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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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mittlerweile aus einem Netz von Sprüngen, wie eine Windschutzscheibe nach einem Unfall bei hoher Geschwindigkeit. Ich knurrte und stieß ihn in die Seite.
    Er knurrte lauter, sprang mich an und schnappte nach meiner Schnauze. Ein weiterer Schlag gegen die Scheibe. Und sie zerbarst. Es regnete Glassplitter auf den Asphalt unter uns. Das Geräusch lenkte die Aufmerksamkeit der Wachen auf uns, und die beiden Hunde begannen, wie wild zu bellen. Der Fahrer des Lieferwagens, ebenfalls ein Wachmann, hüpfte aus dem Fahrzeug und lief zu seinen Kollegen hinüber, um sich ihnen anzuschließen.
    Bevor ich irgendetwas tun konnte, sprang Dalton durch die Öffnung in der Fensterscheibe. Er landete mit einem lauten Plumps auf dem Asphalt. Sein Blick war auf die Wachen gerichtet.
    » Was ist das?«, schrie der Fahrer des Lieferwagens. » Was zum Teufel ist das?«
    Die beiden anderen reagierten nicht, machten auch keinen Schritt nach vorn. Sie sahen Dalton einfach nur mit weit aufgerissenen Augen an, als er einen Schritt auf sie zu machte, und dann noch einen. Er trat in das Scheinwerferlicht des Lieferwagens und stand komplett beleuchtet vor den drei Männern. Seine Ohren hatte er ganz angelegt, die Zähne entblößt.
    Dalton betrachtete die drei Männer einen nach dem anderen. Dann, wie in dem unteren Stockwerk der Labors, wölbte er den Rücken und heulte zum Nachthimmel empor. Der Laut hallte durch die Nacht.
    Der Fahrer des Lieferwagens drehte sich um und lief davon.
    Das Heulen hatte wie eine Herausforderung geklungen. Mörderisch. Werwolf-Dalton war im Blutrausch, er brauchte es und würde seinem Alpha-Tier trotzen, um es zu bekommen.
    Ich musste ihn aufhalten. Also sprang ich ebenfalls durch die Fensterscheibe und landete auf dem Parkplatz beinahe in einem Scherbenhaufen. Ich ließ Daltons Kleidung und meine Hose auf den Boden fallen und trat knurrend nach vorn.
    Daltons Ohren stellten sich auf. Ich wusste, dass er mich hören konnte, dass er die Warnung verstand, die ich so deutlich von mir gab. Er zog sich jedoch nicht zurück.
    Der Fahrer sprang in den Lieferwagen und schlug die Tür zu. Ich hörte, wie er den Wagen anließ.
    Eine der Wachen schaute über die Schulter. » Du lässt uns hier nicht zurück, Mann. Du fährst nirgendwo hin!« Der Hund zu seinen Füßen wich zurück, den Schwanz zwischen die Beine geklemmt.
    Ich trat noch näher an Dalton heran, knurrte ihn noch lauter an. Zurück, befahl ich ihm. Du kommst mit mir. Jetzt sofort.
    Alles geschah innerhalb eines Augenblicks.
    Der einzige Wachmann, der nichts gesagt hatte, zog die Waffe und zielte damit auf Daltons Brust.
    Der Dobermann des Wachmanns schoss auf Dalton zu, kläffte und bellte und zeigte ihm dummerweise die Zähne.
    Und ich heulte ein letztes Mal auf, um Dalton aufzuhalten.
    Der Wachmann drückte ab, und der Schuss dröhnte zwischen den Gebäuden. Dalton wich der Kugel mit Leichtigkeit aus und machte einen Satz nach vorn, auf den Dobermann zu. Er biss dem Hund in die Kehle, richtete sich auf und schüttelte das arme Geschöpf hin und her. Dann biss er noch einmal zu, und das Tier war sofort tot.
    Der andere Dobermann winselte und hetzte zum Lieferwagen zurück, gefolgt von seinem Wachmann, der ins Fahrzeug sprang, wobei er sich bekreuzigte. Der verbleibende Wachmann – derjenige, der geschossen hatte – ließ die Waffe fallen und starrte Dalton entsetzt an, während dieser an dem toten Dobermann zerrte, hin und her, hin und her. Dabei tropfte ihm das Blut von den Zähnen und lief ihm am Kinn hinunter. Der Hund hing leblos in seinem Maul. Dalton schaute den Mann, der versucht hatte, ihn zu erschießen, mit zusammengekniffenen Augen an. In einer letzten Schleuderbewegung ließ er die Kehle des Dobermanns los und warf dessen Körper in Richtung des Wachmanns.
    Der Mann machte einen Satz zurück und wäre beinahe frontal an der Brust getroffen worden. Ihm entfuhr ein erschütterter Laut, irgendwo zwischen einem Stöhnen und einem Schrei.
    Dalton stellte die Beine parallel nebeneinander und bereitete sich darauf vor, den Mann anzuspringen und ihn ebenso zu töten, wie er es mit dem Hund getan hatte.
    Ich sprang zuerst.
    Ich landete mit beiden Füßen auf Daltons Rücken und brachte ihn zu Fall. Er keifte protestierend. Ich keifte zurück, während ich mich rücklings auf ihn setzte.
    Der einzige zurückgebliebene Wachmann stand da und beobachtete uns, während er am ganzen Leib zitterte. Hinter ihm quietschten die Reifen des Lieferwagens, weil der

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