Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
mit Recht. Es gibt eine Zeit und einen Ort für einen militärisch-industriellen Komplex, und das ist jetzt. Dieser Komplex muss die Regierungen der freien Welt lenken, ehe die Welt von ihren Feinden zu Grabe getragen wird.«
    Wieder hielt der Spezialist inne. Chaim Abrahms sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an und versuchte, nicht zu schreien. » Und?«
    Â» Siehst du es denn nicht? Dieser Converse ist einer von euch. Alles spricht dafür. Er hat das Motiv und einen Feind, den er im grellsten Licht gesehen hat. Er ist ein hoch angesehener Anwalt, der bei einer sehr konservativen Firma eine Menge Geld verdient. Seine Klienten kommen aus den reichsten Firmen und Konzernen. All dem können eure Bemühungen Nutzen bringen. Das Verwirrende liegt in seinen unorthodoxen Methoden, und die kann ich nur so erklären, indem ich sage, dass sie vielleicht bei seiner spezialisierten Arbeit nicht unorthodox sind. Märkte können auf Gerüchte hin zusammenbrechen; in seiner Welt genießt die Kunst der Täuschung einen hohen Respekt. Trotzdem, er will euch nicht vernichten, er will sich euch anschließen.«
    Abrahms stellte sein Glas auf den Boden und erhob sich mit einiger Mühe aus dem Sessel, den Kopf eingezogen, sodass sein Kinn fast die Brust berührte. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, ging er schweigend auf und ab. Dann blieb er stehen und blickte auf den Spezialisten hinunter.
    Â» Nimm einmal an, nimm es nur an«, sagte er, » dass der allmächtige Mossad einen Fehler gemacht hat, dass es etwas gibt, was ihr nicht gefunden habt?«
    Â» Es fällt mir schwer, mir das vorzustellen.«
    Â» Aber die Möglichkeit besteht doch!«
    Â» Im Lichte der Information, die wir gesammelt haben, bezweifle ich es. Warum?«
    Â» Weil ich etwas rieche, deshalb.«
    Der Mann vom Mossad sah Abrahms an, als studiere er das Gesicht des Mannes zum ersten Mal.
    Â» Es gibt nur noch eine andere Möglichkeit, Chaim. Wenn dieser Converse nicht das ist, was ich beschrieben habe, was in krassem Widerspruch zu allen Daten stünde, die wir gesammelt haben, dann ist er ein Agent seiner Regierung.«
    Â» Und das… das ist es, was ich rieche«, sagte Abrahms leise.
    Jetzt war der Spezialist mit Schweigen an der Reihe. Er atmete tief, ehe er Antwort gab.
    Â» Versuch es zuerst auf meine Art. Versuch, ihn zu akzeptieren; vielleicht ist er ehrlich. Er wird euch irgendetwas Konkretes geben müssen; das könnt ihr erzwingen. Und vielleicht tut er es auch nicht, weil er nicht kann.«
    Â» Und?«
    Â» Wenn er es nicht kann, weißt du, dass du recht hattest. Dann solltet ihr den Abstand zwischen ihm und seinen Gönnern so groß wie möglich machen. Er muss ein Paria werden, ein Mann, den man wegen Verbrechen jagt, die so wahnsinnig sind, dass niemand mehr seinen Wahnsinn in Zweifel zieht.«
    Â» Warum ihn nicht töten?«
    Â» Unbedingt, aber erst dann, wenn man ihm das Etikett des Wahnsinnigen angehängt hat und niemand mehr bereit ist, sich zu ihm zu bekennen. Das würde euch die Zeit verschaffen, die ihr braucht. Wann ist die Schlussphase von Aquitania? In drei, vier Wochen?«
    Â» Ja.«
    Der Spezialist erhob sich aus seinem Sessel und stellte sich nachdenklich vor den alten Soldaten. » Ich wiederhole. Versucht zuerst, ihn zu akzeptieren. Seht, ob das, was ich vorher gesagt habe, stimmt. Aber wenn dein Geruchssinn weiter anspricht, wenn es die geringste Möglichkeit gibt, dass Männer in Washington ihn mit oder gegen seinen Willen, bewusst oder unbewusst, zum Provokateur gemacht haben, dann sollt ihr euren Fall gegen ihn aufbauen und ihn den Wölfen vorwerfen. Schafft einen Paria, so wie die Nordvietnamesen einen Höllenhund geschaffen haben. Und dann tötet ihn schnell, ehe ein anderer ihn erreichen kann.«
    Der junge Army-Captain und der etwas ältere Zivilist kamen aus nebeneinanderliegenden Glastüren des Pentagon und sahen einander kurz an. In ihren Blicken lag kein Erkennen.
    Sie gingen getrennt die kurze Treppe hinunter und bogen in den Plattenweg ein, der zu dem riesigen Parkplatz führte. Der Offizier ging vielleicht zehn Schritte vor dem Zivilisten. Als sie die riesige Asphaltfläche erreichten, ging jeder auf seinen Wagen zu. Wenn die zwei Männer während der letzten fünfzig Sekunden von einer Kamera überwacht worden waren, würde nichts darauf hindeuten, dass sie einander kannten.
    Das

Weitere Kostenlose Bücher