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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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machte eine Pause, um an seinem Glas zu nippen; er schien es nicht eilig zu haben, obwohl er müde wirkte. » Ich habe meinem Adjutanten befohlen, Sie anzurufen und Sie zu fragen, weshalb Sie das getan haben.«
    Â» Und ich habe ihm vollständig Auskunft gegeben, Sir«, unterbrach ihn Remington. » Ich habe auf Weisung des leitenden Anwalts von SAND PAC gehandelt und die Dienstvorschrift zitiert, aus der eindeutig hervorgeht, dass der leitende Anwalt einer Marinebasis Akten mit der Maßgabe zurückhalten kann, dass seine eigenen Ermittlungen durch Einschaltung eines Dritten gestört werden könnten. Das ist im Zivilrecht durchaus üblich, Sir. Das FBI gibt den lokalen oder städtischen Polizeibehörden selten Informationen weiter, die es selbst gesammelt hat, und begründet das immer damit, dass seine Ermittlungen durch korrupte Praktiken oder undichte Stellen kompromittiert werden könnten.«
    Â» Und unser leitender Anwalt, Lieutenant Commander Fitzpatrick, ist augenblicklich mit Ermittlungen bezüglich eines Offiziers beschäftigt, der vor achtzehn Jahren entlassen wurde?«
    Â» Das weiß ich nicht, Sir«, sagte Remington mit undurchsichtigem Blick. » Ich weiß nur, dass dies seine Anweisungen waren. Sie bleiben zweiundsiebzig Stunden gültig. Anschließend können Sie selbstverständlich den Freigabebefehl unterzeichnen. Und der Präsident kann das selbstverständlich bei Vorliegen eines nationalen Notfalls jederzeit tun.«
    Â» Ich dachte, es wären achtundvierzig Stunden«, sagte Hickman.
    Â» Nein, Sir. Die achtundvierzig Stunden gelten bei normalen Akten, unabhängig von der Person des Anfordernden– mit Ausnahme selbstverständlich des Präsidenten. Man nennt das die Prüfungsfrist. Die Marineabwehr fragt dann bei der CIA , dem NSA und bei G-Zwo nach, um sich zu vergewissern, dass kein Material freigegeben wird, das noch als Verschlusssache gilt. Dieser Vorgang hat nichts mit den Rechten eines leitenden Anwalts zu tun.«
    Â» Sie kennen sich gut aus in den Vorschriften, wie?«
    Â» Ich denke, ebenso gut wie jeder andere Anwalt in der Navy, Sir.«
    Â» Ich verstehe.« Der Admiral lehnte sich in seinem gepolsterten Drehstuhl zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. » Commander Fitzpatrick ist nicht auf dem Stützpunktgelände, nicht wahr? Sonderurlaub, wenn ich mich recht entsinne.«
    Â» Ja, Sir. Er ist in San Francisco, bei seiner Schwester und ihren Kindern. Ihr Mann ist bei einem Raubüberfall in Genf getötet worden; die Beisetzung ist, glaube ich, morgen früh.«
    Â» Ja, ich habe davon gelesen. Eine verdammte Geschichte… aber Sie wissen, wo Sie ihn erreichen können?«
    Â» Ja, ich habe die Telefonnummer, Sir. Wollen Sie, dass ich ihn anrufe? Soll ich ihn über die Anforderung informieren?«
    Â» Nein, nein«, sagte Hickman und schüttelte den Kopf. » Nicht zu einem Zeitpunkt wie diesem. Ich muss annehmen, dass sie die Vorschriften der anderen Dienststellen ebenfalls kennen; wenn ein so großes Sicherheitsrisiko besteht, dann wissen sie auch, wo das Pentagon ist– und nach dem letzten Gerücht hat man in Arlington inzwischen festgestellt, wo das Weiße Haus steht.« Der Admiral hielt inne, runzelte die Stirn und sah zu dem Lieutenant hinüber. » Angenommen, Sie wüssten nicht, wie Sie Fitzpatrick erreichen können?«
    Â» Aber das weiß ich, Sir.«
    Â» Ja, aber einmal angenommen, Sie wüssten es nicht? Und Sie würden dann eine korrekte Anforderung erhalten, unterhalb des Präsidenten, aber immer noch verdammt dringend–, dann könnten Sie doch die Akte freigeben, oder nicht?«
    Â» Theoretisch könnte ich das als Stellvertreter. Solange ich die gesetzliche Verantwortung für meine Entscheidung akzeptiere.«
    Â» Die was?«
    Â» Nun, ich müsste davon überzeugt sein, dass die Anforderung hinreichend dringlich ist, um die vorangegangene Anweisung des leitenden Anwalts hinfällig zu machen, die ihm zweiundsiebzig Stunden für das einräumt, was er für notwendig hielt. Er schien das sehr wichtig zu nehmen, Sir. Offen gestanden, wenn es nicht zu einer Einschaltung des Präsidenten kommt, betrachte ich es als meine gesetzliche Pflicht, diese Anweisung zu befolgen.«
    Â» Und auch als Ihre moralische Pflicht«, nickte Hickman.
    Â» Moral hat damit nichts zu tun. Die juristische

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