Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
der Verurteilung zum Tod ausliefert. Was soll ich also mit ihr anfangen? Ich werde sie in aller Stille fortschicken von mir.< Und, während er so überlegte, überfiel ihn die Nacht. 2 Und siehe, ein Engel des Herrn erscheint ihm im Traum und spricht: > Hab keine Angst wegen dieses Mägdleins! Denn was in ihr ist, das stammt vom heiligen Geist. Sie wi rd aber einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von seinen Sünden. < Und Joseph erhob sich vom Schlaf und pries den Gott Israels, der ihm diese Gnade geschenkt hatte, und war weiter um sie besorgt.
Das Verhör vor dem Hohenpriester
1 Es besuchte ihn aber der Schriftgelehrte Hannas und sagte zu ihm: > Weswegen hast du dich nicht in unserer Versammlung gezeigt?< Und es sagte Joseph zu ihm: > Weil ich müde war von der Reise und den ersten Tag habe ausruhen müssen.< Und Hannas drehte sich um und sah Maria in anderen Umständen. 2 Und er ging geschwind hin zum Priester und sagte zu ihm: >Joseph, den du als Zeuge kennst, hat schwer gegen das Gesetz verstoßen.< Und der Priester sagte: > Inwiefern denn?< Und er sagte: > Die Jungfrau, die er aus dem Tempel zur Obhut übernommen hat, die hat er befleckt. Er hat die Hochzeit mit ihr erstohlen und es den Kindern Israel nicht vorher zur Anzeige gebracht.< Da gab der Priester zur Antwort und sprach: > Joseph sollte das getan haben?< Und der Schriftge lehrte Hannas sagte: »Schick Diener hin, und du wirst feststellen, daß die Jungfrau in anderen Umständen ist. « Und die Diener gingen hin und fanden es so, wie er's gesagt hatte, und führten sie zusammen mit Joseph vor das Gericht. 3 Und der Priester sprach: »Maria, warum hast du das getan? Warum hast du deine Seele so erniedrigt und den Herrn, deinen Gott, ganz vergessen? Du, die im Allerheiligsten auferzogen worden ist und Nahrung empfangen hat aus der Hand eines Engels und die Gesänge im Tempel hat hören dürfen und zu ihnen, tanzen vor ihm Gott? Warum hast du das getan?« Sie aber weinte bitterlich und sagte: > So wahr der Herr mein Gott lebt, ich bin rein vor ihm und weiß von keinem Mann.< 4 Und es sagte der Priester zu Joseph: »Warum hast du das getan? Und Joseph sagte: > So wahr der Herr mein Gott lebt, frei von Schuld bin ich an ihr.< Und der Priester sprach: > Leg kein falsches Zeugnis ab, sondern sag die Wahrheit! Du hast die Hochzeit mit ihr gestohlen und es den Kindern Israel nicht vorher zur Anzeige gebracht und hast dein Haupt nicht vorher unter die gewaltige Hand Gottes gebeugt, damit dein Same gesegnet wäre. < Und Joseph schwieg dazu. 16,1 Und der Priester sprach: > Gib die Jungfrau wieder her, die du aus dem Tempel des Herrn empfangen hast! < Und Joseph brach in heftige Tränen aus. Darauf antwortete der Priester: > Ich werde euch das Prüfungswasser des Herrn zu trinken geben, und er, der Herr, wird eure Sünden in euren Augen offenbaren. < 2 Und der Priester nahm's und gab's dem Joseph zu trinken und schickte ihn ins Gebirge, und er kam später unversehrt wieder zurück. Er gab's aber auch der Maria zu trinken und schickte sie ins Gebirge, und sie kam später unversehrt wieder zurück. Und es wunderte sich das ganze Vo lk, daß keine Sünde an ihnen zum Vorschein gekommen war. 3 Und es sagte der Priester: > Wenn der Herr Gott eure Sünde nicht offenbart hat, dann richte auch ich euch nicht. < Und entließ sie. Und Joseph nahm Maria mit sich und ging heim in sein Haus und wa r dabei voller Freude und pries den Gott Israels.
Die Geburt Jesu
1 Es erging aber ein Befehl vom König Augustus, es sollten alle Leute in Bethlehem in Judäa sich in eine Liste eintragen lassen. Und Joseph sagte bei sich: »Ich werde meine Söhne eintragen lassen. Wie aber soll ich es mit diesem Mägdlein machen? Wie soll ich sie eintragen lassen? Als meine Ehefrau? Ich habe eine ge wisse Scheu davor. Oder als Tochter? Aber es wissen doch alle Kinder Israel, daß sie nicht meine Tochter ist. Der Tag des Herrn selbst wird es machen, wie der Herr will.« 2 Und er sattelte den Esel und setzte sich darauf, und sein Sohn zog den Esel vorn, und Joseph ging hinterdrein. Und sie hatten sich bis auf 3 Meilen Bethlehem genähert. Da wandte sich Joseph um und sah sie traurig und sprach bei sich: > Vielleicht macht ihr das zu schaffen, was in ihr ist. < Und ein ander Mal wandte sich Joseph um und sah sie lachen. Da sagte er zu ihr: > Maria, was ist dir, daß ich dein Gesicht das eine Mal lachen sehe, das andere Mal traurig?< Und
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