Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
und trifft ihn an die linke Schläfe und schlägt ihm eine schwere Wunde. 3 Halbtot fällt er vom Pferd zu Boden. 4 Und gleich darauf läuft Benjamin auf einen Felsen und ruft dem Wa-genlenker Asenaths zu: Hol aus dem Bach mir Steine! 5 Er gab ihm fünfzig Steine; so tötete nun Benjamin mit Steinwürfen die fünfzig Männer bei dem Sohn des Pharao, die Steine drangen all durch ihre Schläfen. 6 Alsdann verfolgten Lias Söhne, Ruben, Simeon und Levi, Juda, und Issachar mit Zabulon die Männer, die der Asenath aufgelauert, und überfielen sie ganz unversehens; sie hieben allesamt sie nieder, und die sechs Männer tötet en 2706. Die Söhne Ballas und der Zelpha flohen vor ihnen mit den Worten: »Zugrunde gehen wir durch unsere Brüder, und Pharaos Sohn starb durch die Hand des jungen Benjamin, und all die Seinen fielen durch die Hand des Knaben Benjamin. 8 Nun also kommt! Wir wollen Asenath und Benjamin erschlagen und dann in diesen Rohrwald fliehen! « 9 Sie gingen mit gezückten Schwertern voller Blut zu Asenath. 10 Als Asenath sie sah, ward sie von Furcht erfüllt und rief: Herr, Gott! Du hast das Leben mir geschenkt und mich befreit von Götzenbildern, von tödlichem Verderben, hast mir verheißen, es werde meine Seele ewig leben. Befrei mich jetzt von diesen bösen Männern! 11 Und Gott der Herr erhört die Stimme Asenaths, und augenblicklich fielen ihrer Feinde Schwerter aus ihrer Hand zu Boden und wurden Staub.
28. Kapitel: Asenaths Großmut
1 Als Ballas und der Zelpha Söhne dieses seltsame Wunder sahen, da sprachen sie voll Furcht: »Es kämpft der Herr zugunsten Asenaths jetzt gegen uns. « 2 Da fielen sie auf ihr Gesicht zur Erde und warfen sich der Asenath zu Füßen mit den Worten: » Erbarm dich unser, deiner Sklaven, dieweil du unsere Herrin bist und unsere Königin! 3 Wir handelten an dir gar schlimm, sowie an unserem Bruder Joseph; der Herr jedoch vergalt uns schon nach unseren Werken. 4 Deswegen flehen wir dich an, wir deine Sklaven: Hab Mitleid mit uns Armen, Elenden!
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Schütz uns vor unserer Brüder Hand! Sie mögen nicht als Rächer auftreten, daß wir dich unterdrücken wollten! Nicht mögen ihre Schwerter gegen uns sich wenden! 5 Wir wissen ja, daß unsre Brüder gottesfürchtige Männer sind und keinem Menschen Böses tun für Böses. 6 Schütz deine Sklaven vor jenen, ach du unsre Herrin!« 7 Da sprach zu ihnen Asenath: »Seid guten Muts, habt keine Furcht vor euren Brüdern! Sie sind ja gottesfürchtige Männer und voller Furcht des Herrn. Geht aber in den Rohrwald dort, bis ich zu euren Gunsten sie hab umgestimmt und ihren Zorn beschwichtigt für das, was ihr so schrecklich gegen sie gewagt! Indessen sieht's der Herr und richtet zwischen mir und euch.
« 8 Da flohen in den Rohrwald Dan und Gad; doch ihre Brüder, Lias Söhne, eilten, wie die Hirsche, gar eifrig gegen sie heran. 9 Da stieg von ihrem überdachten Wagen Asenath herab und reichte unter Tränen ihnen ihre Rechte; sie aber warfen huldigend vor ihr sich hin und brachen in ein lautes Weinen aus und fragten nach den Brüdern, nach den Mägdesöhnen, um sie zu töten. 10 Da sprach zu ihnen Asenath:
»Ich bitt euch: Schonet eure Brüder! Vergeltet ihnen nimmer für das Böse Böses! Der Herr hat mich vor ihnen ja gerettet. Denn er zerbrach in ihren Händen ihre Degen, ihre Schwerter; sie schmolzen hin und wurden Asche, wie Wachs vorm Feuer, und dies ist uns genug, daß selbst der Herr mit ihnen kämpft zu unsern Gunsten. 11 Nun schonet eure Brüder! Sie sind ja eure Brüder, von eures Vaters Israel Blut. 12 Darauf erwiderte ihr Simeon: »Warum spricht unsere Herrin gute Worte zugunsten ihrer Feinde? 13 Nein! Lieber wollen wir sie Glied um Glied mit unsern Schwertern jetzt zusammenhauen. Sie planten Schlimmes gegen unsern Bruder Joseph und unsem Vater Israel und gegen dich heut, unsere Herrin. « 14 Da streckte Asenath die Rechte aus, berührte Simeons Bart und küßte ihn und sprach: »In keiner Weise, Bruder, darfst du deinem Nächsten für Böses auch Böses vergelten. Der Herr würde eine solche Überhebung rächen. Sie sind nun einmal eure Brüder und eures Vaters Israel Geschlecht; sie flohen ja auch weit von euch hinweg. Verzeihet ihnen doch! « 15 Da trat nun Levi auf sie zu und küßte ihr die rechte Hand; er sah, daß sie vor ihrer Brüder Zorn die Männer retten wollte, daß diese sie nicht töteten. 16 Und diese selber waren in der Nähe in dem Röhrendickicht. 17 Obgleich ihr Bruder Levi dieses wußte, verriet er
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