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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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einundzwanzigsten des zweiten Monats, und wohnte in dem Lande Gesem. 3 Da sprach zu Joseph Asenath: Ich möchte deinen Vater sehen, dieweil dein Vater Israel mir wie mein Vater ist und Gott. 4 Und Joseph sprach zu ihr: Du ziehst mit mir, dann siehst du meinen Vater. 5 Und Joseph kam mit Asenath zu Jakob in das Land von Gesem. Und Josephs Brüder gingen ihnen hier entgege n, vor ihnen auf den Boden niederfallend. 6 Und beide gingen hin zu Jakob, und Jakob saß auf seinem Lager; er aber war ein Greis in gutem Alter. 7 Als Asenath ihn sah, erstaunt sie über seine Schönheit; denn Jakobs Aussehen war gar schön; sein Alter glich der Jugend eines reifen Mannes; sein Haupt jedoch war völlig weiß wie Schnee. Die Haare seines Hauptes waren alle dicht und stark; sein Bart war weiß und reichte bis zur Brust; die Augen waren froh und funkelnd; die Sehnen und die Schultern, die Arme glichen denen eines Engels, die Schenkel und die Beine und seine Füße glichen denen eines Riesen. 8 Wie Asenath ihn sieht, wird sie erstaunt und fällt vor ihm auf ihr Gesicht zur Erde nieder. Und Jakob spricht zu Joseph: Ist diese meine Tochter, deine Frau? Gesegnet sei sie von dem höchsten Gott! 9 Dann rief sie Jakob zu sich her, gab ihr den Segen, küßte sie. Und Asenath streckt ihre Arme aus, umfaßt den Nacken Jakobs, hängt sich an seinen Hals und küßt ihn zärt lich. 10 Dann aßen sie und tranken; hernach gin g Joseph mit der Asenath nach Haus. 11 Und Simeon und Levi, Lias Söhne, sie gaben ihnen einzig das Geleite, die Söhne Ballas und der Zelpha, der Mägde Lias und der Rachel, aber nicht, weil sie sie beneideten und haßten. 12 Und Levi ging zur Rechten Asenaths und Simeon zur Linken. 13 Da faßte Asenath den Levi an der Hand, weil sie ihn mehr als alle Brüder Josephs liebte, als einen Seher, als gottesfürchtig und den Herren fürchtend, war er ja doch ein kluger Mann und ein Prophet des Höchsten; er sah auch selbst am Himmel Schreibezeichen; er las sie und enthüllte diese insgeheim der Asenath. Deswegen liebte Levi auch die Asenath gar innig und schaute ihren Ruheort in Himmelshöhen.

    23. Kapitel: Asenaths Bedrohung
    1 Als Joseph mit der Asenath vorüberzog, wie sie zu Jakob reisten, sah sie der erstgeborene Sohn des Pharao von der Mauer aus und wie er Asenath erblickte, ward er durch ihre wundersame Schönheit ihretwegen toll. 2 Es schickte Boten Pharaos Sohn und ließ den Simeon und Levi zu sich rufen, und als sie kamen und vor ihn sich stellten, spricht so der erstgeborene Sohn des Pharao zu ihnen: Ich weiß: Ihr seid noch heute starke Männer, mehr als die Menschen dieses Landes all. Durch diese eure rechte Hand ward einst der Sichemiten Stadt zerstört; durch eure beiden Schwerter wurden an 30000 Krieger hingemetzelt. 3 Auch ich möcht euch mir heute zu Genossen nehmen; ich würd euch Gold und vieles Silber geben und Knechte, Mägde, Häuser und großen Grundbesitz, wollt ihr auf meine Seite treten und mir Gefälligkeit erweisen. Von eurem Bruder Joseph ward ich schnöd behandelt, da er die Asenath zum Weib sich nahm, die mir doch längst versprochen war. 4 Nun kommt mit mir! Ich will mit Joseph kämpfen, ihn mit dem Schwerte töten und Asenath zum Weibe nehmen. Ihr sollt mir dann zu Brüdern und zu treuen Freunden sein. 5 Doch stimmt ihr mir nicht zu, dann töte ich euch mit meinem Schwert. 6 Kaum hat er dies gesagt, entblößt er schon sein Schwert und zeigt es ihnen. 7 Doch Simeon war ein kühner und verwegener Mann; er dachte schon daran, die Rechte an den Griff des Schwerts zu legen und aus der Scheide es zu ziehen und dann den Sohn des Pharaos zu erschlagen, dieweil er Unerträgliches zu ihnen sprach. 8 Doch seines Herzens Sinnen merkte Levi, war er doch ein Prophet. So stieß er denn mit seinem Fuß den rechten Simeons und drängte ihn, ihm zu verstehen gebend, er soll von seinem Zorne lassen. 9 Und Levi sprach zu Simeon in Ruhe: Was zürnst du diesem Mann? Wir sind doch gottesfürchtige Männer; uns ziemt es nicht, mit Bösem Böses zu vergelten. 10 Darauf sprach Levi zu dem Sohn des Pharao mit Freimut, doch mit Herzensmilde: Was redet unser Herr nur solche Sachen? Wir sind doch gottesfürchtige Männer, und unser Vater ist ein Freund des höchsten Gottes und un ser Bruder gleichet einem Gottessohn. 11 Wie könnten wir da solche Schlechtigkeit begehen, zu sündigen vor unserm Gott und unserm Vater Israel und un serm Bruder Joseph? 12 Hör meine Worte: Nicht ziemt es einem gottesfürchtigen Mann, auf irgendeine

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