Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
Vom Netzwerk:
angedeutet, dass Joey Espinoza hinter dem Mord steckte – um seine Verbindung zu Delroy zu vertuschen, seinem Exschwager, dem er einen Auftrag zugeschanzt hatte, der eigentlich Wozniaks Firma zugestanden hätte. Und drittens: Ernesto Ramirez und sein Freund Scarface hatten versucht, das Richtige zu tun und diese Informationen an die Polizei weiterzugeben, doch für ihre Mühen hatte man ihnen wegen Falschaussage gedroht und sie zum Teufel gejagt.
    Langsam kam ich der Sache näher. Doch an der ganzen Geschichte war noch eine weitere Person beteiligt. Es war so gut wie auszuschließen, dass Joey Espinoza persönlich Kontakt zu Kiko aufgenommen hatte. Es hätte einer geradezu übermenschlichen Tollkühnheit bedurft, um sich mit jemanden wie Kiko zu treffen, während er gleichzeitig täglich mit Christopher Moody und seinen Agenten konferierte, um Hector in die Pfanne zu hauen. War diese Person Charlie Cimino? Oder Greg Connolly, der Vorstandsvorsitzende der Kommission, die Joey Espinozas Schwager den Auftrag vermittelt hatte?
    Ich hatte keine Ahnung. Aber ich war mir sicher, dass da noch eine weitere Person mit im Spiel war, auch wenn ich bisher nur Verdachtsmomente und keine Fakten hatte.
    Ich griff in meine Tasche und schaltete den Rekorder aus. Ich drückte auf Rücklauf und spielte die Aufzeichnung ab, um sicher zu sein, dass ich alles aufgenommen hatte. Anschließend schob ich das Gerät zurück in meine Tasche und verließ die Gasse.

51
    Als ich meinen Wagen erreichte, stand mein ganzer Körper unter Strom, und mein Verstand lief auf Hochtouren. Ich war zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass Scarface mich wirklich erschießen würde. Er hätte mich schon vorher auf zwanzig verschiedene Arten still und leise um die Ecke bringen können, ohne auf ein verabredetes, durch Essie Ramirez arrangiertes Treffen warten zu müssen. Trotzdem war es für mich keine ganz alltägliche Erfahrung gewesen, einen Pistolenlauf an meiner Stirn zu spüren. Zudem hatte ich neue Informationen erhalten, die mich der Lösung des Falls ein ganzes Stück näher brachten.
    Meine Nerven waren überreizt. Ich musste Dampf ablassen. Als mein Handy klingelte, ignorierte ich es zunächst, ging dann aber doch dran.
    »Ich muss dich für eine Stunde ausleihen«, sagte Madison Koehler.
    Sie gab mir eine Adresse. Irgendeine Straße auf der West-Side, in der Nähe der neuen Lofts, der schicken Restaurants und Bars. Dieser Tage eines der angesagtesten Viertel der Stadt. Eigentlich war ich davon ausgegangen, es würde sich um ein Haus oder einen Apartmentkomplex handeln, aber als ich dort eintraf, erwies es sich als eine Art Gewerbegebiet. Dann entdeckte ich es. Ein kleines einstöckiges Gebäude mit einer großen Glasfront, auf der »Freunde von Snow« stand. Es war die Wahlkampfzentrale des Gouverneurs. Keine Ahnung, warum mich das überraschte.
    Ich parkte einen Block entfernt und ging zu Fuß. Es war kurz vor einundzwanzig Uhr. Die Gegend war ruhig. Die Luft
war kalt und feucht. »Freunde von Snow« wirkte geschlossen. Die vorderen Räumlichkeiten waren dunkel, aber aus dem hinteren Teil drang Licht. Ich drückte die Klingel und sah, wie sich jemand näherte.
    »Ich möchte mich wegen einem Job vorstellen«, witzelte ich, aber Madison hatte mich nicht angerufen, um mit mir weiter über ihr Angebot zu verhandeln. Sie schloss die Tür hinter mir ab, und wir durchquerten den dunklen Raum. Es war schwer, etwas zu erkennen, aber die Wände waren offenkundig dicht mit Grafiken und Dokumenten gepflastert. Es gab mehrere Reihen mit Telefonen und Dutzende von Computern, einige von ihnen blinkten noch im Energiesparmodus.
    Da ich den Weg nicht kannte, blieb ich meiner Gastgeberin dicht auf den Fersen. Und zur Vorsicht, falls ich doch irgendwie verloren gehen sollte, legte ich meine Hände auf ihre Hüften. Etwa in der Mitte des Flurs blieb sie abrupt stehen. Mein Schwung ließ mich von hinten gegen sie prallen, was vermutlich der Zweck der Übung war. Wir verharrten einen Moment in dieser Stellung, so fest aneinandergepresst, dass man hätte denken können, ich wollte ein Loch in sie bohren. Es gelang mir nicht, meine Hände ruhig zu halten, stattdessen fingerten sie an den Knöpfen ihrer Bluse herum und schoben sich unter ihren Rock. Ihre Hände schienen wesentlich geübter darin, blind zu hantieren, und sie schaffte es, meine Hose zu öffnen und ein bestimmtes Teil meiner Anatomie zu befreien, ohne dass ich es richtig bemerkte.
    Ich war mir nicht

Weitere Kostenlose Bücher