Die Antwort ist Ja
dachte, war, dass Jimmy Chirurg war. Sie spürte, wie ihr Herz. pochte, als die Angst wiederkehrte. Sie drehte sich um, damit Gran ihre Lippen nicht sehen konnte. “Wirst du sie operieren müssen?” fragte sie leise.
Shayne schüttelte den Kopf. “Ich weiß es noch nicht. Ich hoffe, nicht.” Er musste sich ankleiden. “Sag ihnen, sie sollen zur Praxis kommen.”
April nahm nur noch schnell die Hände ihrer Großmutter und drückte sie. Dann beugte sie sich vor. “Halt durch, Gran”, flüsterte sie ihrer Großmutter ins Ohr.
“Wir werden dich schon wieder auf die Beine bringen. Ich lasse es nicht zu, dass dir irgendetwas passiert.”
April eilte hinaus. Hoffentlich behielt sie Recht.
April wusste nicht, wie sie überhaupt hierher gekommen war. Jetzt hielt sie vor dem weitläufigen, einstöckigen Haus an, in dem Luc und Alison wohnten.
April musste heftig schlucken, um die Tränen zu unterdrücken, die sich in ihr aufstauten. Der Sturm war wieder stärker geworden, und der Wind schlug ihr ins Gesicht, als sie gegen die Eingangstür hämmerte.
Es war Jimmy, der als Erster an der Tür erschien. Er trug nichts als Jeans, die er sich schnell übergezogen hatte, und kämmte sich mit einer Hand die Haare aus den Augen, während er mit der anderen die Haustür öffnete.
Er sah sie und wusste, dass ihrer Großmutter etwas passiert sein musste. Aprils Augen standen voller Tränen. Sie schien jeden Moment zusammenzubrechen, so dass er instinktiv nach ihrem Arm griff. “April, ist was mit Ursula?”
Er weiß es, dachte sie und schluckte. Ein Kloß im Hals hinderte sie daran zu sprechen. Sie nickte heftig.
Jimmy schob sie zur Seite und schaute zu ihrem Wagen. “Ist sie dort?”
April hielt ihn am Arm fest, bevor er hinausgehen konnte. “Nein, Shayne bringt sie zur Praxis. Er - ich glaube, sie hatte einen Herzinfarkt. Er wollte, dass ich dich und Alison hole.” Sie nahm Geräusche und Stimmen im Hintergrund wahr, konnte sich aber nicht darauf konzentrieren. “Jimmy, sie darf nicht …”
“Sie wird nicht”, unterbrach er sie mit fester Stimme. Es hatte keinen Sinn, darüber zu reden, wie die Chancen ihrer Großmutter standen. Sicherlich wären Ursulas Aussichten in einem großen Krankenhaus viel besser als in einem abgelegenen Ort mit veralteter Technologie, aber das musste er nicht unbedingt sagen. “Warte nur eine Sekunde, ich hole Alison.”
April unterdrückte ein Schluchzen.
“Bin schon da.” Alison tauchte hinter Jimmy auf. “Ich hab’s gehört”, versicherte sie Jimmy und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie nickte April ermutigend zu. “Ich muss mich nur schnell anziehen.” Und schon eilte sie davon.
April sieht aus, als würde sie jeden Moment zerspringen, dachte Jimmy. Die reservierte Frau, die ihn in den vergangenen drei Tagen ohne jede Erklärung hatte abblitzen lassen, war verschwunden. Stattdessen war die Frau wieder da, in die er sich in der Hütte verliebt hatte.
Er zeigte auf ihren Wagen. “Geh schon mal und lass den Motor an”, forderte er sie auf, weil er wusste, dass Aktivität am besten half.
Widerspruchslos folgte sie seinen Worten.
April schaute auf die Uhr.
Es war zwei Stunden her, seit sich die Türen zu dem kleinen, Operationsraum geschlossen hatten. Was machten sie dort drinnen bloß?
Seit Sydney wieder zu ihren Kindern nach Hause gegangen war, saß April allein im Wartezimmer und wusste nichts mit sich anzufangen. Da die Leitungen noch tot waren, hatte Sydney angeboten, Max und June zu holen, doch April hatte ihr das ausgeredet. Gran würde, so behauptete April ganz fest, wieder gesund werden.
Sydney hatte genickt. “Sie ist in den allerbesten Händen.”
Die Untersuchungen hatten ergeben, dass bei Gran eine der Hauptarterien, die zum Herz führte, verkalkt war. Normalerweise wurde in einer solchen Situation sofort ein Bypass gelegt.
Doch Shayne fehlten die notwendigen Geräte für ein e solche Operation. Und so schlug Jimmy vor, eine Angioplastik durchzuführen.
“So kann die nötige Blutversorgung aufrechterhalten werden, bis das Wetter sich ändert und sie nach Anchorage geflogen werden kann.” Er schaute April als Ursulas nächste Verwandte an.
“Mach es”, willigte sie ein, ohne zu zögern.
Sie waren nun dort drinnen, Jimmy, Shayne und Alison, und das Leben ihrer Großmutter lag buchstäblich in ihren Händen, während sie hier draußen saß, sich zu Tode ängstigte und die Minuten zählte.
Doch plötzlich öffnete sich die Tür des
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