hier läuft ausschließlich auf freiwilliger Basis oder gar nicht.«
    Moodys erste Reaktion war ein Grinsen, das aber rasch wieder verflog.
    »Ich fasse die bisherigen Ereignisse noch mal aus meiner Sicht zusammen«, fuhr ich fort. »Sie und Ihre Jungs sind letzte Nacht bei mir aufgetaucht, und Sie haben mir die Abhörbänder vorgespielt; ich war empört über das, was ich da zu hören
bekam und beschloss daher, Ihnen beim Aufdecken dieses Korruptionsfalls zu helfen, und zwar auf rein freiwilliger Basis. Sie haben mir nie damit gedroht, dass ich wegen eines Verbrechens belangt würde. Sie haben in keiner Weise angedeutet, was die Zukunft vielleicht für mich bereithalten könnte. Sie haben mir keinerlei Versprechungen gemacht, ebenso wie ich Ihnen keine gemacht habe.«
    Mein Vorschlag war unkonventionell, ganz ohne Zweifel. Die meisten Verdächtigen stürzen sich buchstäblich auf die Möglichkeit, Immunität zu erlangen; es war die Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte. Aber dieses ungewöhnliche Arrangement hatte aus Moodys Perspektive auch einen Vorteil. Jeder Informant der Regierung, der bei einem Prozess aussagt, wird während des Kreuzverhörs gleichermaßen zu seinem Deal mit dem FBI befragt. Das gehört zum Standardvorgehen jedes Verteidigers – einem Verdächtigen droht eine langjährige Gefängnisstrafe, also schließt er einen Deal und sagt so ziemlich alles aus, was die Anklage glücklich macht; daher gerät eine solche Aussage schnell ins Zwielicht. Was ich Moody vorschlug, würde ihm helfen, dieses Problem zu umgehen. Ich schloss keinerlei Handel mit ihnen. Ich erhielt weder Immunität noch irgendeine andere Garantie. Den Vereinigten Staaten stand es jederzeit frei, mich strafrechtlich zu verfolgen, wenn ihnen danach war.
    Doch das Problem, das Moody mit meinem Vorschlag hatte, entsprang dem gleichen Grund, aus dem ich ihn gemacht hatte: Er konnte mich nicht kontrollieren. Ich würde nicht nach seiner Pfeife tanzen. Wenn ich aussteigen wollte, konnte ich das jederzeit tun. Klar, ich würde mir damit den Zorn des US-Staatsanwalts und eine Bundesanklage zuziehen, aber die Entscheidung lag allein bei mir.

    »Zu riskant«, erklärte Moody. »Sie unterschreiben diese Erklärung, oder ich berufe das Große Geschworenengericht ein.«
    »Nein, das werden Sie nicht«, erwiderte ich. »Ich arbeite als Ihr V-Mann, aber auf freiwilliger Basis. Ich bin lediglich ein ganz normaler Bürger, der dabei behilflich ist, einen Fall von Regierungskorruption aufzudecken.« Ich beugte mich vor. »Und was heißt hier riskant? Wollen Sie wissen, was wirklich riskant ist? Ich werde alles tun, was Sie verlangen, und das obwohl Sie sich jederzeit auf Ihre Niederlage im Almundo -Fall besinnen und beschließen könnten, Ihren Ärger darüber an mir auszulassen. Ich erledige die

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