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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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Megan.
    Ich schaute sie an und wandte mich dann wieder Spencer zu. » Das erzähle ich dir später. Sag mir einfach Bescheid, was du dort findest.«
    Wir gingen auseinander, und Spencer stieg in seinen Minivan. Als er davonfuhr, sagte ich zu Megan. » Alles in Ordnung. Lass uns losfahren!«
    Wortlos ging sie zur Fahrertür ihres Wagens.
    Mit einer herzlicheren Aufforderung war wohl nicht zu rechnen. Die Tür von Megans Auto protestierte ächzend, als ich mit beiden Händen am Griff zog. Sie fiel so laut wieder zu, dass ich zusammenzuckte. Ein paar Tage in Spencers und Daltons jeweiligen Autos hatten genügt, um zu vergessen, mit wie vielen Macken Megans Wagen ausgestattet war.
    Megan stieg auf ihrer Seite ein und ließ den Wagen an. » Vorsicht mit der Tür.«
    » Entschuldige«, sagte ich, während ich mich anschnallte. » Aber ich glaube nicht, dass die Kleine Rostlaube etwas abbekommen hat.«
    Sie verdrehte die Augen. » Bitte nenn mein Auto nicht so. Nicht jeder bekommt von seinen Eltern ein tolles Auto zum Geburtstag …«
    » Ich glaube, Spencer fährt sogar mit dem Auto seiner Mutter«, sagte ich, bevor mich ihr Blick verstummen ließ. » Na ja. Gut. Dann schicke ich den Namen Kleine Rostlaube eben in Rente.«
    Schweigend fuhren wir auf die Straße und in Richtung Schule. Das Auto brummte und bebte unter mir. Die nach Rost riechenden Fußmatten und die zerschlissenen Lederbezüge waren fast zu viel für meine Nase. Ich kurbelte das Fenster herunter und ließ eine Brise frische Luft herein.
    Schließlich sagte Megan: » Wann sagst du mir eigentlich endlich, was mit dir los ist?«
    » Hm?«
    Sie strich sich ihr langes Haar hinters Ohr und schaute erst in den Rückspiegel, bevor sie mich ansah. » Sieh mal, ein paar Tage lang hatte ich geglaubt, dass du mit Spencer etwas am Laufen hast, das du mir gegenüber nicht zugeben wolltest oder so.« Sie schlug das Lenkrad scharf ein, um in eine Seitenstraße abzubiegen. Abbiegen gehörte nicht gerade zu den Stärken der Kleinen Rostlaube. » Aber jetzt hängst du auch noch ausgerechnet mit Dalton McKinney herum. Eine Rinderhälfte mit dem dazu passenden Intellekt. Soweit ich gehört habe, warst du sogar bei ihm zu Hause, dabei hast du bis letzte Woche noch nie ein Wort mit ihm gewechselt!«
    » Oh«, sagte ich. Ich versuchte krampfhaft, mir eine Lüge einfallen zu lassen, was mir Schuldgefühle verursachte. Würde ich Megan tatsächlich anlügen? Warum nicht? Außer Spencer und Dalton musste ich jeden anlügen, nicht wahr? Meinen Dad? Die Polizei? Wie erzählt man den zu seinem Leben gehörenden Menschen, dass man zu einer Gestalt aus einem Horrorfilm geworden ist?
    Megan wartete darauf, dass ich etwas hinzufügte, doch als ich das nicht tat, sagte sie: » Am Montagmorgen hast du mir versprochen, dass du mir erzählen würdest, was mit dir los ist. Du hast mir außerdem gesagt, dass du nicht willst, dass wir uns voneinander entfernen und dass du mich nicht für irgendwelche neuen Freunde im Stich lassen würdest.« Mit stählernem Blick schaute sie starr geradeaus. » Aber dann hast du mich die ganze Woche über links liegen lassen. Du willst nicht mehr mit mir zusammen zur Schule fahren. Du reagierst nicht auf meine Anrufe. Gestern in der Bibliothek wolltest du offensichtlich nicht, dass ich heute Abend zu Daltons dämlicher Party eingeladen werde. Habe ich dir irgendetwas getan?«
    » Nein«, antwortete ich.
    » Bist du wegen irgendetwas sauer auf mich?« In ihren Augen funkelten bereits Tränen, doch sie wischte sie trotzig weg. Sie mochte es nicht, vor anderen zu weinen. » Hast du beschlossen, dass ich nicht cool genug für dich bin? War die ganze Geschichte mit meinem Auto in Seattle ein Streich, den du durchziehen musstest, damit sie dich in ihre fiese kleine Gruppe aufnehmen?«
    » Nein!«, schrie ich.
    Megan stieg auf die Bremse, und wir wurden beide nach vorn geschleudert. Sie war so in Fahrt gewesen, dass sie beinahe ein Stoppschild überfahren hätte.
    Das Auto, das an der Kreuzung die Vorfahrt hatte, kam ebenfalls augenblicklich ruckartig zum Stehen und hupte uns an, als es weiterfuhr.
    Wir standen vor dem Stoppschild, als einziges Auto weit und breit, und der Motor gurgelte und stotterte.
    » Was dann?«, fragte Megan sanft.
    Ich holte tief Luft, zitterte und konnte spüren, wie nun mir die Tränen kamen. Ich versuchte, das aufkommende Gefühl herunterzuschlucken. » Ich … ich kann es dir nicht sagen«, erwiderte ich.
    Megan schlug mit der Hand gegen das

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