Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Gottes unaussprechliche Geheimnisse sind dir enthüllt. Und selig sind, die Gott dem Herrn in Reue anhängen, weil sie von dieser Wabe essen werden! Denn diese Wabe ist der Geist des Lebens, und diese fertigten des Wonneparadieses Bienen aus Tau der Lebensrosen in dem Paradiese Gottes und jeder andern Blüte. Von ihr genießen auch die Engel und all die Auserwählten Gottes, sowie des Höchsten Söhne all. Wer davon ißt, stirbt nicht in Ewigkeit. 15 Der Gottesengel streckte seine Rechte aus, nahm von der Wabe einen kleinen Teil und aß.
Dann legte er der Asenath mit eigner Hand das andere in den Mund und sprach zu ihr: So iß! Sie aß. 16 Da spricht zu ihr der Engel: Jetzt hast du Lebensbrot gegessen, sowie den Becher der Unsterblichkeit getrunken, bist auch mit Öl der Unverweslichkeit gesalbt. Dein Fleisch läßt aus des Höchsten Born jetzt Lebensblumen sprießen und dein Gebein gedeiht den Zedern im Wonneparadiese Gottes gleich und frische Kräfte werden dich erfüllen. Alsdann wird deine Jugend nimmermehr das Alter schauen und deine Schönheit nie erlöschen. Du wirst für alle eine Stadt, gar wohlbefestigt. 17 Da rieb der Engel an der Wabe, und viele Bienen kamen aus den Zellen dieser Wabe; die Zellen aber waren 78
ohne Zahl, zehntausende und hunderttausende. 18 Die Bienen waren weiß wie Schnee und ihre Flügel purpurfarbig, Scharlach, wie Karmesin; sie hatten scharfe Stacheln; doch t aten sie kein Leid. 19 Die Bienen setzten alle sich an Asenath, vom Kopf bis zu den Füßen und andere große Bienen, ihren Königinnen gleich, erschienen aus den Waben und setzten ihr sich ins Gesicht und auf die Lippen und fertigten in ihrem Munde eine Wabe , auch auf den Lippen eine solche, die jener Wabe glich, die vor dem Engel lag. 20 Und all jene Bienen zehrten von der Wabe, die sich im Munde Asenaths befand. Dann sprach der Engel zu den Bienen: Geht jetzt an euren Platz! 21 Alsdann erhoben sich die Bienen alle und flogen fort und gingen in den Himmel. 22 Die aber Asenath gar wehtun wollten, sie fielen alle leblos auf den Boden. Der Engel streckte über diese toten Bienen seinen Stab und sprach zu ihnen: Erhebet euch und geht auch ihr an euren Platz! 23 Da standen alle toten Bienen auf und flogen in den Hof am Haus der Asenath und blieben in den Fruchtbäumen. 24 Dann streckt der Engel seine Hand mit seinem Zeigefinger aus, rührt damit an der Wabe Ecke gegen Osten; da wird des Fingers Bahn zu Blut. 25 Er streckt die Hand zum zweiten Male aus, rührt an der Wabe Ecke gegen Norden; da wird des Fingers Bahn zu Blut. Und Asenath stand da zu seiner Linken, sah alles, was der Engel tat.
17. Kapitel: Michaels Segen
1 Dann sprach zu Asenath der Engel: Hast du dies jetzt gesehen? Sie sagte: Ja, mein Herr. Ich hab alles gut gesehen. 2 Da spricht zu ihr der Gottesengel: So wird's mit allen meinen Reden sein, die ich an dich schon heut gerichtet habe. 3 Zum dritten Male streckt des Herren Engel seine Rechte aus, rührt an der Wabe eine Ecke an. Da flammte aus dem Tisch geschwind ein Feuer auf und dieses fraß die Wabe auf; dem Tische aber tat es nichts. 4 Dem Wabenbrand entstieg ein süßer Wohlgeruch, erfüllte ganz das Zimmer. Da sprach zum Gottesengel Asenath: Ich habe sieben Jungfrauen, Herr, mit mir von meiner Kindheit an ge meinsam aufgezogen, in einer Nacht mit mir geboren, die mich bedienen und die ich alle lieb wie meine Schwestern. Ich möchte sie jetzt rufen, damit du diese segnest, So, wie du mich gesegnet hast. 5 Da sprach zu ihr der Engel: Ja, rufe sie! 6 Und Asenath rief diese sieben Jungfrauen und stellte sie dem Engel vor; der Engel sprach zu ihnen: Es segne euch der Herr, der höchste Gott, und ihr sollt sieben Zufluchtssäulen sein in sieben Städten und die in jener Stadt der Auserlesenen zusammenwohnen, sie sollen auf euch ruhen in alle Ewigkeit! 7 Der Gottesengel sprach hiernach zu Asenath: Nimm diesen Tisch hinweg! 8
Und wie sich Asenath umwandte, den Tisch hinwegzunehmen, verschwand er schnell aus ihren Augen. Und Asenath bemerkte, daß etwas wie ein Wagen mit vier Pferden gegen den Himmel fuhr; der Wagen aber war wie eine Feuerflamme, die Pferde glichen einem Blitz; der Engel aber stand auf jenem Wagen. 9 Da sagte Asenath: Wie töricht und wie albern bin ich Arme, daß ich geredet, als etwas wie ein Mensch vom Himmel in mein Zimmer kam. Ich wußte nicht, daß hier ein göttlich Wesen kam. Nun geht es in den Himmel wiederum an seinen Ort.
l0 Sie sprach bei sich: Sei deiner Sklavin gnädig, Herr! Schone
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