Die Antwort ist Ja
gar nicht.
Irgendetwas war nicht in Ordnung.
Ohne Bademantel eilte sie durch den kleinen Flur zum Zimmer ihrer Großmutter. Ursula war im Bett, allerdings zu schwach, sich allein aufzurichten.
April knipste das Licht an und unterdrückte einen Entsetzensschrei. Das Gesicht, ihrer Großmutter war aschfahl, und sie hielt die Hände gegen die Brust gepresst.
Voller Panik ging April auf die Knie nieder. Sie bemühte sich, ruhig zu sprechen, um ihre Großmutter nicht zusätzlich aufzuregen. “Wo tut es dir weh, Gran?”
April sah die Tränen in den Augen der alten Dame. Angst spiegelte sich in ihrem Blick. “Ich kriege keine Luft mehr, April.”
“Ich rufe Shayne an.”
Sie griff nach dem Telefon und wählte bereits, bevor ihr wieder einfiel, dass die Leitung ja tot war - zum dritten Mal in vier Tagen. An diesem Nachmittag hatte ein weiterer Sturm getobt.
April fluchte wenig damenhaft.
“Ist schon in Ordnung”, murmelte Ursula. “Das geht wieder vorbei. “
April war sich da nicht so sicher, und sie würde sicherlich kein Risiko eingehen. Ihr erster Gedanke war der, Shayne zu holen, aber sie wollte ihre Großmutter nicht allein lassen.
“Sicher wird es das”, sagte sie viel überzeugter, als sie sich fühlte. “Aber nur um sicherzugehen, werde ich dich zu ihm bringen.”
Ursulas Atem hatte sich ein wenig beruhigt, aber sie fühlte sich nicht stark genug, um es aus eigener Kraft zu schaffen. Sie klammerte sich an Aprils Hand.
“Ich weiß wirklich nicht, ob ich … “
“Doch, du kannst”, erklärte April bestimmt. “Schau mich an, Gran.” April schaute in die Augen der Frau, die ihre ganze Welt gewesen war, nachdem sie und ihre Geschwister zu Waisen geworden waren. “Du wirst jetzt aufstehen, und dann fahren wir zu Shayne. Ich werde dir helfen, und du brauchst keine Angst zu haben.”
“Ich habe keine Angst“, log Ursula, um sich selbst Mut zu machen.
April half ihrer Großmutter, sich ganz langsam aufzusetzen, und stützte sie dabei mit ihrer Schulter ab.
Ursula ließ die Beine über die Bettkante hängen und sah zu, wie April ihr schnell Socken und Schuhe anzog. “Aber April, wir werden ihn wecken. Es ist mitten in der Nacht.”
April suchte schnell ein paar Kleidungsstücke, damit ihre Großmutter nicht im Nachthemd auf die Straße musste. “Wir sind hier in Alaska, Gran. Hier ist es sechs Monate im Jahr mitten in der Nacht“, witzelte sie. “Keiner wird es bemerken.”
„Shayne. Mach auf! Ich bin’s, April.”
Sie hatte genau drei Minuten gebraucht, um sich anzuziehen und ihrer Großmutter die Treppe hinunter und in den Wagen zu helfen. Als sie die Wagentür geschlossen und den Zündschlüssel umgedreht hatte, war sie schweißgebadet.
Während ihre Großmutter immer schwerer atmete, war April wie eine Besessene zu Shaynes Haus gefahren.
Endlich flog die Eingangstür zu Shaynes restauriertem, zweistöckigem Haus auf. Shayne blinzelte, versuchte, den Schlaf zu vertreiben, und schaute April einen Moment lang verwirrt an, bevor er sie erkannte. Hinter ihm kam seine Frau Sydney gerade die Treppe hinunter.
“April, was ist los?”
“Gran!” April kämpfte gegen die Welle der Panik an, die sie zu überrollen drohte. “Ich glaube, sie hat einen Herzinfarkt.”
Ungeachtet des Neuschnees rannte Shayne bereits in seinen Hausschuhen zum Wagen hinüber. “Wir müssen sie ins Haus bringen.”
Eine erste Untersuchung der älteren Dame, während der April ängstlich im Zimmer herumschlich, führte zu keinem konkreten Ergebnis. Ursula hatte, so schien es Shayne, tatsächlich einen kleineren Infarkt gehabt, aber er brauchte weitere Untersuchungsergebnisse.
Während Sydney Ursula half, sich wieder anzuziehen, nahm Shayne April beiseite. “Ich muss deine Großmutter in die Praxis bringen, bevor ich mit Sicherheit sagen kann, was mit ihr los ist.” Er blickte über die Schulter zu seiner Patientin hinüber. “Ich glaube, du hast Recht. Sie hatte wohl einen kleinen Infarkt. ” Er lächelte freundlich.
Er drehte sich um und ging wieder zu Ursula hinüber. “Sieht so aus, als ob ich endlich dieses Echokardiogramm machen kann, das du immer hinausgeschoben hast, Ursula.” Shayne sah seine Frau Syd an. “Ich brauche deine Hilfe.”
“Ich komme mit”, schaltete April sich ein, die sich unbedingt nützlich machen wollte.” Sydney braucht nicht…”
Sie kam nicht weiter. “Du musst Alison holen”, sagte Shayne. “Und noch wichtiger, ihren Bruder.”
Das Erste, woran April
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