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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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Volksmenge rief: > Weg mit dem Gaukler! Denn er hat alle unsere Frauen be tört.« Und die Massen ließen sich mitreißen. 16 Und als Thamyris vor dem Richterstuhl des Kastellius stand, sagte er laut schreiend: > Prokonsul! Der Mensch - wir wissen nicht, wo er herkommt -, der die Jungfrauen sich 180
    nicht verheiraten läßt, möge vor dir aussagen, warum er das lehrt.< Demas aber und Hermogenes sagten zu Thamyris: > Bezeichne ihn als Christen! Dadurch lieferst du ihn sicher dem Tode aus.< Der Statthalter aber ging mit sich zu Rate und rief den Paulus auf und sagte: > Wer bist du und was lehrst du? Denn keine geringfügige Anklage erheben sie gegen dich.< 17 Und Paulus erhob seine Stimme und sprach: > Wenn ich heute darüber verhört werde, was ich lehre, so vernimm, Prokonsul! Der lebendige Gott, der strafende Gott, der eifernde Gott, der Gott, der für sich selbst keinerlei Bedürfnis kennt, aber die Rettung der Menschen sich angelegen sein läßt, der hat mich gesandt, damit ich sie von der Vergänglichkeit und Unreinheit wegziehe und von aller Lust und vom Tode, daß sie nicht mehr sündigen. Darum hat Gott seinen Sohn gesandt: die frohe Botschaft von ihm verkündige ich und lehre, daß in ihm allein die Menschen Hoffnung besitzen, der als einziger mit einer verirrten Welt Mit leid gehabt hat, damit die Menschen nicht mehr unter dem Gericht stünden, so ndern Glauben hätten und Gottesfurcht und Erkenntnis der rechten Würde und Liebe zur Wahrheit. Wenn ich nun das, was mir von Gott offenbart worden ist, lehre, inwiefern tue ich damit Unrecht, Prokonsul?< Der Statthalter hörte sich's an und gab den Befehl, Paulus zu fesseln und ins Gefängnis abzuführen, bis er die nötige Muße fände, ihn genauer zu verhören.

    Thekla bei Paulus im Gefängnis
    20 Thekla aber nahm in der Nacht ihr Armgeschmeide ab und schenkte es dem Türhüter ihres Elternhauses, und sobald ihr die Tür geöffnet war, ging sie hin ins Gefängnis. Und sie schenkte dem Gefängniswärter einen silbernen Spiegel und ging zu Paulus hinein und setzte sich zu seinen Füßen und hörte durch ihn die großen Taten Gottes. Und Paulus war ohne jede Angst vor den möglichen Folgen einer Entdeckung, vielmehr bewegte er sich voller Zuversicht zu Gott. Und Theklas Glaube war im Wachsen, und sie küßte auch seine Fesseln.
    19 Als aber Thekla von den Ihren und Thamyris vermißt wurde, suchte man sie, in der Meinung, sie sei verlo rengegangen, auf allen Straßen.
    Und einer der Mit sklaven des Türhüters gab an, sie sei des Nachts weggegangen. Da fragten sie den Türhüter, und er sagte ihnen: > Sie ist zu dem Fremden ins Gefängnis gegangen.< Und sie gingen hin, wie er ihnen gesagt hatte, und fanden sie, durch ihre Liebe sozusagen ebenfalls in Fesseln wie Paulus in den seinen. Und sie gin gen von dort weg und rissen die Massen mit sich und machten dem Statthalter Meldung.

    Thekla auf dem Scheiterhaufen und ihre Rettung
    20 Und er befahl, Paulus vor den Richterstuhl zu führen; Thekla aber wand sich auf dem Boden hin und her an der Stelle, wo Paulus, im Gefängnis sitzend, sie gelehrt hatte. Der Statthalter befahl, auch sie vor den Richterstuhl zu führen; sie aber ging hin mit Freuden und tiefbeglückt. Die Volksmenge aber schrie, als Paulus wieder vorgeführt wurde, noch mehr als das vorige Mal: »Ein Gaukler ist er. Weg mit ihm!« Es hörte aber der Statthalter ganz gern dem Paulus zu über die heiligen Taten Christi. Und er beriet sich und ließ T hekla rufen und sagte: »Warum heiratest du nicht nach dem Gesetz der Ikonier den Thamyris?« Sie aber stand da, unverwandt auf Paulus blickend. Als sie aber keine Antwort gab, schrie ihre Mutter Theoklia laut auf und rief: >Verbrenne sie, die gegen das Gesetz verstößt! Verbrenne sie, die den Brautstand verletzt, verbrenne sie mit ten im Theater, damit alle Frauen, die von diesem Mann sich haben unterweisen lassen, Furcht bekommen!< 21 Und der Statthalter hatte viel zu leiden weil er sich innerlich gegen diese Zumutungen wehrte, und schließlich ließ er Paulus geißeln und zur Stadt hinausjagen. Thekla aber verurteilte er zum Verbranntwerden.
    Und sogleich erhob sich der Statthalter und ging fort ins Theater. Und die ganze Volksmenge zog hinaus zu diesem unabwe ndbaren Schauspiel. Thekla aber, wie ein Lamm in der Wüste Ausschau hält nach dem Hirten, genau so suchte jene mit den Augen Paulus. Und wie sie über die das Theater füllende Menge hinausblickte, da sah sie den Herrn dasitzen als Paulus wie

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