Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
10 Und als jenes Weib sah, daß er ihr nicht beiwohnen werde, verleumdete sie ihn bei seinem Herrn, indem sie sprach: Mich hat dein hebräischer Sklave, den du liebst, zwingen wollen, daß er mir beiwohne, und es geschah, als ich meine Stimme erhob, da floh er und ließ sein Kleid in meiner Hand, als ich ihn faßte, und zerbrach den Riegel. 11 Und der Ägypter sah das Kleid Josephs und den Riegel zerbrochen und hörte auf die Rede seines Weibes und warf Joseph in das Gefängnis, an den Ort, wo sich die Gefangenen befanden, die der König gefangen gesetzt hatte. 12 Und er war dort im Gefängnis. Und Gott schenkte Joseph Gnade vor dem Oberwärter des Gefängnisses und Erbarmen vor ihm; denn er sah, daß Gott mit ihm war und daß Gott ihm alles, was er tat, wohlgelingen 69
ließ. 13 Und er überließ ihm alles, und der Oberwärter des Gefängnisses kümmerte sich neben ihm um nichts; denn Joseph machte alles, und Gott vollführte es. Und er blieb hier zwei Jahre.
Joseph deutet zwei Gefangenen ihre Träume.
14 Und in jenen Tagen ward der Pharao, der König von Ägypten, zornig über zwei seiner Eunuchen, über den Obermundschenk und über den Oberbäcker, und warf sie ins Gefängnis in das Haus des Oberkochs, in das Gefängnis, wo Joseph gefangen gehalten wurde. 15 Und der Oberwärter des Gefängnisses trug Joseph auf, ihnen zu dienen; und er diente vor ihnen. 16 Und es träumten die beiden, der Obermundschenk und der Oberbäcker, einen Traum und sie erzählten ihn dem Joseph. 17 Und wie er ihn ihnen auslegte, so geschah ihnen: und den Obermundschenk setzte Pharao wieder in sein Amt ein, aber den Bäcker ließ er töten, wie ihnen Joseph ausgelegt hatte. 18 Und der Obermundschenk vergaß den Joseph im Gefängnis, obgleich er ihm kund getan hatte, was ihm geschehen werde. Und er dachte nicht daran, dem Pharao kund zu tun, wie Joseph ihm ge sagt hatte; denn er hatte es vergessen.
Die Träume des Pharao. Josephs Erhöhung.
1 Und in jenen Tagen träumte der Pharao zwei Träume in einer Nacht über eine Heimsuchung, die über das ganze Land kommen sollte, und er wachte aus seinem Schlafe auf und rief alle Traumdeuter, die in Ägypten waren, und auch die Zauberer und sagte ihnen seine beiden Träume; aber sie konnten sie nicht erklären. 2 Und darauf dachte der Obermundschenk an Joseph und erzählte von ihm beim Könige, und der ließ ihn aus dem Gefängnis herausholen und erzählte vor ihm seine beiden Träume. 3 Und er sprach vor dem Pharao, daß seine beiden Träume eins seien, und er sprach zu ihm: Sieben Jahre wird Überfluß eintreten in ganz Ägyptenland und danach sieben Jahre der Not, dergleichen Not noch nicht gewesen ist auf der ganzen Erde. 4 Jetzt aber verordne der Pharao im ganzen Lande Ägypten ..., und man möge Speise sammeln von Stadt zu Stadt in den Tagen der Jahre des Überflusses, und dann wird Speise vorhanden sein für die sieben Jahre der Not, und das Land wird nicht zu Grunde gehen wegen der Not; denn sie wird sehr heftig sein. 5 Und Gott schenkte Joseph Gnade und Erbarmen vor den Augen des Pharao, und der Pharao sprach zu seinen Dienern: Wir werden keinen so weisen und einsichtigen Mann finden, wie dieser Mann ist; denn der Geist Gottes ist mit ihm. Und er setzte ihn als zweiten in seinem ganzen Reiche ein und machte ihn zum Aufseher in ganz Ägy pten und ließ ihn auf seinem zweiten Wagen, dem des Pharao, fahren. 7 Und er kleidete ihn in ein Kleid von Byssus und legte eine goldene Kette an seinen Hals und machte ihn zum Herrn über sein ganzes Haus und machte ihn groß und sprach zu ihm: Ich bin nicht größer als du, außer allein um den Thron! 8 Und Joseph wird Herr über ganz Ägyptenland, und alle Fürsten des Pharao und alle seine Diener und alle, die die Geschäfte des Königs verrichteten, gewannen ihn lieb. Denn in Rechtschaffenheit wandelte er, und es gab bei ihm keinen Hochmut, noch Überheben, noch Ansehen der Person, noch gab es Annehmen von Geschenken, sondern in Rechtschaffenheit richtete er alle Völker des Landes. 9 Und das Land Ägypten hatte Frieden vor dem Pharao um Josephs willen; denn Gott war mit ihm und gab ihm Gnade und Erbarmen für sein ganzes Geschlecht vor allen, die ihn kannten, und denen, die Kunde von ihm hörten. Und das Reich des Pharao war in Ordnung, und es war kein Widersacher, noch Böser da. l0 Und der König nannte den Namen Josephs Sesantisanes und gab Joseph die Tochter des Potiphar, die Tochter des Priesters von Heliopolis, des Oberkochs, zum Weibe. 11
Weitere Kostenlose Bücher