Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Bericht an Jeremias. Dieser kehrt heim, warnt vor Frauen aus Babylon und wird nach einer Weissagung über > Jesus Christus, Gottes Sohn< vom Volk fast ge steinigt.
Die Elias-Apokalypse setzt die des Sophonias fort: sie beginnt mit Mahnungen, nicht die Welt zu lieben, durch reines Fasten Sünden zu tilgen, beim Beten nicht zu zweifeln (ein christlicher Einschub: Gott sandte seinen Sohn in diese Welt, daß er aus der Gefangenschaft uns rette; er ist Vater, hält Throne bereit). Kap. 25-31 folgen dunkle Weissagungen über Ägypten [wo das Buch wahrscheinlich entstand]: Ein Frevelskönig wird getötet von einem > Friedenskönig<, der aber Kinder verbrennt, dann herrschen Perser in Ägypten. Der »Gesalbte« (Antichrist) kommt mit Tauben und Kreuz, heilt Kranke, aber erweckt keine Toten. Er ermordet die Jungfrau Tabitha, die ihn schilt, sowie Henoch und Elias, aber sie erstehen wieder. Er sticht Heiligen die Augen aus und reißt ihnen Nägel ab, andere fliehen. Als er 60 Gerechte verbrennen will, fallen viele von ihm ab. Der wahre Gesalbte läßt durch 64000 Engel die von ihm Gesiegelten entführen. Auf Erden entsteht Beben, Finsternis, Hunger, Empörung: der Antichrist weint und kämpft nochmals mit den Engeln. Im Weltgericht wird auch er von Henoch und Elias aufgelöst wie Eis. Der wahre Gesalbte schafft Himmel und Erde neu und herrscht mit den Heiligen tausend Jahre. - Die jüdische Grundschrift (Tempel, Antichrist) entstand wohl zwischen 100 vor und 100 nach Christus in Ägypten und wurde christlich überarbeitet; die Bestandteile sind kaum zu trennen. Auch die Offenbarung des heiligen Johannes enthält ja viel Alttestamentliches.
Das >Buch des Elias< schildert stückweise seine Himmelsreise, den Antichrist, den Auszug aus Babel und in einer Schau Abrahams den Messias und 40 fruchtbare Jahre; mit ihm erniedrigt Gott die Heiden und erhöht Israel. Dann folgt der Jüngste Tag und das neue Sion.
Zwischen vielen Prophetenstellen steht eine Beschreibung der Kriege der Sassaniden (Perserkönige) gegen Rom, 256-259 nach Christus, also ein sehr spätes Stück.
Das Henoch-Buch, ganz nur äthiopisch erhalten, ist wohl die umfangreichste, interessanteste und umstrittenste unter den Apokalypsen,
»bizarr, doch voll kühnen Glaubens an den Sieg des Guten«. Von den 5 Büchern, den 5 Büchern Moses nachgebildet, schildert das Engelbuch Fall und Strafe der Engel (vgl. Gen 6,4) und Henochs Reisen durch Erde und Unterwelt; er sieht da Blitze, Ströme, Feuer, den Strafort der gefallenen Engel (Sterne), die Unterwelt der Verstorbe nen, der Sünder; Edelsteinberge und Täler mit Duftbäumen, Tore für Winde, Regen, Sterne. Das astronomische Buch. Henoch sieht Sonne, Mond, Schalttage, Sterne, Windrose; beide Bücher bieten altes Wissen aus Babylon und griechische Gedanken über Naturordnung und gehen wohl zurück bis über 150 vor Christus, da sie im Jubiläenbuch, 4,17
ff. vorausgesetzt sind. Das Geschichtsbuch beschreibt in 2 Traumgeschichten die Sintflut: die Weltgeschichte in Tiersinnbildern von weißen Farren = Adam bis zum weißen Büffel = Messias. Das Mahnbuch weist hin auf Strafen und Lohn und fordert auf zum Aushalten; Ge -
schichts- und Mahnbuch mit den Gegensätzen der Frommen und Gottlosen [Pharisäer-Sadduzäer] spiegeln die Verhältnisse zwischen 135
und 63 vor Christus wider. Im Messiasbuch schaut Henoch die Wohnungen der Gerechten, dann das Messiasreich (ähnlich Daniel 7): das Gericht des » Menschensohnes«, der »auserwählt« ist vor der Schöpfung, Retter der Gerechten, Licht der Völker, geistbegabt; dann die Auferstehung der Toten, Marterwerkzeuge für die Mächtigen, Ansturm der Heiden und in der 3. Bilderrede den Menschensohn, wie er auf dem Throne seiner (Gottes oder gottgleicher) Herrlichkeit sitzend, alle Werke der Heiligen richtet und alle Sünder mit seines Mundes Rede tötet; alle Könige und Erdbesitzer flehen ihn um Barmherzigkeil an. Es kam jenes hochbetagte Haupt ... mit Engeln ohne Zahl und ... sprach: Du bist der Mannessohn, der zur Gerechtigkeit geboren ist ... und die Gerechtigkeit des betagten Hauptes verläßt Dich nicht ... Heil der zukünftigen Welt wird Dir zuteil immerdar ... Und so wird langes Leben sein bei jenem Menschensohn.
»Menschensohn« ist semitisch soviel wie Mensch. Daniel (7,1-28) sieht, wie aus dem Ur-(Chaos-)Meere 4 Tiere aufsteigen: ein Löwe =
Reich der Babylonier, ein Bär = Meder, Panther = Perser, ein ganz furchtbares = Griechen, das heißt Alexanders Nachfolger
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