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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Großvater geheiratet hat. Da war sie erst siebzehn. Darum ist sie, glaube ich, meinetwegen so verzweifelt.”
    Jimmy legte den Kopf schief und schaute sie prüfend an. “Weil du eine alte Jungfer von zweiundzwanzig bist?”
    “Fünfundzwanzig nächsten Monat”, korrigierte sie.
    Jimmy verdrehte theatralisch die Augen. “Und du brauchst noch keinen Stock zum Gehen? Ein Wunder der Natur!” Sein Lächeln war hinreißend.
    “Gran macht sich wirklich ernsthaft Sorgen.”
    “Und du machst dir Sorgen ihretwegen. Ihr seid mir ein schönes Paar!“
    “Ich habe allen Grund dazu.”
    “Klar. Du bist Single, weil - warum? - weil du noch nicht den Richtigen getroffen hast?”
    “Ich bin Single, weil ich das gerne bin und auch bleiben will.”
    Das gefiel Jimmy. Schließlich ging es ihm nicht anders. “Glaubst du, dass Liebe dein Leben ruinieren würde?”
    “Das meiner Mutter hat sie zumindest zerstört.” April sah Jimmy misstrauisch an. Da war etwas in seinen Augen, das sie nicht deuten konnte. “Machst du dich über mich lustig?”
    “Nein, im Gegenteil. Mir geht es da nicht anders. Nur bei mir war es mein Vater.”
    “Deine Mutter hat deinen Vater verlassen?”
    “Irgendwie schon. Sie starb, und er brach zusammen, mit dem Ergebnis, dass ich schließlich von beiden allein gelassen war. Seit damals weiß ich, dass Bindung große Schmerzen verursacht. “
    Wie oft schon hatte sie dasselbe gedacht! “Da sind wir uns sehr ähnlich.”
    “Das finde ich auch”, antwortete Jimmy, wobei er ihr Gesicht in die Hände nahm, es zu sich heranzog und sie küsste.
    April schlang ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich an ihn. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, die Weichheit seiner Lippen und das Eindringen seiner Zunge in ihren Mund zu genießen, um das Warnsignal in ihrem Hinterkopf wahrzunehmen: Es wurde ernst.
    Ihrer beider Erregung gefiel ihm und überraschte ihn zugleich. Noch bevor er nach Seattle zurückging, musste er mit dieser Frau schlafen. Er hatte das Gefühl, dass es für ihn ein unvergleichliches Ereignis werden konnte, und er war entschlossen, es auch für sie unvergesslich zu machen.
    April hämmerte das Herz in der Brust. Sie zog sich zurück und schluckte.
    “Ich gehe lieber hinein, bevor Gran die Hochzeitseinladungen drucken lässt“, sagte sie außer Atem mit einem Kopfnicken zum Haus hin.
    Jimmy blickte auf und sah Ursula am Fenster stehen. Sie machte nicht die geringsten Anstalten, sich zurückzuziehen. “Nur weil ich dich geküsst habe?”
    “Nein, weil ich es dir erlaubt habe”, berichtigte April ihn. Sie wusste, dass Gran viel Wind darum machen würde. “Die Frau ist eine unverbesserliche Optimistin.”
    Jimmy akzeptierte diese Entschuldigung gern. Er hatte auch keine Lust auf Zuschauer. “Ich sehe dich dann morgen zur Fremdenführung.”
    April biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte ihn immer noch schmecken.
    Warum sollte sie ihn nicht wieder sehen! Dies war die sicherste Beziehung, die sie bekommen konnte.
    “Einverstanden.”

    In den nächsten Tagen lief alles so reibungslos ab, als würde eine unsichtbare Hand Regie führen. Ursula ging es zwar nicht hundertprozentig gut, aber sie konnte sich wieder nachmittags um das Postamt kümmern, wenn April am Morgen alle Arbeiten erledigt hatte und es ruhiger wurde.
    Also konnte April die Nachmittage mit Jimmy verbringen.
    Dagegen hatte sie rein gar nichts einzuwenden.
    Er war ein angenehmer Gesellschafter, der sich für alles begeistern konnte und April ihren Heimatort mit neuen Augen und in einem besseren Licht sehen ließ.
    Sie hatte jetzt auch immer ihre Kamera dabei und machte in unbeobachteten Augenblicken Schnappschüsse von ihm.
    Sie kostete jeden Augenblick mit ihm aus.
    Als er sie nach dem dritten Ausflug nach Hause brachte und sie sich vor der Hintertür küssten, wünschte sie, sie könnten irgendwo hingehen, wo sie ungestört waren. Aber vielleicht war es besser so. Lieber das Verlangen genießen, als von der Wirklichkeit enttäuscht werden, sagte sie sich, als sie im Dunkeln leise nach oben schlich, um ihre Großmutter nicht zu wecken.
    Plötzlich hörte sie eine tiefe Stimme aus dem Wohnzimmer. “Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich habe dich noch nie so geheimnisvoll lächeln sehen.”
    April blieb erschrocken stehen. “Was machst du hier im Dunkeln?” fauchte sie ihren Bruder an, der vor dem Kaminfeuer auf dem Sofa saß.
    “Erstens ist es nicht dunkel, und zweitens denke ich nach”, antwortete Max

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