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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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    Maria sagte zu Joseph: »Weil ich zwei Völker mit meinen Augen sehe, eines, das weint und wehklagt, und eines, das sich freut und jubelt.« 3
    Sie hatten den halben Weg zurückgelegt, da sagte Maria zu ihm: > Nimm mich herab vom Esel! Denn was in mir ist, drückt mich und will hervorkommen.< Da nahm er sie vom Esel herab und sagte zu ihr: > Wohin soll ich dich führen und dich in deinem unschicklichen Zustand in Schutz bringen? Denn die Gegend ist ein sam.< 18,1 Und er fand dort eine Höhle und geleitete sie hinein, und er ließ seine Söhne ihr zur Seite und zog aus, um eine hebräische Hebamme in der Gegend von Bethlehem zu suchen. 2 Ich aber Joseph ging umher und ging wiederum nicht umher und blickte nach oben in die Luft und sah die Luft erstarrt und blickte nach oben an das Himmelsgewölbe und sah es stillstehen und die Vögel des Himmels ohne Bewegung. Und ich blickte auf die Erde und sah eine Schüssel am Boden und Arbeiter um sie gelagert, und ihre Hände waren in der Schüssel, und die beim Kauen waren, kauten doch nicht, und die Speise nahmen, brachten sie doch nicht in die Höhe, und die Speise an ihren Mund führten, brachten sie doch nicht heran, sondern ihrer aller Gesichter blickten unverwandt nach oben.
    Und siehe, Schafe wurden dahergetrieben und kamen kein en Schritt vorwärts, sondern blieben stehen, und der Hirt erhob seine Hand, um sie mit dem Stecken zu schlagen, und seine Hand blieb oben stehen. Und ich blickte auf die Flut des Flusses und sah die Mäuler der Böcke darauf auf der Oberfläche des Wassers liegen und doch nicht trinken - und auf ein Mal ging alles wieder nach seinem gewohnten Lauf weiter. 19,1 Und siehe, eine Frau kam vom Gebirge herab, die sagte zu mir: »Mann, wo hin bist du unterwegs?« Und ich sagte zu ihr: > Ich suche eine hebräische Hebamme.< Und sie gab zur Antwort und sagte zu mir: »Bist du aus Israel?« Und ich sagte zu ihr: »Ja. « Sie aber sagte: > Und wer ist die, die in der Höhle ge bären soll?< Und ich sagte: > Meine Verlobte.< Da sagte sie zu mir: > Dann ist sie also nicht dein Weib?< Und ich sagte zu ihr: > Es ist Maria, die im Tempel des Herrn auferzogen worden ist; sie hatte ich mir zum Weibe erlost, und gleichwohl ist sie nicht mein Weib, sondern Empfängnis hat sie erhalten vom heiligen Geist.< Da sagte die Hebamme zu ihm: > Das soll wahr sein?< Und Joseph sagte zu ihr: > Komm und sieh! < Und die Hebamme ging mit ihm hin. 2 Und sie standen an dem Platz, wo die Höhle war, und siehe, eine lichte Wolke hüllte die Höhle in Schatten. Da sagte die Hebamme: > Erhoben ist heute meine Seele. Denn meine Augen haben Wunderbares gesehen; denn für Israel ist Heil gebo ren worden.< Und sogleich verzog sich die Wolke aus der Höhle, und es erschien ein gewaltiges Licht in der Höhle, so daß unsere Augen es nicht ertragen konnten. Und nach kurzer Zeit verschwand jenes Licht, bis das Kind zu sehen war; und es kam und nahm die Brust von seiner Mutter Maria. Und die Hebamme schrie auf und rief: »Groß ist der Tag heute für mich, daß ich dieses neue Schauspiel habe sehen dürfen!« 3 Und die Hebamme verließ die Höhle. Da begegnete ihr Salome, und sie sagte zu ihr: > Salome, Salome! Ein neues Schauspiel habe ich dir zu erzählen: eine Jungfrau hat geboren, was doch ihre Natur gar nicht erlaubt!< Da sagte Salome: > So wahr der Herr, mein Gott, lebt, wenn ich meinen Finger nicht anlege und ihren Zustand untersuche, so glaube ich nicht, daß eine Jungfrau geboren hat.<

    Die Feststellung der Jungfräulichkeit Marias
    1 Und die Hebamme ging hinein und sagte zu Maria: > Lege dich zurecht! Denn kein geringfügiger Streit ist um dich im Gange.< Und Salome untersuchte unter Anlegen ihres Fingers ihren Zustand. Dann stieß sie Klagerufe aus und rief: »Wehe über mein Unrecht und meinen Unglauben! Denn ich habe den lebendigen Gott versucht. Siehe da, meine Hand fällt verbrannt von mir ab!« 2 Und sie beugte ihre Knie vor dem Gebieter und sprach: >Gott meiner Väter! Gedenke meiner, daß ich Same Abrahams und Isaaks und Jakobs bin! Gib mich nicht vor den Kindern Israel der Schande preis, sondern gib mich den Armen wieder Denn du weißt, Gebieter, daß ich auf deinen Namen hin meinen Dienst an Armen und Kranken ohne Entgelt ausübe und meinen Lohn dafür von dir empfing.< 3 Und siehe, ein Engel des Herrn trat herzu und sprach zu ihr: »Salome, Salome! Erhört hat dich der Herr. Leg deine Hand an das Kindlein und trage es! Rettung und Freude wird dir zuteil werden.« 4

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