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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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gedacht, dass ich die Sache vielleicht zu sehr dramatisiert habe. Ich hätte es besser wissen müssen.”
    “April, du kannst nicht jedem sagen, wie er leben soll.”
    Sie lachte kurz auf, die Hand schon am Türgriff. “Genau das ist es ja. Ich sage allen, was sie zu tun haben, aber als es darauf ankam … “
    Als es darauf ankam, dachte sie, habe ich versagt. Sie hatte gewusst, dass ihre Großmutter medizinische Betreuung brauchte, und sie hatte sie im Stich gelassen.
    Er streichelte ihr Gesicht. “April, du bist nicht verantwortlich für die ganze Welt, nicht mal für deine Großmutter. Menschen machen Fehler, und du kannst nicht alles vorhersehen.”
    “Aber ich bin nach Hades gekommen, um mich um sie zu kümmern, und ich habe meine Sache sehr schlecht gemacht.”
    Jimmy legte ihr einen Finger auf die Lippen. “Du hast sie rechtzeitig in die Klinik gebracht”, erinnerte er sie. “Und auf lange Sicht ist das alles, was zählt.
    Sie verdankt dir ihr Leben genauso wie mir, April. Mehr noch sogar, denn wenn du sie nicht rechtzeitig dorthin gebracht hättest, hätte ich sie nicht mehr operieren können.”
    “Du machst deine Sache als Arzt wirklich gut“, sagte sie leise.
    Um seine Augen bildeten sich Fältchen, als er sie anlächelte. “Siehst du, ich hab’s dir doch gesagt.”
    Sie presste die Lippen zusammen, als sie schließlich die Eingangstür öffnete.
    Es war dunkel im Postamt.
    Jimmy spürte, dass sie versuchte, sich zusammenzureißen. Sie würde nicht wollen, dass er sie weinen sah, aber er wusste auch, dass es genau jetzt gut für sie wäre, nicht die Starke zu spielen. Was sie brauchte, war, ihren Gefühlen mal freien Lauf zu lassen.
    Er berührte ihre Schulter. “April!”
    Ganz vorsichtig drehte er sie zu sich um. Verlegen wandte sie das Gesicht ab, doch er legte ihr den Daumen unter das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. “Es ist nichts dabei zu weinen.”
    “Ich weine nie”, erklärte sie.
    Doch im nächsten Moment konnte sie nicht mehr anders.
    April schluchzte auf, und Jimmy zog sie nah an sich heran. Das Schluchzen ergriff ihren ganzen Körper. Jimmy streichelte ihr den Rücken, nahm sie dann in die Arme und führte sie langsam in den hinteren Teil des Raums. Während er sie die Treppe hinauftrug, flüsterte er ihr Koseworte ins Ohr.

16. KAPITEL
    Sobald Jimmy sie in ihr Zimmer gebracht und aufs Bett gelegt hatte, schien es, als sei bei ihr ein Damm gebrochen. April vergaß alle Vorsätze, vergaß das Versprechen, das sie sich selbst gegeben hatte. Das Versprechen, sich zu schützen. Sie konnte heute Nacht nicht allein sein. Und der einzige Mensch, mit dem sie zusammen sein wollte, war Jimmy. “Bleib bei mir”, flüsterte sie.
    Da er glaubte, sie wolle nur von ihm gehalten werden, setzte Jimmy sich auf den Bettrand und nahm sie in die Arme. “Ich gehe nicht fort.” Er beugte sich vor und küsste sie leicht auf die Stirn.
    April legte die Arme um ihn. Er sah die stumme Bitte in ihren Augen, das Verlangen nach Trost, nach jemandem, der sie die Welt vergessen ließ.
    Das Verlangen nach ihm.
    Selbst wenn er ihr hätte widerstehen wollen, er konnte es nicht. Nicht, nachdem er sich in den vergangenen Tagen einzureden versucht hatte, dass er sie nicht wollte, und gleichzeitig wusste, dass er log. Es war die Ironie des Schicksals, dass die einzige Frau, die er je in seinem Leben gewollt hatte, plötzlich eine Kehrtwende gemacht und ihm deutlich gezeigt hatte, dass sie ihn nicht wollte.
    Doch in diesem Moment war alles anders.
    Er küsste sie, und in diesem Kuss lag all das Verlangen, das ihn die vergangenen drei Tage gequält hatte. Tage, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen waren.
    Aber jetzt war es anders als in der Hütte. Es lagen nur einige Tage dazwischen, doch alles war verändert. Damals war es ein Spiel gewesen. Jetzt war daraus Ernst geworden.
    Das Verlangen, das sie verspürten, war noch viel wilder, intensiver als bei ihrem ersten Zusammensein. Sein Puls raste, als sie ihn immer wieder küsste.
    Dieses Mal hatte April die aktive Rolle übernommen.
    Sie gab sich ihm völlig selbstvergessen hin, wie in einem Rausch, bereit, sich völlig aufzulösen.
    Er spürte sofort die Veränderung, die in ihr vorgegangen war. Vom ersten Moment an konnte er kaum Atem holen. Das war nicht länger der Vulkan, der kurz vor seinem Ausbruch stand. Jetzt war er tatsächlich ausgebrochen. Hier handelte es sich nicht mehr um die kontrollierte April, sondern hier hatte er es mit der Gewalt ihrer

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