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Die Antikriegs-Maschine

Die Antikriegs-Maschine

Titel: Die Antikriegs-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Shaw
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Joe’s Inn und hatte plötzlich nicht mehr das Gefühl, ein Abenteuer zu erleben. Er sehnte sich danach, noch eine gemütliche Stunde lang bei Joe sitzen zu können; er wollte keinen Whisky, sondern Bier, ein wunderbar schäumendes Bier nach dem anderen trinken, bis es Zeit war, nach Hause zu gehen. Als der Streifenwagen auf dem Parkplatz neben dem Polizeirevier hielt, hatte Hutchman, der sonst nie Bier trank, das Gefühl, zumindest noch ein Glas trinken zu müssen – vielleicht als Beweis dafür, daß er weiterhin imstande war, Kontakt mit der normalen, alltäglichen Welt aufzunehmen.
    »Wie lange dauert es voraussichtlich?« fragte er den Inspektor besorgt.
    »Oh, nicht allzu lange. Das Ganze ist eigentlich eine Routinesache.«
    Hutchman nickte. Crombie-Carson hatte fast liebenswürdig geantwortet, und er schätzte, daß die Vernehmung nicht länger als eine halbe Stunde dauern würde. Danach hatte er Zeit für ein Bier, ein Gespräch mit Freunden, die er noch nie zuvor gesehen hatte, und für einen Blick in die Bluse der jungen Wirtin… Ein Mann ohne Familie mußte mit solchen einfachen Vergnügungen zufrieden sein. Das letzte war ein schwacher Trost, kaum der Rede wert.
    Aber die Erinnerung an sein völliges Versagen bei Andrea – vielleicht wurde Vickys Einfluß schwächer, seitdem sie ihn offiziell freigegeben hatte. Und Andrea war zu gierig über ihn hergefallen. War das erst letzte Nacht gewesen? Wo ist sie jetzt? Und was tut Vicky? Wo ist David? Was geschieht mit mir? Er betrachtete seine Umgebung voll innerer Unruhe.
    »Kommen Sie bitte mit, Mr. Hutchman.« Crombie-Carson führte ihn vom Parkplatz aus durch einen Seiteneingang in das Polizeigebäude, einen Korridor entlang, an einer Art Empfangstheke vorbei und in einen kleinen Büroraum. »Nehmen Sie bitte Platz.«
    »Danke.« Hutchman hatte das ungute Gefühl, er werde dieses Zimmer kaum innerhalb der nächsten halben Stunde verlassen.
    »Gut, fangen wir an.« Der Inspektor setzte sich hinter den Schreibtisch, ohne seinen Regenmantel auszuziehen. »Ich werde Ihnen jetzt einige Fragen stellen, und der Constable wird Ihre Antworten mitstenografieren.«
    »Meinetwegen«, sagte Hutchman hilflos. Er fragte sich, wieviel der Inspektor wußte oder vermutete.
    »Ich nehme an, daß Sie aufgrund Ihrer Stellung mit den Geheimhaltungsvorschriften vertraut sind und sich schriftlich zu ihrer Beachtung verpflichtet haben?« begann Crombie-Carson.
    »Allerdings.« Hutchman dachte an die bedeutungslose Verpflichtung zurück, die er bei Westfield unterschrieben hatte; sie hatte seine Tätigkeit nie in irgendeiner Weise beeinflußt.
    »Haben Sie jemals Einzelheiten Ihrer Arbeit anderen Personen mitgeteilt, die nicht zur Einhaltung dieser Bestimmungen verpflichtet waren?«
    »Nein.« Hutchman atmete im stillen auf. Crombie-Carson war auf der falschen Fährte. In dieser Richtung konnte er noch lange weiterfragen.
    »Wußten Sie, daß Miss Knight Mitglied der Kommunistischen Partei ist?«
    »Ich habe nicht gewußt, daß sie tatsächlich Mitglied ist, aber mir war klar, daß sie sozialistisch eingestellt ist«, erwiderte Hutchman ruhig.
    »Soviel haben Sie also gewußt?« Der Inspektor warf ihm einen prüfenden Blick zu.
    »Das ist doch kein Verbrechen, nicht wahr? Einige unserer Betriebsräte in der Raketenproduktion sind kommunistische Aktivisten, die ihren Urlaub in Moskau verbringen. Aber das bedeutet nicht, daß sie Geheimagenten sind.«
    »Ihre Gewerkschaftsfunktionäre interessieren mich nicht, Mr. Hutchman. Haben Sie je mit Miss Knight über Ihre Arbeit bei Westfield gesprochen?«
    »Natürlich nicht. Ich habe gestern zum erstenmal seit Jahren wieder mit ihr gesprochen. Ich…« Hutchman bedauerte seine unbedachte Äußerung.
    »Aha. Und warum haben Sie wieder Kontakt zu ihr aufgenommen?«
    »Aus keinem besonderen Grund.« Hutchman zuckte mit den Schultern. »Ich bin ihr zufällig im Jeavons Institute begegnet und habe sie gestern angerufen. Sie hat mich an die gute alte Zeit erinnert, könnte man sagen.«
    »Aber was hat Ihre Frau dazu gesagt?«
    »Hören Sie, Inspektor.« Hutchmann beugte sich vor und hielt das kalte Metall der Schreibtischkante mit beiden Händen umklammert. »Verdächtigen Sie mich, mein Land verraten oder meine Frau betrogen zu haben? Sie müssen sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden.«
    »Wirklich? Ich wußte gar nicht, daß diese beiden Tätigkeiten irgendwie unvereinbar sind. Meiner Erfahrung nach treten sie oft gemeinsam auf.

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