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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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sind, von welchen Orten und aus welchem Anlaß sie geschrieben sind, erklären das denen, die es wissen wollen, selbst. «
    Im Osterbrief spricht Athanasius von Alexandrien von 27 Büchern des NT,- in diesem Umfang stellt das NT sich auch heute dar. Nachdem Athanasius die alt testamentlichen Schriften aufgezählt hat, fährt er fort:
    »Ohne Bedenken sind die Schriften des Neuen Testamentes zu nennen: Die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, ebenso danach die Apostelgeschichte und die sieben sogenannten katholischen Briefe der Apostel, der des Jakobus, zwei des Petrus, drei des Johannes und einer de s Judas. Dazu kommen vierzehn Briefe des Apostels Paulus, der erste an die Römer, zwei an die Korinther, der an die 127
    Galater, die Epheser, an die Philippen der an die Kolossen zwei an die Thessalonicher, der Brief an die Hebräer, zwei an Timotheus, einer an Titus und als letzter der eine an Philemon. Ferner noch die Offenbarung des Johannes. «

    Zeugnis für Christus
    Die Hauptauseinandersetzung um den Kanon spielte sich in der Zeit von 200 bis 400 ab. Zunächst war es natürlich so, daß man die Unterscheidung zwischen kanonischen und apokryphen Schriften gar nicht kannte. Das Bedürfnis, ein Zeugnis für Christus abzulegen, das an keine örtlichen oder zeitlichen Grenzen gebunden war, führte zur schriftlichen Fixierung der christlichen Lehre in Form von Evangelien und Briefen.
    In gewisser Weise kanonisiert wurde manches dadurch, daß es in den meisten Gemeinden gelesen und geschätzt wurde, anderes dagegen konnte sich nicht durchsetzen. Auch in der Zeit, in der in den Gemeinden um die Entscheidung gestritten wurde, welche Schriften anerkannt werden, wurde noch Neues verfaßt.
    Schließlich entstanden Apokryphen auch noch in der Zeit, als der Kanon unangefochten feststand. Sie wurden bewußt in Anschluß an die literarische Form der kanonischen Schriften verfaßt und waren von vornherein als literarische Fiktionen gedacht.

    Ergänzung der kanonisierten Bücher
    Man kann sagen, daß die literarischen Formen der Apokryphen in Anknüpfung, Übernahme und Weiterbildung des NT entstanden sind. In der Zeit vor der Kanonbildung sind außerdem viele später kanonisierte Evangelien entstanden. Es ist wahrscheinlich, daß diese Gattung vom Markus-Evangelium ausgegangen ist. Die Paulusbriefe haben ziemlich am Anfang der schriftlichen Verkündigung gestanden. Alle weiteren Briefe sind dann sicherlich von diesem Vorbild ange regt worden.
    Das Hauptmotiv für die Entstehung apokrypher Schriften ist ohne Zweifel das der Ergänzung. Man hielt die neutestamentlichen Schriften nicht für ausreichend, denn es fehlte ihnen vieles, was man gerne wissen wollte. Die apokryphen Apostelgeschichten berufen sich zwar auf die kanonische Apostelgeschichte, aber diese scheint in ihrer Form den Ansprüchen nicht genügt zu haben. Jedenfalls stehen die
    >Apostelakten< der griechischen Roman- und Volkserzählungsliterat ur näher.
    Die überlieferten Texte wurden häufig einfach inhaltlich erweitert. Man nahm Teile heraus und erzählte sie weiter. Freilich ließ man dabei der Phantasie freien Lauf. Besonders bot sich die Kindheit Jesu zur Ergänzung an. Da über dieses Thema in den Evangelien so gut wie nichts steht, hat man diesem Umstand mit teilweise haarsträubenden, völlig unglaubwürdigen Wundergeschichten abzuhelfen versucht.
    Die apokryphen Schriften kann man entsprechend den literarischen Formen des NT einteilen, denen diese in irgendeiner Form immer verpflichtet sind, sei es in haltlich oder formal. An erster Stelle sind die apokryphen Evangelien zu nennen, das sind Schriften, die an die Stelle der vier Evangelien des Kanons oder in Erweiterung neben sie treten wollten. Darüber hinaus gibt es die pseudepigraphischen Briefe, denen meist ein Apostelname verangestellt wurde, um ihnen mehr Autorität zu verleihen. Die apokryphen Apostelgeschichten stellen eine Ergänzung zum NT dar, näherhin natürlich zum Leben der Apostel. Sehr beliebt war zu dieser Zeit die literarische Gattung der Apokalypsen, die in großer Zahl entstanden sind und verbreitet wurden.

    Die apokryphen Evangelien!
    Zum Begriff Evangelium
    Beim Begriff Evangelium denken wir sofort an ein schriftlich abgefaßtes Werk. Es ist ein griechisches Wort, und es bedeutet eine mündlich überbrachte Botschaft, ist also zunächst etwas Unliterarisches. Das griechische Wort muß auch auf dem Hintergrund der griechischen Kultur erklärt werden. Im

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