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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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Urteil gesprochen? 21 Denn wie das Land dem Walde gegeben ist, und das Meer seinen Wogen, ebenso können die Erdenbewohner nur das Irdische erkennen und nur die Himmlischen das, was in Himmelshöhen ist.

    Aber schmerzlich ist es, das Notwendigste nicht zu wissen.
    22 Ich antwortete und sprach: Herr, ich flehe dich an, weshalb ist mir dann überhaupt das Licht der Vernunft gegeben? 23 Denn ich wollte dich nicht über Dinge fragen, die uns zu hoch sind, sondern über solche, die uns selber betreffen, jeden Tag aufs Neue: >Weshalb< ist Israel den Heiden hingegeben zur Schmach, dein geliebtes Volk den gottlosen Stämmen? Das Gesetz unserer Väter ist vernichtet, die geschriebenen Satzungen sind nicht mehr; 24 wir schwinden aus der Welt wie Heuschrecken, unser Leben ist ein Rauch. Wir freilich sind nicht einmal wert, Erbarmung zu erfahren; 25 aber was wird er für seinen Namen tun, der über uns ausgesprochen ist? Das war's, wonach ich fragte.

    Der kommende Äon gibt die Lösung.
    26 Er antwortete mir und sprach: Wenn du bleiben wirst, wirst du's schauen; und wenn du lange leben wirst, wirst du erstaunen. Denn der Äon eilt mit Macht zu Ende.

    Warum dieser Äon vorher zu grunde gehen muß.
    27 Er vermag es ja nicht, die Verheißungen, die den Frommen für die Zukunft ge macht sind, zu ertragen; denn dieser Äon ist voll von Trauer und Ungemach. 28 Denn gesät ist das Böse, wonach du mich fragst, und noch ist seine Ernte nicht erschienen. 29 Ehe das Gesäte also noch nicht geerntet, und die Stätte der bösen Saat nicht verschwunden ist, kann der Acker, da das Gute gesät ist, nicht erscheinen. 30 Denn ein Körnchen bösen Samens war im Anfang in Adams Herzen gesät, aber welche >Frucht< der Sünde hat das bis jetzt getragen und wird weiter tragen, bis daß die Tenne erscheint. 31 Ermiß >also< selber: wenn schon ein Körnchen bösen Samens solche Frucht der Sünde getragen hat,-
    32 wenn einst Ähren >des Guten< gesät werden ohne Zahl, welche große Ernte werden die geben!

    Wann soll das geschehen?
    33 Ich antwortete und sprach: Wie lange noch, wann soll das geschehen? Unser Leben ist >ja< so kurz und elend. 34 Er aber antwortete und sprach: Du willst doch nicht mehr eilen als der Höchste? Denn du willst Eile um deiner selbst willen, der Höchste aber für Viele.

    Das Ende kommt, wann die Zahl der Gerechten voll ist.

    84
    35 Diese deine Frage haben schon die Seelen der Gerechten in ihren Kammern ge tan; die sprachen: Wie lange >sollen wir< noch >hier< bleiben? Wann erscheint endlich die Frucht auf der Tenne unseres Lohns? 36 Aber ihnen hat der Erzengel Jeremiel geantwortet und gesprochen: wann die Zahl von Euresgleichen voll ist! Denn Er hat auf der Waage den Äon gewogen, 37 Er hat die Stunden mit dem Maße gemessen und nach der Zahl die Zeiten gezählt. Er stört sie nicht und weckt sie nicht auf, bis das angesagte Maß erfüllt ist. 38 Ich antwortete und sprach: Herr, mein Gebieter, aber auch wir sind voller Sünden. 39 Wird nicht vielleicht unseret wegen die Tenne der Gerechten aufgehalten, um der Sünden der Erdenbewohner willen? 40 Er antwortete mir und sprach: Geh hin, frage die Schwangere, ob ihr Schoß, wenn ihre neun Monate um sind, noch das Kind bei sich behalten kann? 41 Ich sprach: Gewiß nicht, Herr. Er sprach zu mir: Die Wohnungen der Seelen im Hades sind dem Mutterschoße gleich; 42 denn wie ein gebärendes Weib der Schmerzen der Geburt möglichst bald sich zu entledigen >strebt<, so streben auch sie danach, möglichst bald das zurückzugeben, was ihnen im Anfang vertraut ist. 43 Dann wird man dir zeigen, was du zu schauen begehrst.
    Das Ende kommt bald.
    44 Ich antwortete und sprach: Wenn ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, wenn es möglich ist, und wenn ich dazu fähig bin, 45 so zeige mir auch dies: ob noch längere Zeit, als schon vergangen ist, uns bevorsteht, oder ob wir bereits das Meiste hinter uns haben? 46 Denn wieviel vergangen ist, weiß ich wohl; aber die Zukunft kenne ich nicht. 47 Er sprach zu mir: Tritt nach rechts, so will ich dir den Sinn eines Gleichnisses erklären. 48 Als ich nun hintrat, da sah ich, wie ein glühender Ofen an mir vorüberfuhr; und als das Feuer vorüber war, sah ich, wie noch Rauch zurückblieb. 49 Danach zog eine Wolke, voll Wassers, an mir vorüber; die ließ einen mächtigen Regenguß herab. Als aber der Regenguß vorüber war, blieben noch einzelne Tropfen darin zurück. 50 Da sprach er zu mir: Nun überlege selbst: wie des Regens mehr ist als der

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